Flut

Hochwasser: So stark sind Handy, Festnetz & Internet betroffen

Netzbetreiber versuchen Kunden schnellstmöglich zu helfen
Von Thorsten Neuhetzki

Die Hochwassersituation im Osten und Süden Deutschlands macht auch zahlreichen Netzbetreibern zu schaffen. Sie können ihre Kunden nicht mehr versorgen. Da aber Hilfe in den Regionen auch über Facebook organisiert wird und Handys zu Kommunikation unabdingbar sind, ist es wichtig, dass die Netze bestmöglich funktionieren. Das jedoch ist bei unter Wasser stehender aktiver Technik nicht möglich. Auch Stromabschaltungen verhindern in Teilen, dass Kunden versorgt werden können - auch wenn einige Anbieter mit mobilen Generatoren versuchen, gegenzusteuern. Wir haben Netzbetreibern angefragt, wie sie die Situation in unterschiedlichen Regionen bewerten.

Telekom: Mobile Technik im Einsatz

Koordination mit dem Handy im Hochwassergebiet. Aber nicht immer funktioniert das Netz. Koordination mit dem Handy im Hochwassergebiet. Aber nicht immer funktioniert das Netz.
Foto: dpa
Die Deutsche Telekom meldet, dass zentrale Netzwerktechnik bislang nicht ausgefallen sei. Allerdings gebe es natürlich Kabelverzweiger, die im Wasser stehen. Sobald das Hochwasser abgeflossen sei, gebe es genug zu tun, das Netz wieder einwandfrei zum Laufen zu bringen. Allerdings würden die von der Telekom aufgestellten Notfallpläne greifen. "Wir haben mobile Technik, Notstromaggregat, Pumpen etc.", teilte die Telekom mit.

"Darüber hinaus arbeiten wir eng mit den Sicherheitskräften von Feuerwehr und THW zusammen. Wir werden alles tun, um unser Netz so schnell wie möglich wieder im vollen Umfang herzustellen." Für die Verluste komme bei der Telekom eine Versicherung auf. Bemerkenswert findet die Deutsche Telekom in einer Stellungnahme übrigens die Hilfsbereitschaft der Menschen in den Hochwassergebieten. "Viele Menschen haben nicht nur in ihrer Kommune geholfen, sondern haben sich anschließend auf den Weg in neue Krisengebiete gemacht. Hut ab", so der Sprecher.

Vodafone: Task Force auf Management-Ebene

Vodafone habe auf Management-Ebene am Montag eine Task Force gegründet, die sich Tag und Nacht mit der aktuellen Lage befasst, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Viele Technik-Spezialisten seien vor Ort rund um die Uhr im Einsatz und leisten "alles Menschenmögliche, damit unser Netz trotz der Wasserfluten so stabil bleibt wie eben möglich". Der Grund dafür klingt einleuchtend: Die Rettungskräfte koordinieren ihre Arbeit per Mobilfunk und Festnetz. Und die Menschen, deren Häuser unter Wasser und Schlamm stehen oder von der Flut akut bedroht sind, haben einen großen Kommunikationsbedarf.

Bislang hatte Vodafone aus Kundensicht nur kleinere Störungen, die im üblichen Bereich eines normalen Werktages liegen. Wenn Stationen in überfluteten Gebieten ausfallen, arbeitet Vodafone nach eigenen Angaben mit Hochdruck daran, dass der Kunde davon möglichst nichts oder nur sehr wenig merkt - etwa durch Umschalten von Stationen. Netzausfälle seien bei einer solchen Katastrophe aber nicht ganz zu vermeiden - insbesondere wenn Stationen über mehrere Stunden keinen Strom haben. Auch nach dem kommenden Wochenende rechnet Vodafone damit, dass es "ein hartes Stück Arbeit wird, damit wir unser Netz stabil halten".

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