HTC One im Test: Die Messlatte für High-End-Smartphones
Das HTC One, das neue Android-Flaggschiff aus Taiwan, ist mit ordentlich Vorschuss-Lorbeeren gestartet: Es soll das derzeit beste Smartphone auf dem Markt sein, unter anderem einen wahnsinnig schnellen Prozessor, ein tolles Full-HD-Display und eine revolutionäre Kamera an Bord haben. Seit einigen Tagen ist das HTC One für knapp 600 Euro in Deutschland erhältlich. Grund genug für uns, dem Neuling einmal intensiv auf den Zahn zu fühlen.
Design und Material sind erstklassig
HTC One im Test
Bild: teltarif.de / Steffen Herget
Das Aluminium-Gehäuse des HTC One hatte uns bereits auf
den ersten Blick ausnehmend gut gefallen. Das Material wirkt sehr hochwertig,
die Verarbeitung ist - sieht man von einem etwas zu breiten Spalt ab -
ausgezeichnet. Beim Design, das natürlich stets ein wenig vom persönlichen
Geschmack abhängt, schafft HTC den Spagat zwischen sehr technisch-modernem,
aber auch edlem Look - das HTC One ist ein echter Hingucker und offensichtlich
mit großer Liebe fürs Detail gestaltet. Das Gewicht von 143 Gramm geht
für ein Smartphone mit 4,7-Zoll-Display absolut in Ordnung, das HTC One liegt
zudem sehr gut in der Hand. Personen mit kleineren Händen bekommen bei so
großen Telefonen allerdings Probleme, mit dem Daumen in alle Ecken des
Bildschirms zu gelangen. Interessantes Detail: Der Power-Button des HTC One ist
gleichzeitig ein Infrarot-Sender - über eine vorinstallierte App lässt sich so
etwa der heimische Fernseher mit dem Handy bedienen.
Schickes Design und edles Aluminium
Bild: teltarif.de / Steffen Herget
Das schicke Unibody-Design hat allerdings auch seine Nachteile. So ist der Akku
des HTC One nicht wechselbar, weil sich das Gehäuse nicht so ohne weiteres
öffnen lässt. Dieser Trend erlebt gerade vor allem im High-End-Bereich ein
Déjà-vu und geht leider zum Nachteil des Kunden, denn die Handys
sind so nur schwer bis unmöglich zu reparieren. Wenn der Akku den Geist aufgibt,
wird es kompliziert und teuer. HTC hat sich zudem gegen einen
Speicherkarten-Slot entschieden. 32 oder gar 64 GB interner Speicher
sollten allerdings den allermeisten Nutzern ausreichen. In Sachen Mobilfunk war
auch für ein LTE-Modul noch Platz im Gehäuse, das
auf den Frequenzen 800, 1800 und 2600 MHz funkt.
Leistung satt
Mit dem Qualcomm Snapdragon 600, der vier
Rechenkerne und eine Taktfrequenz von 1,7 GHz aufweist, hat das HTC One
einen äußerst flotten Prozessor an Bord, der zudem auf 2 GB
Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Die hohe Leistungsfähigkeit der Plattform
bestätigt sich auch in den entsprechenden Benchmark-Tests: Im Test von AnTuTu
erreicht das HTC One stolze 23 397 Punkte, im Quadrant-Benchmark sind
AnTuTu Benchmark
Bild: teltarif.de / Steffen Herget
es 12 043 Zähler - viel besser geht es derzeit nicht. Der neue
3DMark-Test für Android weist das HTC One mit knapp
10 000 Punkten ebenfalls als sehr leistungsfähig aus, die Bildfrequenz
sinkt bei den grafisch sehr aufwendigen Animationen kaum einmal unter die
wichtige Marke von 24 Frames pro Sekunde.
Die Ergebnisse aus den Benchmarks spiegeln sich auch im Alltag wieder. Das HTC One vermittelt dem Nutzer einen Eindruck, der dem eines PS-starken Sportwagens ähnelt: Stets sind mehr als genug Leistungsreserven vorhanden, um die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Menüs und Homescreens flutschen unter den Fingern hin und her, Anwendungen starten ohne nennenswerte Verzögerung, im Browser scrollt es sich munter herum, ohne das Teile der Webseite nachgeladen werden müssen. Wird das HTC One in Sachen Leistung ordentlich gefordert, heizt es sich an der Rückseite allerdings ganz ordentlich auf, es wurden bereits Temperaturen von knapp 40 Grad gemessen. Das ist allerdings unbedenklich und bei den meisten Smartphones mit schnellen Mehrkern-Prozessoren zu bemerken.
Auf der zweiten Seite lesen Sie unter anderem, was das HTC One zum Multimedia-Primus macht.