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Honor 7X im Hands-On-Test: Auch bei Honor wächst das Display

Honor hat ein neues Smartphone nach Deutschland gebracht. Das Honor 7X bietet die Ausstattung des Huawei Mate 10 Lite, ist aber günstiger. Wir haben das Smartphone mit 18:9-Display im Hands-On-Test ausprobiert.
Vom Honor-Event aus London berichtet Rita Deutschbein

Honor hat wie erwartet das Honor 7X nach Europa gebracht. Das neue Modell verfügt über ein fast randloses Display und folgt somit dem Trend der Fullview-Smartphones. Ausgestattet mit vielen Merkmalen der Oberklasse, kostet das Honor 7X in Deutschland gerade einmal 299 Euro. Grund genug für uns, im Hands-On-Test einen näheren Blick auf das neue Honor-Smartphone zu werfen.

Das Honor 7X besitzt ein durch Gorilla Glass geschütztes IPS-Display mit einer Diagonale von 5,9 Zoll, das 1080 mal 2160 Pixel auflöst. Aufgrund der Full-HD+-Darstellung gibt der Bildschirm Webseiten und Bilder kontrastreich und scharf wieder. Farben wirken natürlich und die Displayhelligkeit ist hoch genug, um das Honor 7X problemlos im Sonnenlicht verwenden zu können. Das Format des Bildschirms erscheint durch das 18:9-Verhältnis länger als wir es von bisherigen Honor-Modellen gewohnt sind. Durch das Fullview-Format kann der Hersteller das Gehäuse aber insgesamt etwas kompakter halten, sodass es kaum größer als ein Smartphone mit 5,5-Zoll-Display ist. Honor 7X im Hands-On-Test Honor 7X im Hands-On-Test
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Honor 7X Erster Eindruck Optik und Leistung

Auch abseits des Displays hinterlässt das Honor 7X einen guten ersten Eindruck. Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt und erinnert vom Design etwas an das Apple iPhone. Durch die abgerundeten Ecken liegt das Gerät gut in der Hand, lässt sich aber nicht einhändig bedienen. Dafür ist das Format dann doch zu groß. Das matte Finish der Metalloberfläche gefällt. Es ist weitaus weniger anfällig für unschöne Schlieren und Fingerabdrücke als die so gern von den Herstellern genutzte Glasoberfläche.

Honor 7X

Die Prozessor- und Speicherausstattung sorgt für eine insgesamt gute Performance. Im Inneren werkelt ein Kirin 659 mit einer Mali-T830 MP2 Grafikeinheit, der dem Honor 7X aufgrund der acht Cortex-A53-Kernen (4x 1,7 GHz, 4x 2,36 GHz) eine solide Leistung beschert. Klassische Smartphone-Anwendungen wie das Surfen im Internet, das Bearbeiten von Dokumenten und das gelegentliche Android-Spiel mittlerer Auflösung schafft der Chipsatz problemlos. Wir konnten während der ersten Testphase keinerlei Ruckler oder Aussetzer feststellen. Apps wurden verzögerungsfrei geladen und auch das Scrollen durch verschiedene Anwendungen klappte zügig. Das liegt sicherlich auch am 4 GB Arbeitsspeicher, der zusammen mit insgesamt 64 GB internem Speicher im Honor 7X zum Einsatz kommt.

Für die Stromversorgung hat Honor das 7X mit einem 3340-mAh-Akku ausgestattet, der wie immer bei Unibody-Gehäusen fest eingebaut ist. Schade ist, dass das Honor 7X weder Fast Charging noch das Laden per Induktion unterstützt. Hier zeigt sich, dass das Smartphone sich doch eher in der Mittelklasse ansiedelt. Die Anschlüsse des Honor 7X Die Anschlüsse des Honor 7X
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Schnittstellen: Honor 7X ist hier nur Mittelklasse

Weniger Begeisterung kommt beim Blick auf die Schnittstellen des Honor 7X auf. Das Smartphone verzichtet auf NFC, unterstützt WLAN n nur im 2,4-GHz-Band und verfügt auch noch über einen microUSB- statt einen USB-C-Port. Bluetooth kommt in der Version 4.1 zum Einsatz und via LTE erlaubt das Honor 7X maximal 300 MBit/s im Downstream. Dabei wird bei der für Europa vorgesehenen Version auch das wichtige Band 20 unterstützt. Immerhin: Das Gerät unterstützt Dual-SIM, wenn auch über einen Hybrid-Slot (2x Nano-SIM oder 1x Nano-SIM und Speicherkarte).

