Geschenk

Darum sollten Sie kein Handy mit Vertrag verschenken

Günstige Smartphones mit Vertrag sind zumeist nur scheinbar wirklich günstig und eigenen sich in der Regel auch nicht als Geschenk. Wir sagen Ihnen, warum Sie darauf verzichten sollten, solche Handys samt Vertrag zu verschenken.
Von Thorsten Neuhetzki

Weihnachtsshopping: Ein Handy mit Vertrag sollte man jedoch besser nicht verschenken Weihnachtsshopping: Ein Handy mit Vertrag sollte man jedoch besser nicht verschenken
Foto: dpa
Handys, Smartphones oder Tablets - alles beliebte Geschenke zu Weihnachten. Wenn die Wünsche des Beschenkten klar sind, wird dieser sich auch darüber freuen. Allerdings: Was man als Schenkender vermeiden sollte, ist ein neues Handy mit Vertrag oder einem Prepaid-Bundle zu verschenken. Wir sagen Ihnen, warum Sie darauf verzichten sollten und welche Alternativen Sie haben.

Handy mit Vertrag verschenken ist nicht sinnvoll

Weihnachtsshopping: Ein Handy mit Vertrag sollte man jedoch besser nicht verschenken Weihnachtsshopping: Ein Handy mit Vertrag sollte man jedoch besser nicht verschenken
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Es sieht schon verlockend aus: Ein Apple iPhone 6s für 1 Euro, ein Samsung Galaxy S7 für 9,95 Euro usw. - alles Preise, mit denen insbesondere die Netzbetreiber und stationären Händler locken. Die Angebote sollen - das dürfte klar sein - die Kunden locken. Doch natürlich gibt es das Handy nicht zu diesem Preis, sondern nur in Kombination mit einem oftmals hochpreisigen Mobilfunkvertrag und einem monatlichen Aufschlag für das Handy. Sich selbst ein solches "Geschenk" zu machen, ist die eine (oftmals viel zu teure) Möglichkeit. Viele dürften die Lockangebote jedoch auch dazu verleiten, ein solches Angebot zu nutzen, um ein vermeintlich günstiges Handy samt Vertrag zu verschenken. Doch das endet selten gut.

Da ist beispielsweise die Frage nach dem Vertrag. Was soll mit ihm geschehen? Ihn nur in die Schublade zu legen, ist bei Grundkosten von oftmals 30 Euro und mehr alles andere als wirtschaftlich sinnvoll. Gibt man dem Beschenkten die SIM-Karte mit dazu, steht man vor den nächsten Problemen: Der Beschenkte bekommt eine neue Nummer, die er unter Umständen gar nicht will. Schließlich hat er in aller Regel schon ein Handy samt Nummer. Die eigene Nummer auf den neuen Vertrag zur portieren, ist nur in wenigen Fällen möglich.

Vertrag läuft auf Namen des Schenkenden

Zum anderen läuft der Vertrag auf den Schenkenden. Das heißt, dass dieser auch rechtlich und finanziell für den Vertrag "geradestehen" muss. Der Beschenkte hat gegenüber dem Mobilfunkanbieter gar keine Rechte, darf also eigentlich noch nicht einmal Optionen bestellen oder abbestellen - schließlich zahlt er den Vertrag auch nicht. In Ausnahmefällen gibt es eine Möglichkeit, bei der ein solches Vertrags-Bundle-Angebot sinnvoll sein kann. Sollte der Schenkende den neuen Vertrag selbst benötigen, das Handy aber nicht brauchen, so kann er dieses als Weihnachtsgeschenk nutzen. Der Vertrag bleibt in den eigenen Händen. Auch hier gilt es aber, Vorsicht walten zu lassen und das Kleingedruckte zu lesen. In ganz wenigen Fällen statten Netzbetreiber ihre Vertragshandys mit einem SIM- bzw. Netzlock aus, das heißt, das Handy kann nur mit einer Karte des jeweiligen Netzbetreibers genutzt werden. Aktuell betrifft das beispielsweise das Apple iPhone 7 Plus bei Vodafone. Hier wird die Netzsperre erst am 1. Februar 2017 aufgehoben, bis dahin funktioniert das Smartphone nur mit einer SIM-Karte von Vodafone Deutschland.

Prepaid-Bundle nur selten sinnvoll

Bei Prepaid-Paketen, die vor allem in Elektronikmärkten mittlerweile auf Wühltischen angeboten werden, stellt sich dieses Net- bzw. SIM-Lock-Problem übrigens grundsätzlich. Erst nach zwei Jahren kann der Nutzer beim Netzbetreiber einen Freischalt-Code anfordern, vorher kann dieser 100 Euro oder mehr kosten. Somit ist der Beschenkte darauf angewiesen, die SIM-Karte, die dem Paket beiliegt, zu nutzen. Eine Trennung von SIM und Handy funktioniert hier ebenfalls nicht.

Allenfalls für das erste Handy im Teenager-Alter kann ein solches Bundle als Geschenk interessant sein. Eltern sollten hier jedoch die Interessen ihrer Kinder kennen - diese haben in der Regel genaue Vorstellungen von ihrem ersten Smartphone.

Handy verschenken: So gehts richtig

Wer ein Handy zu Weihnachten verschenken will, sollte genau wissen, was sich der Beschenkte wünscht. Für iPhone-Fans gibt es keine größere Enttäuschung als ein Android-Smartphone auszupacken und Android-Fans dürften sich kaum über ein Windows-Mobile-Gerät freuen. Im Idealfall kennt man die genaue Bezeichnung des Wunschhandys. Dieses sollte dann ohne jeglichen Vertrag im (Online-)Einzelhandel gekauft werden. In aller Regel ist das auf die Laufzeit von zwei Jahren gesehen deutlich günstiger als die Variante des vermeintlich subventionierten Vertragshandys mit einem teuren Tarif.

Übrigens: Wenn es nicht gerade das aktuellste iPhone oder Samsung Galaxy S7 sein muss, so finden Sie bestimmt ein tolles Smartphone-Weihnachtsgeschenk in unseren Empfehlungen für unter 250 Euro.

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