SMS, WhatsApp & Co: Handynetze für Silvester gewappnet

Das Brandenburger Tor in Berlin: Hier wird es zu Silvester oft eng - nicht nur auf der Feiermeile
Foto: dpa

Hinweis: Sie lesen eine Meldung aus einem der Vorjahre. Aktuelle Informationen zum Jahreswechsel 2016/2017 bekommen Sie in einer aktuellen Meldung.

Für die Mobilfunknetzbetreiber steht die schweißtreibenste Nacht des Jahres an. In den Stunden rund um den Jahreswechsel werden die Mobilfunknetze so stark beansprucht wie zu keinem anderen Zeitpunkt im restlichen Jahr. Die Netzbetreiber bereiten sich dabei immer besser auf diese heißen Stunden vor, entsprechend sind die Probleme der Nutzer - natürlich immer abhängig von Netz und Standort - in den vergangenen Jahren weniger geworden. Dennoch können Handynutzer einige Dinge tun, damit ihre Neujahrsgrüße per SMS, WhatsApp oder eben per Telefon den Empfänger möglichst schnell erreichen.

E-Plus: Viele Smartphones müssen nicht zwingend ein Problem darstellen

Das Brandenburger Tor in Berlin: Hier wird es zu Silvester oft eng - nicht nur auf der Feiermeile
Foto: dpa "Große Menschenansammlungen stehen heute immer auch für eine Anhäufung von Handys und Smartphones an einem Ort. Dies kann, aber muss nicht zwangsläufig zu Einschränkungen führen", lässt uns E-Plus auf Nachfrage wissen. "Trotz aller Maßnahmen im Netz kann dies temporär allerdings möglich sein, wenn sehr viele Menschen ein Mobiltelefon in einem extrem kleinen Zeitfenster nutzen. Besser ist es daher in jedem Fall, Neujahrswünsche und Fotos im Laufe des Abends oder auch an Neujahr während des Tages verschicken." Wer nicht gerade kurz vor oder nach Mitternacht verschickt könne davon ausgehen, dass die Nachrichten den Empfänger rechtzeitig und ohne Verzögerung erreichen.

E-Plus hat auch das eigene Netz ausgebaut. "Das zu erwartende Sprachaufkommen skaliert mit der Anzahl der Nutzer und ist daher hinreichend genau berechenbar. Wir haben darauf mit Aufrüstungen über das laufende Jahr reagiert." Die Zahl der SMS sein insgesamt rückläufig, wird zum Jahreswechsel aber den üblichen Boom erleben, schätzt E-Plus. "Diesem Aufkommen sehen wir uns aufgrund unserer Erfahrungen aus den Vorjahren gewachsen." Vor allem Datendienste wie WhatsApp, Twitter und Facebook werden in diesem Jahr verstärkt im Fokus stehen. "Dieser Nachfrage haben wir allerdings mit Maßnahmen im Netzausbau und den HSPA+-Aufrüstungen mit Datenraten von bis zu 42 MBit/s entsprechend Rechnung getragen", ist man sich in Düsseldorf sicher "Zusätzlich gab es darüber hinaus Aufrüstungen in zentralen Netzknoten, damit begegnen wir dem zu erwarteten Verkehrsaufkommen während des Jahreswechsels. Dies betrifft primär Telefonie und SMS."

Telekom hat zusätzliche Sender aufgebaut, o2 das Netz umkonfiguriert

Auch o2 und die Telekom gehen von einem ähnlichen Verhalten ihrer Kunden aus. Interessant ist, dass die Telekom davon ausgeht, dass der Datenverkehr sich durch die Messenger zwar erhöht, "aber in keiner Weise an den Datenverkehr an Werktagen heranreichen" wird. Auch technisch setzen die Netzbetreiber dem zu erwartenden Ansturm etwas entgegen. So kommen bei der Telekom an besonsers stark frequentierten Orten mobile Sendeanlagen zum Einsatz, die zusätzliche Kapazitäten schaffen, wie uns ein Sprecher mitteilte. o2 hat nach eigenen Angaben Vorkehrungen getroffen, um unser Netz und insbesondere die Plattform zum SMS-Versand bestmöglich für den Jahreswechsel zu rüsten. Dazu gehören unter anderem Überlast-Kontrolle, Anpassung diverser Parameter zur Dauer von Wiederholungsversuchen und mehr. "Diese Maßnahmen haben sich in der Vergangenheit bewährt und zu werden auch in diesem Jahr zu einer stabilen Performance in der Silvesternacht beitragen." Zusätzliche Anlagen planen die Münchner allerdings nicht.

Gerne hätten wir auch erfahren, wie sich Vodafone als vierter Netzbetreiber in Deutschland auf die Silvesternacht vorbereitet. Eine Stellungnahme war jedoch von Vodafone dazu auch auf nochmalige Nachfrage nicht zu bekommen.

GSM, UMTS, LTE: Welches Netz ist am besten?

Abgesehen von E-Plus nutzen alle Netzbetreiber LTE und bieten je nach Standort Datenkapazitäten von bis zu 150 MBit/s. Das dürfte ausreichen, um die Messenger-Nachrichten zu übertragen und vielleicht auch das ein oder andere Foto vom Silvesterfeuerwerk zu verschicken oder auf Facebook zu posten. Doch wie sieht es mit GSM und UMTS aus? Auf die Nachfrage, welcher Netzstandard beim aktuellen Nutzungsverhalten der Kunden die meisten Erfolgschancen für ein Telefonat verspricht, reagierten alle Netzbetreiber mit ausweichenden Antworten. Der Kunde bekomme aufgrund der Verknüpfung der verschiedenen Technologien immer das beste Mobilfunknetz, das zur Verfügung steht, heiß es bei der Telekom. E-Plus verweist lediglich darauf, dass die eigenen Netze entsprechend gut ausgebaut sind. o2 gibt nur den Tipp, bei einer Überlastung von UMTS zu probieren, ob es im GSM-Netz freie Kapazitäten gibt.

SMS vorschreiben oder zeitversetzt schicken

Einen Tipp zum problemlosen SMS-Versand hat auch der IT-Verband Bitkom noch in petto: Er empfiehlt, die SMS vorzuschreiben und als Entwurf zu speichern. So könnten die fertig geschriebenen SMS dann direkt im Mitternacht verschickt werden während andere ihre SMS noch schreiben. SMS zeitversetzt zu versenden, wie es einige Internet-Dienstleister anbieten, ist indes nur begrenzt empfehlenswert, da auch diese SMS zum einen erst einmal vom Server verschickt werden müssen, der möglicherweise auch überlastet ist und zum anderen auch zugestellt werden müssen. Eine Garantie, dass eine SMS, die um 00:02 Uhr ankommen soll auch wirklich ankommt, gibt es nicht.

Wo Sie dennoch sogar kostenlos SMS verschicken können, lesen Sie auf unserer Übersicht der Free-SMS-Anbieter.