Ausgeliefert wird das Smartphone noch mit Android 7.1 Nougat. Ein Update auf Android 8.0 Oreo hat Honor zwar angekündigt, doch wird dieses vermutlich erst im Laufe des zweiten Quartals 2018 erscheinen. Schade, hätte die Auslieferung mit Oreo ab Werk dem Honor 7X doch einige Pluspunkte verschafft. Somit müssen Nutzer sich vorerst mit der Oberfläche Emui 5.1 zufrieden geben, die aber immerhin das Anlegen eines App Drawers als zentralen Sammelpunkt für Apps ermöglicht. Drittanbieter-Anwendungen sind zwar einige wenige installiert, doch lassen diese sich vollständig vom Gerät entfernen.

Zum Schutz des Systems bringt das Honor 7X einen rückseitigen, runden Fingerabdrucksensor mit, der sich auch in der Einhandbedienung gut ertasten lässt. Mit diesem gelang es uns im Kurz-Test, das Smartphone flott zu entsperren und - soweit in den Einstellungen festgelegt - die Benachrichtigungsleiste zu öffnen. Die Rückseite des Honor 7X ist in mattem Metall gehalten Die Rückseite des Honor 7X ist in mattem Metall gehalten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Highlight des Honor 7X: Die Dual-Kamera

Honor preist beim 7X die Kamera-Ausstattung an. Dabei handelt es sich um ein Dual-Kamera-Setup mit einem 16- und einem 2-Megapixel Sensor. Der zweite Sensor dient aufgrund seiner geringen Auflösung vor allem der Unterstützung des Hauptsensors (Sony IMX298, f/2.2-Blende), indem er Informationen zur Tiefenschärfe liefert, das nachträgliche Einstellen der Blende ermöglicht (Bokeh) sowie insgesamt für ein harmonischeres Bild sorgt.

Aufnahmen lassen sich auf Wunsch zum späteren Nachbearbeiten im RAW-Format speichern. Zudem verfügt das Honor 7X über eine Kamera-App mit Profi-Modus, der das manuelle Einstellen der Belichtungszeit, der Blende, des ISO etc. erlaubt. Auch ein Portrait-Modus speziell für Aufnahmen von Gesichtern, ein Lebensmittel-Modus sowie ein Nachtmodus sind vorhanden. Der Aufbau der Kamera-App ist dabei recht einfach gehalten und nah an den älterer Versionen angelehnt. Kenner von Honor- oder Huawei-Smartphones werden sich somit schnell zurechtfinden.

Die Kamera fokussierte in unserem Hands-On-Test recht schnell und auch das Auslösen erfolgte zügig. Vor allem bei eher dunkler Umgebung scheint die Dual-Kamera aber Probleme zu haben, da den Aufnahmen hier etwas an Details fehlten. Auch die 8-Megapixel-Frontkamera schwächelte hier, was angesichts des Display-Blitzes aber nicht verwunderlich ist. Dieser neigt dazu, die vorderste Gesichtspartie zu sehr auszuleuchten - Details im Hintergrund gehen dann unter. Wie genau die Kamera-Ergebnisse aber im Detail aussehen, muss ein genauer Test zeigen.

Die Videoaufnahme konnten wir noch nicht testen. Das Honor 7X unterstützt prinzipiell Aufnahmen in maximal Full-HD und mit 30 FPS. 4K-Videos sind jedoch nicht möglich.

Honor 7X im Kurz-Test: Unser Fazit

Insgesamt hinterlässt das Honor 7X einen guten ersten Eindruck. Die sehr gute Verarbeitung, das Gehäusedesign mit dem dominierenden Fullview-Display sowie die Leistung überzeugen. Das Smartphone bietet eine gute Speicherausstattung und ein Kamera-Setup, das mit einigen Besonderheiten punkten kann. Schade ist der Verzicht auf WLAN ac sowie NFC. Für das Android-Nougat-System wurde immerhin ein Update angekündigt, dennoch wäre es besser gewesen, Honor hätte das 7X ab Werk mit Android 8.0 ausgeliefert. Dafür entschädigt der Preis. Mit einer UVP von 299 Euro ist das Honor 7X ein wahrer Preisknaller. Zum Vergleich: Das sehr ähnlich ausgestattete Huawei Mate 10 Lite hat eine Preisempfehlung von 349 Euro. Ab heute, dem 5. Dezember, ist das Honor 7X in Deutschland verfügbar. Angeboten werden die Farben Schwarz und Blau.

Auf der Honor-Veranstaltung in London gab es auch noch einen Überraschungsgast: Honor View 10 im Kurz-Test - Honors smartes Smartphone.

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