4 Tage Akku-Laufzeit: Smartphone mit Farb-E-Ink-Display
Die Displays der Smartphones sind ihr größter Stromfresser, Hisense zeigt auf der CES 2020 ein Modell, das mit seinem farbigen E-Ink-Display den Akku schont. Duale Ansätze, die ein rückseitiges monochromes E-Ink-Display mit einem vorderen IPS- oder AMOLED-Bildschirm kombinieren, gab es schon oft, Hisense nutzt allerdings nur ein Panel. Sowohl zum Lesen von eBooks, wofür diese Art Anzeige erdacht wurde, als auch für Smartphone-typische Aufgaben kommt die „elektronische Tinte“ zum Einsatz. Das Vorserienmodell macht allerdings deutlich, weshalb sich E-Ink-Displays noch nicht in Mobiltelefonen etabliert haben.
CES 2020: Hisense demonstriert E-Ink-Smartphone
Das Hisense Farb-E-Ink-Smartphone
Android Police / Stephen Schenck
Die Idee, einen Bildschirm der Gattung „elektronisches Papier“ auch in einem Handy einzusetzen, ist mitnichten neu. Bereits im Jahr 2013 wurde das YotaPhone veröffentlicht, das es bislang auf zwei Nachfolger brachte und ein hinten verbautes E-Ink-Display besitzt.
Andere Hersteller ahmten das Konzept nach, Hisense traute sich aber mit dem Hisense A5 schließlich im Herbst 2019 ein pures E-Ink-Smartphone herauszubringen. Der Nachfolger könnte ein Farbdisplay haben, wie das chinesische Unternehmen auf der diesjährigen Consumer Electronics Show veranschaulicht. Ein noch namenloser Smartphone-Prototyp ist auf der Messe zu Gast, funktionstüchtig und mit Android betrieben. Android-Police-Redakteur Stephen Schenck testete das Mobilgerät aus und fällte ein ernüchterndes, wenn auch zu erwartendes, Urteil.
E-Ink-Displays sind noch nicht Smartphone-tauglich
Kein Augenschmaus: 4096 Farben mit niedriger Sättigung
Android Police / Stephen Schenck
Die Darstellung sei sehr blass. Eine niedrige Farbsättigung, eine langsame Bildwiederholrate die zu Schlierenbildung führt und sich einbrennende Inhalte trüben den Gesamteindruck. So sind eine Zeit lang Grafiken von einer vorherigen Ansicht schemenhaft zu erkennen.
In manchen Bereichen gibt es eine monochrome Darstellung
Android Police / Stephen Schenck
Von den 4096 Farben, welche das Panel darstellen kann, würde man kaum etwas merken, so Schenck. Positiv ist hingegen die Akkulaufzeit, die bei diesem Hisense-Smartphone vier Tage betragen soll. E-Ink-Anzeigen verbrauchen nur Strom, sobald sich der Inhalt ändert. Möglicherweise ist die Technologie eines Tages so weit fortgeschritten, dass sie als stromsparende Alternative zu IPS- und AMOLED-Screens in Betracht gezogen werden kann. Aktuell sind die E-Ink-Panels aber noch zu langsam und unterliegen abseits von eBooks der Darstellungsqualität der bewährten Smartphone-Displays.