Netzausbau

Huawei: Schon 80 000 Mini-5G-Antennen ausgeliefert

Das Rennen um den 5G-Ausbau hat begonnen: Huawei liefert bereits Antennen in großer Stückzahl aus. Wahrscheinlich wird die 5G-Adaption weltweit viel schneller erfolgen als die von 3G oder 4G.
Von der Hannover Messe berichtet

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Foto: teltarif.de
Während hierzulande noch die 5G-Frequenzauktion läuft und darüber gestritten wird, bei welchen Netzausrüstern die Netzbetreiber künftig überhaupt 5G-Technologie einkaufen dürfen, sind andere Länder schon weiter: Huawei hat heute auf der Hannover Messe bekannt gegeben, bereits 80 000 Lamp Sites ausgeliefert zu haben, die neben 2G, 3G und 4G auch 5G sowie WiFi 6 unterstützen. Verwendung finden die Lamp Sites zur Verbesserung der Versorgung in stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Flughäfen oder Messehallen. Mit der Einführung von 5G hoffen aber Huawei und auch die anderen Mobilfunkausrüster, auch die Industrie von den Vorteilen des Mobilfunks überzeugen zu können, und künftig auch Produktionshallen mit solchen aktiven Antennen auszustatten.

Eine Lamp Site hat genau drei Anschlüsse: Strom, Glasfaser-Uplink und Ethernet-Port zur Kaskadierung von mehreren Lamp Sites an einer Faser. Entsprechend einfach ist sie zu installieren und zu warten, wenn erst einmal die nötigen Kabel verlegt sind.

Der Käufer einer Lamp Site kann individuell entscheiden, für welche der eingebauten Funksysteme er eine kostenpflichtige Lizenz erwirbt. Es ist also auch möglich, mit Lamp Sites zunächst nur eine WiFi-Vernetzung vorzunehmen, sich aber die Option auf 5G-Nachrüstung offenzuhalten, ohne dass dafür erneut Geräte installiert oder weitere Umbauten vorgenommen werden müssten. Die Mehrzahl der Kunden, die Lamp Sites kauft, wird dieses aber nur tun, wenn sie den 5G-Einsatz zumindest ernsthaft in Erwägung ziehen.

15 000 5G-Basisstationen für Korea

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Einer der Führungsmärkte für den 5G-Ausbau ist Südkorea, an das Huawei nach eigenen Angaben inzwischen alleine 15 000 Basisstationen ausgeliefert hat. Zum Vergleich: In Deutschland sind deutlich unter 100 000 Basisstationen in Betrieb und deren Upgrade auf 5G dürfte recht gleichmäßig über einen Zeitraum von zehn Jahren erfolgen, bis zur dann anstehenden Anführung von 6G. Das entspricht einer Installation von unter 10 000 5G-Basisstationen pro Jahr, selbst über alle Netzbetreiber zusammengenommen.

Huawei erwartet, dass 5G-Technologie weltweit viel schneller adaptiert werden wird als die Vorgängergenerationen. Während es bei 3G/UMTS noch sieben Jahre gedauert hätte, die ersten 100 Millionen Kunden zu gewinnen, habe sich dieser Zeitraum bei 4G/LTE auf fünf Jahre verkürzt. Bei 5G werde es hingegen nur noch drei Jahre dauern, auch und gerade, weil große asiatische Märkte wie China auf einen schnellen 5G-Netzausbau setzen.

"Politisch motivierte Diskussion" um Sicherheit als Ausrüster

Anlässlich der Vorstellung des neuen offenen Labors zur Cybersicherheit (Cybersecurity Openlab) in Brüssel wiederholte Huawei die eigene Unternehmensphilosophie, nach der Cybersicherheit und Datenschutz oberste Priorität haben. Die diversen Vorwürfe vor allem aus den USA, Huawei könnte "kill switches" in die Netzwerke einbauen und Daten nach China abzweigen, sieht man als politisch motiviert und Teil des aktuellen Handelskriegs: "Vom technologischen Standpunkt her sind diese Vorwürfe unhaltbar".

Bei der 5G-Frequenzauktion in Deutschland wurde heute unterdessen die Zwei-Milliarden-Marke geknackt.

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