Jimdo, Wix und Weebly: Webhosting für Freelancer
Kostenlose Angebote lohnen sich in der Regel nur für eine private Homepage
Fotolia - chagin
Gutes Marketing ist insbesondere zu Beginn der Selbstständigkeit schon die halbe Miete, schließlich geht es um erfolgreiche Kundenakquise. Wer als Freiberufler im Netz Geld verdienen will, muss umso mehr auf eine gute Online-Präsenz achten. Ganz besonders gilt das, wenn sogar nicht nur Dienstleistungen, sondern auch Waren im Netz verkauft werden sollen. Auf der anderen Seite haben gerade auch Startup-Unternehmer nichts zu verschenken und müssen den Cent mehrmals umdrehen. Die monatlichen Fixkosten müssen möglichst niedrig sein und gerade bei den Kosten für Internet und Telekommunikation gibt es in der Regel viel Einsparpotenzial. Doch lohnt es sich wirklich beim Hosting zu sparen? Wir haben einen Blick auf die aktuell am Markt verfügbaren und bekanntesten, kostenlosen All-In-One-Lösungen geworfen. Lohnt sich die Anmeldung bei Jimdo, Wix sowie Weebly oder sollte man doch besser den einen oder anderen Euro für professionelles Hosting auf die Seite legen?
Jimdo
Kostenlose Angebote lohnen sich in der Regel nur für eine private Homepage
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Mit ihrem WYSIWYG-Websitebaukasten bietet das Hamburger Internet-Unternehmen Jimdo eine besonders einfache Möglichkeit, selbst ohne große Kenntnisse eine ansprechende erste Internet-Präsenz aufzubauen. Bereits in der kostenfreien Version gibt es zahlreiche Tools mit denen auch Freiberufler ohne Kostenaufwand online Präsenz zeigen können. So sind zum Beispiel zahlreiche verschiedene Layouts für unterschiedlichste Geschäfts- und Darstellungsstile mit an Bord.
Bedenken sollte man allerdings, dass die Vorlagen insgesamt wenig individuell anmuten. Grundsätzlich bietet Jimdo zwei unterschiedliche Tools an: Dolphin, welches sich an Nutzer ohne jegliche Vorkenntnisse richtet, sowie dem Jimdo Creator, einen klassischen Website-Baukasten für versiertere Nutzer. Premium-Pakete werden ab jeweils 5 bzw. 9 Euro angeboten. Wichtig zu wissen: Wer auf seiner Homepage einen Blog oder Shop starten will, sollte das Produkt Jimdo Creator auswählen, da die Lösungen derzeit nach Angaben des Unternehmens nicht im Rahmen von Dolphin verfügbar sind. Für Selbstständige empfiehlt Jimdo mindestens das Paket "Business", welches neben einer kostenlosen Domain im ersten Jahr unbegrenzten Speicherplatz und Suchmaschinenoptimierung enthält. Potenzielle Kunden begleichen den Tarif in jährlicher Abrechnung.
Wix
Bei dem israelischen Webspace-Anbieter wix.com handelt es sich ebenfalls um einen leicht zu nutzenden Homepage-Baukasten, der in den Grundzügen durchaus mit Jimdo zu vergleichen ist. Wer einen Online-Shop nutzen möchte, zahlt hier jedoch mindestens 16,16 Euro im Monat. Dafür gibt es dann 20 GB Speicherplatz für die eigene Homepage sowie unbegrenzte Bandbreite. Aufbau und Funktionsweise gleichen denen anderer WYSIWYG-Editoren, eine besondere Stärke sind jedoch die Darstellungsmöglichkeiten auf mobilen Endgeräten, insbesondere Smartphones. Wix stellt rund 500 verschiedene Designvorlagen für unterschiedlichste Branchen- sowie Unternehmenszwecke bereit. Interessant erscheint außerdem das Feature "Wix Touch" mit dem es ohne großen Zeitaufwand möglich sein soll, eine eigene mobile App zu erstellen. Im Hinblick auf den Komfort und die Seitenerstellung hinterließ Wix insgesamt einen etwas übersichtlicheren und aufgeräumteren Eindruck. Nicht zuletzt ist die Bedienung für Anfänger zugänglicher. Interessant für Freelancer und Startups sind die vielseitigen Tools vom SEO-Assistant bis hin zum Email-Marketing mit ShoutOut sowie Eventbrite, einer Möglichkeit zum Online-Verkauf von Veranstaltungskarten.
Weebly
Dritter im Bunde ist der US-Dienst Weebly. Der Webhoster aus San Francisco wurde speziell zur Nutzung für Online-Shopping konzipiert. Dementsprechend sind auch die inhaltlichen Analysetools zu Umsätzen besonders umfangreich. Kleinunternehmer und Shops buchen bei Weebly üblicherweise das Paket Business, welches mit 23 Euro im Monat jedoch nicht zu den günstigsten Möglichkeiten gehört, als Freiberufler mit einem Website-Baukasten durchzustarten. Dafür gibt es jedoch eine Reihe nützlicher Features, wie beispielsweise unbegrenzten Speicherplatz, Bezahlvorgang über die eigene Domain (welche im Paket kostenfrei enthalten ist) sowie Guthaben für Google AdWords und eine unbegrenzte Anzahl an Produkten. Im Hinblick auf die verfügbaren Designs, den Funktionsumfang und die Bedienung ist der WYSIWYG-Editor durchaus mit den anderen beiden Mitbewerbern vergleichbar. Wer zunächst sparen möchte, kann wie selbstverständlich auch bei Weebly zunächst mit einem kostenlosen Paket beginnen, dafür gibt es dann aber auch nur sehr dürftige 500 MB Speicherplatz, Werbung und lediglich eine Unterdomain.
Fazit
Prinzipiell ist bei den drei genannten Anbietern ein kostenloser Einstieg möglich. Wirklich sinnvoll nutzen kann man die Dienste als Freiberufler bzw. Selbstständiger aber nur in höherwertigen Paketen, wobei diese sich dann unter Umständen auf einem Preisniveau bewegen, zu dem man auch bei anderen professionellen Webhostern einsteigen kann. Bedenken sollte man außerdem, dass der Support bei den Produkten nicht unbedingt mit denen von anderen professionellen Hostern vergleichbar ist. Oft gibt es bei kostenlosen oder günstigeren Paketen nur einen Chat- oder Community-Support. Aber gerade der persönliche Kontakt am Telefon ist für (angehende) Unternehmer besonders wichtig. Aus unserer Sicht dürften sich die zuvor genannten Dienste allein aufgrund von kostenfreien Angeboten bzw. den Website-Baukästen nicht für professionelle Anwender lohnen. Wer jedoch trotzdem einsteigen möchte, sollte gleich zu einem der kostenpflichtigen Angebote mit passendem Funktionsumfang greifen. Denn die kostenlosen Angebote lohnen sich wirklich nur für eine private Homepage.