Getestet

HTC U12+ im Test: Ein rutschiges Vergnügen

Mit dem U12+ ist HTCs neuestes Top-Smartphone erschienen und das taiwanesische Unternehmen bläst damit mit zum Angriff auf die große Konkurrenz. Ob das Smartphone tatsächlich Chancen auf einen Treppenplatz hat, haben wir getestet.
Von Dominik Haag

Schon bei dem U11 pries HTC seine Kamera als die "am besten bewertete Kamera aller Zeiten" an. Bei dem U12+ möchte sich das Unternehmen natürlich nicht die Blöße geben und musste sich was einfallen lassen, um eine noch bessere Kamera zu verbauen. Diese kommt in Form einer Dual-Kamera mit zwei Sensoren. Die Weitwinkel-Kamera löst mit 12 Megapixel auf und bei der zweiten handelt es sich um eine Tele-Kamera mit 16 Megapixel.

Das Menü für die Kamera ist äußerst übersichtlich gestaltet, der HDR-Modus ist voreingestellt und HTC empfiehlt, diesen beizubehalten. Außerdem kann man zwischen verschiedenen Bildformaten wählen, dazu zählen die Formate 1:1 und 16:9, in denen das Bild mit 9 Megapixel aufgelöst wird, die Standardeinstellung 4:3 und einer Auflösung von 12 Megapixel, und das 18:9-Format mit einer Auflösung von 8 Megapixel. Ebenso kann man leicht zwischen Front- und Hauptkamera wählen, die Videoaufnahme starten oder in den Portrait-Modus wechseln. Ein besonderes, aber auch recht überflüssiges Gimmick in der Kamera, sind die AR-Sticker. Mit diesen kann man seinem Selfie oder anderen Gesichtern die man fotografiert, lustige bewegte Tiergesichter oder andere Spielereien hinzufügen. Ein 'Spaß', den viele Nutzer sicherlich von anderen Kamera-Apps oder sozialen Netzwerken wie Snapchat kennen.

Neben dem übersichtlichen Menü ist auch die Schnelligkeit beim Auslösen hervorzuheben. Unmittelbar nach dem Drücken des Kamera-Buttons wird das Motiv schnell fokussiert und ausgelöst. Die Farben auf den Bildern sind natürlich, nicht grell und somit realistisch. Auch beim Hereinzoomen ist der Qualitätsverlust einzelner Details geringer, als bei vielen Kameras der Konkurrenz.

HTC U12+ Die Dual-Kamera und der LED-Blitz.
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Der Bokeh-Effekt überzeugt nicht nur durch die Qualität an sich. Im Test ist besonders positiv aufgefallen, dass dieser auch noch modifizierbar ist. Das Scharfstellen beziehungsweise Weichzeichnen des Hintergrunds obliegt so dem Fotografen. Weiterhin gut gefallen hat, dass der Portrait-Modus auch über die Dual-Kamera auf der Vorderseite funktioniert.

Diese löst mit 8 Megapixel auf und bietet dem Nutzer einiges an Extras, welche man bei teureren Konkurrenten nicht findet. Dazu zählen beispielsweise ein HDR-Boost, ein 84-Grad-Weitwinkelsichtfeld, die Selfie-Panorama-Funktion und Live-Make-Up. Mit letzterem kann man seine Bilder schon vor dem Auslösen bearbeiten und sich sein Gesicht schmaler zaubern, die Augen etwas größer erscheinen oder einfach nur ein paar Falten verschwinden lassen. Sicherlich für viele auch ein recht überflüssiges Feature, aber eines, das Spaß macht.

Ebenfalls lässt sich für beide Kameras auswählen, ob die Bilder als JPEG oder im RAW-Format abgespeichert werden, also ohne Bearbeitung als Rohdatei.

Doch nicht nur Bilder schießen macht mit dem U12+ Spaß. Auch die Videoaufnahmen in 4K sind beeindruckend. Das Zoomen beim Filmen klappt ohne Probleme und vier Mikrofone sorgen für Surround-Sound der eigenen bewegten Aufnahmen.

Testbilder

Auch bei dem HTC U12+ haben wie die Kamera wieder unserem üblichen Test ausgesetzt und zunächst ein Bild mit guten Lichtverhältnissen und Blitz gemacht. Die Farben der Quadrate und der Rose wirken dabei natürlich und auch die Struktur der Tapete ist deutlich erkennbar. An keiner Stelle wirkt es, als würden Ränder der Quadrate oder der Blume verschwimmen und unscharf werden. Besonders gut und detailreich ist dabei die Rose zu sehen. Jedes einzelne Blatt ist scharf und die Blüte ist deutlich in all ihren Einzelheiten zu erkennen. Beim Hereinzoomen verlieren die Blätter kaum an Schärfe, ebenso wenig die Struktur der Tapete. Auch die Farbquadrate bleiben an den Rändern scharf und scheinen im Gegensatz zu manch anderen Geräten nicht zu zerlaufen.

Etwas anders verhält es sich hingegen bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Blitz. Die Farben haben etwas an Intensität verloren und speziell das gelbe Quadrat mutet in der oberen rechten Ecke etwas verschwommen an. Ebenfalls nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar ist die Struktur der Tapete. Die Rose ist noch gut erkennbar, auch die Blätter sind nach wie vor klar zu sehen. Die Blüte hat allerdings etwas an Detailreichtum verloren und alles in allem wirkt die Rose etwas krisselig. Trotzdem ist der Gesamteindruck des Bildes nach wie vor durchaus zufriedenstellend.

Überraschend ist auch wieder der Blick auf die Details beim Hereinzoomen. Insgesamt gibt es vor allem bei den Farben ein Rauschen zu verzeichnen, doch die Motive des Bildes sind nach wie vor sehr gut zu erkennen. Der Farbverlauf des gelben Quadrates hat nicht zugenommen und auch andere Details sind noch immer ansehnlich.

Ordentliche Fotos macht auch die Dual-Kamera auf der Vorderseite. Im Tageslicht sind die Gesichtskonturen gut zu erkennen und die Farben werden natürlich dargestellt. Einzig die Haare wirken nicht sonderlich scharf und scheinen bereits bei normaler Darstellung miteinander zu 'verschmelzen'. Einzelne Haare wie etwa auf dem Kopf sind schon recht unscharf. Deutlicher wird dies, sobald man in das Bild hereinzoomt. Trotzdem ist der Qualitätsverlust nicht so groß wie man erwarten würde. Die Konturen des Gesichtes bleiben erkennbar und auch das Verschwommene der Haare nimmt nicht weiter zu.

HTC U12+ Die Dual-Front-Kamera bei dem HTC U12+.
teltarif.de
Ein bisschen dunkel hingegen fällt das Selfie mit Blitz aus. Der Bildschirm gibt nicht genügend Helligkeit ab, um das Gesicht komplett auszuleuchten, die Haare wirken größtenteils wie eine Masse, einzelne Haare am Pony sind nur verschwommen zu erkennen. Auch die Gesichtskonturen sind nicht ganz so detailliert wie beim dem Bild im Tageslicht. Zoomt man in das Foto herein, wirkt alles etwas verschwommen, jedoch ist auch das hinnehmbar und akzeptabel.

Auf der nachfolgenden Seite wird genau zugehört und das Fazit gezogen.
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