Webhosting

Jimdo, Wix und Weebly: Webhosting für Freelancer

Webhoster machen überall im Internet auf sich aufmerksam. Doch sind die Gratis-Hoster für Freiberufler und Startups wirklich empfehlenswert? Wir haben uns die bekanntesten Dienste genauer angeschaut.
Von Björn König

Kostenlose Angebote lohnen sich in der Regel nur für eine private Homepage Kostenlose Angebote lohnen sich in der Regel nur für eine private Homepage
Fotolia - chagin
Gutes Marke­ting ist insbe­son­dere zu Beginn der Selbst­stän­dig­keit schon die halbe Miete, schließ­lich geht es um erfolg­reiche Kunden­ak­quise. Wer als Frei­be­rufler im Netz Geld verdienen will, muss umso mehr auf eine gute Online-Präsenz achten. Ganz beson­ders gilt das, wenn sogar nicht nur Dienst­leis­tungen, sondern auch Waren im Netz verkauft werden sollen. Auf der anderen Seite haben gerade auch Startup-Unter­nehmer nichts zu verschenken und müssen den Cent mehr­mals umdrehen. Die monat­li­chen Fixkosten müssen möglichst niedrig sein und gerade bei den Kosten für Internet und Tele­kom­mu­ni­ka­tion gibt es in der Regel viel Einspar­po­ten­zial. Doch lohnt es sich wirk­lich beim Hosting zu sparen? Wir haben einen Blick auf die aktuell am Markt verfüg­baren und bekann­testen, kosten­losen All-In-One-Lösungen geworfen. Lohnt sich die Anmel­dung bei Jimdo, Wix sowie Weebly oder sollte man doch besser den einen oder anderen Euro für profes­sio­nelles Hosting auf die Seite legen?

Jimdo

Kostenlose Angebote lohnen sich in der Regel nur für eine private Homepage Kostenlose Angebote lohnen sich in der Regel nur für eine private Homepage
Fotolia - chagin
Mit ihrem WYSIWYG-Website­bau­kasten bietet das Hamburger Internet-Unter­nehmen Jimdo eine beson­ders einfache Möglich­keit, selbst ohne große Kennt­nisse eine anspre­chende erste Internet-Präsenz aufzu­bauen. Bereits in der kosten­freien Version gibt es zahl­reiche Tools mit denen auch Frei­be­rufler ohne Kosten­auf­wand online Präsenz zeigen können. So sind zum Beispiel zahl­reiche verschie­dene Layouts für unter­schied­lichste Geschäfts- und Darstel­lungs­stile mit an Bord.

Bedenken sollte man aller­dings, dass die Vorlagen insge­samt wenig indi­vi­duell anmuten. Grund­sätz­lich bietet Jimdo zwei unter­schied­liche Tools an: Dolphin, welches sich an Nutzer ohne jegliche Vorkennt­nisse richtet, sowie dem Jimdo Creator, einen klas­si­schen Website-Baukasten für versier­tere Nutzer. Premium-Pakete werden ab jeweils 5 bzw. 9 Euro ange­boten. Wichtig zu wissen: Wer auf seiner Home­page einen Blog oder Shop starten will, sollte das Produkt Jimdo Creator auswählen, da die Lösungen derzeit nach Angaben des Unter­neh­mens nicht im Rahmen von Dolphin verfügbar sind. Für Selbst­stän­dige empfiehlt Jimdo mindes­tens das Paket "Busi­ness", welches neben einer kosten­losen Domain im ersten Jahr unbe­grenzten Spei­cher­platz und Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung enthält. Poten­zi­elle Kunden beglei­chen den Tarif in jähr­li­cher Abrech­nung.

