Bringt Huawei im Herbst sein Betriebssystem HongMeng OS?
Die Hardware des Huawei P30 Pro stammt größtenteils aus China und Südkorea
Huawei
Huawei reagierte auf den USA-Bann erstaunlich gelassen, einer der Gründe scheint der Entwicklungsstatus des hauseigenen mobilen Betriebssystems zu sein. Laut einem Bericht aus China könnte die Software, welche angeblich auf den Namen HongMeng OS hört, bereits im Herbst 2019 bereitstehen. Somit würde im besten Fall nach der dreimonatigen Android-Update-Frist ein fast nahtloser Übergang erfolgen. Ob HongMeng OS auf AOSP (Android Open Source Project) fußt, ist noch nicht ganz klar, es soll aber kompatibel zu den Anwendungen der Google-Plattform sein.
Huawei kocht sein eigenes Software-Süppchen
Die Hardware des Huawei P30 Pro stammt größtenteils aus China und Südkorea
Huawei
Google und Huawei waren stets gute Partner, die sich gegenseitig respektierten und unterstützen. Dass sich der Suchmaschinen-Konzern nun wider Willen vom chinesischen Unternehmen abwenden muss, ist zwar unschön, doch es gibt einen Plan B. Im Frühling gab Huawei bekannt, dass es ein eigenes mobiles Betriebssystem entwickelt, das zum Einsatz käme, wenn aus irgendwelchen Gründen eine Nutzung von Android erschwert wäre. Dieser Fall trifft nun ein und Konzernchef Richard Yu plauderte mit der China-Webseite Sina (via Android Police) über die nächsten Schritte. HongMeng OS soll eine plattformübergreifende Basis für Smartphones, Tablets, Computer, Smart-TVs und Automobile werden. Es sei einfach, Android-Anwendungen für das Betriebssystem zu kompilieren. Laut Yu sollen die Apps anschließend sogar um 60 Prozent schneller laufen als auf Android selbst. Des Weiteren können Web-Apps verwendet werden. HongMeng OS, das auch schlicht Huawei OS heißen könnte, erscheint frühestens diesen Herbst und spätestens Anfang 2020.
Hardware-seitig gut abgesichert
Das Herz eines jeden Smartphones ist das SoC (System on a Chip). Wer keine eigenen Chipsätze herstellt, setzt zumeist auf den US-amerikanischen Fabrikanten Qualcomm. Dass dieses Unternehmen durch die Entscheidung der US-Regierung für Huawei jetzt ebenfalls wegfällt, dürfte die Firma gelassen sehen. Schließlich kommen die meisten Smartphones der Huawei- und Honor-Marken mit SoCs aus der eigenen HiSilicon-Schmiede daher. Für CPU, GPU und Modem ist also gesorgt und der Flash- sowie Arbeitsspeicher lässt sich von Firmen wie Samsung oder SK Hynix beziehen. Hinsichtlich der Bildschirme muss sich Huawei ebenfalls keine Gedanken machen. Diese können etwa von Samsung (wie etwa beim P30 Pro) oder LG eingekauft werden.
Inzwischen gab es einen weiteren Tiefschlag für Huawei: ARM kündigt Zusammenarbeit bei Prozessoren auf.