Huawei erwägt den Verkauf seiner 5G-Errungenschaften
Huaweis Chef Ren Zhengfei
Bloomberg
In einem Interview mit einem Wirtschaftsmagazin sprach Huawei-Chef Ren Zhengfei über einen möglichen Verkauf der firmeneigenen 5G-Errungenschaften. Teil einer solchen Transaktion wären sämtliche Patente, Lizenzen, Codezeilen, Blaupausen und das gesamte Produktionswissen. Die erworbenen Technologien sollen anschließend vom Käufer frei modifiziert werden können. Außerdem sei es möglich, dass der neue Besitzer den Zugang zu den erstellten Produkten blockiert. Es soll sich um eine einmalige Zahlung eines nicht spezifizierten Betrages handeln. Huawei zieht für den Deal ausschließlich westliche Firmen in Betracht.
Verkauft Huawei sein 5G-Know-how?
Huaweis Chef Ren Zhengfei
Bloomberg
Für den zuvor aufgehenden Stern am Smartphone-Himmel sieht es derzeit düster aus, der Konflikt mit den USA zieht weitreichende Konsequenzen nach sich, die sich negativ auf die Geschäftsbilanz auswirken. Entsprechend muss sich der Hersteller und Netzwerkausrüster Strategien überlegen, um die Finanzkasse wieder aufzubessern.
Ein Aspekt könnte der Verkauf des 5G-Fachwissens sein, wie Mobile World Live in Berufung auf einen Artikel des Magazins The Economist kommuniziert. Im betreffenden Beitrag der Wochenzeitung ist ein Interview mit Huawei-CEO Ren Zhengfei zu lesen. Die Führungskraft des China-Konzerns teilt mit, dass das Unternehmen überlegt, Zugang zu den 5G-Technologien an eine Firma außerhalb Asiens zu verkaufen. Beide Parteien sollen dann den Quellcode für ihre eigenen individuellen Produkte ändern können. Ob der Verkauf an ein bestehendes oder neu gegründetes Unternehmen erfolgen würde, ist unbekannt.
Huaweis CEO mit verstärkter Medienpräsenz
Ren Zhengfei hielt sich zuvor größtenteils aus dem Rampenlicht heraus, der Konflikt mit den Vereinigten Staaten sorgte jedoch dafür, dass er sich nun öfters in Interviews zu den Plänen seiner Firma äußert. So erörtert er nicht nur die Aussichten von Huawei durch das Handelsembargo, sondern hebt auch Maßnahmen zur Minimierung der daraus resultierenden Auswirkungen hervor. Der Verkauf der 5G-Technologien wäre ein weiterer Akt der Schadensbegrenzung. Zhengfei stellt sich in Gesprächen schützend vor das Unternehmen und beteuert stets, dass die Spionagevorwürfe haltlos seien.
Mit dem Mate X kommt im Oktober das erste Huawei-Foldable auf den Markt, inklusive 5G-Datenfunk aber leider ohne Google-Apps.