Wix

Bei dem israe­li­schen Webspace-Anbieter wix.com handelt es sich eben­falls um einen leicht zu nutzenden Home­page-Baukasten, der in den Grund­zügen durchaus mit Jimdo zu verglei­chen ist. Wer einen Online-Shop nutzen möchte, zahlt hier jedoch mindes­tens 16,16 Euro im Monat. Dafür gibt es dann 20 GB Spei­cher­platz für die eigene Home­page sowie unbe­grenzte Band­breite. Aufbau und Funk­ti­ons­weise glei­chen denen anderer WYSIWYG-Editoren, eine beson­dere Stärke sind jedoch die Darstel­lungs­mög­lich­keiten auf mobilen Endge­räten, insbe­son­dere Smart­phones. Wix stellt rund 500 verschie­dene Design­vor­lagen für unter­schied­lichste Bran­chen- sowie Unter­neh­mens­zwecke bereit. Inter­es­sant erscheint außerdem das Feature "Wix Touch" mit dem es ohne großen Zeit­auf­wand möglich sein soll, eine eigene mobile App zu erstellen. Im Hinblick auf den Komfort und die Seiten­er­stel­lung hinter­ließ Wix insge­samt einen etwas über­sicht­li­cheren und aufge­räum­teren Eindruck. Nicht zuletzt ist die Bedie­nung für Anfänger zugäng­li­cher. Inter­es­sant für Free­lancer und Star­tups sind die viel­sei­tigen Tools vom SEO-Assi­stant bis hin zum Email-Marke­ting mit Shou­tOut sowie Event­brite, einer Möglich­keit zum Online-Verkauf von Veran­stal­tungs­karten.

Weebly

Dritter im Bunde ist der US-Dienst Weebly. Der Webhoster aus San Fran­cisco wurde speziell zur Nutzung für Online-Shop­ping konzi­piert. Dementspre­chend sind auch die inhalt­li­chen Analy­se­tools zu Umsätzen beson­ders umfang­reich. Klein­un­ter­nehmer und Shops buchen bei Weebly übli­cher­weise das Paket Busi­ness, welches mit 23 Euro im Monat jedoch nicht zu den güns­tigsten Möglich­keiten gehört, als Frei­be­rufler mit einem Website-Baukasten durch­zu­starten. Dafür gibt es jedoch eine Reihe nütz­li­cher Features, wie beispiels­weise unbe­grenzten Spei­cher­platz, Bezahl­vor­gang über die eigene Domain (welche im Paket kosten­frei enthalten ist) sowie Guthaben für Google AdWords und eine unbe­grenzte Anzahl an Produkten. Im Hinblick auf die verfüg­baren Designs, den Funk­ti­ons­um­fang und die Bedie­nung ist der WYSIWYG-Editor durchaus mit den anderen beiden Mitbe­wer­bern vergleichbar. Wer zunächst sparen möchte, kann wie selbst­ver­ständ­lich auch bei Weebly zunächst mit einem kosten­losen Paket beginnen, dafür gibt es dann aber auch nur sehr dürf­tige 500 MB Spei­cher­platz, Werbung und ledig­lich eine Unter­do­main.

Fazit

Prin­zi­piell ist bei den drei genannten Anbie­tern ein kosten­loser Einstieg möglich. Wirk­lich sinn­voll nutzen kann man die Dienste als Frei­be­rufler bzw. Selbst­stän­diger aber nur in höher­wer­tigen Paketen, wobei diese sich dann unter Umständen auf einem Preis­ni­veau bewegen, zu dem man auch bei anderen profes­sio­nellen Webhos­tern einsteigen kann. Bedenken sollte man außerdem, dass der Support bei den Produkten nicht unbe­dingt mit denen von anderen profes­sio­nellen Hostern vergleichbar ist. Oft gibt es bei kosten­losen oder güns­ti­geren Paketen nur einen Chat- oder Commu­nity-Support. Aber gerade der persön­liche Kontakt am Telefon ist für (ange­hende) Unter­nehmer beson­ders wichtig. Aus unserer Sicht dürften sich die zuvor genannten Dienste allein aufgrund von kosten­freien Ange­boten bzw. den Website-Baukästen nicht für profes­sio­nelle Anwender lohnen. Wer jedoch trotzdem einsteigen möchte, sollte gleich zu einem der kosten­pflich­tigen Ange­bote mit passendem Funk­ti­ons­um­fang greifen. Denn die kosten­losen Ange­bote lohnen sich wirk­lich nur für eine private Home­page.

Mehr zum Thema Computer