Falltüren

Europa ist nicht Europa: Kostenfallen mit Handy im Ausland

Mobiles Tele­fonieren und Surfen im Ausland war schon immer teuer. Bis die EU eingriff. Dadurch hat sich einiges bewegt, aber die EU ist eben nicht überall.
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Fährt man aus Deutsch­land ins Ausland, kann das mobile Tele­fonieren und Surfen teurer sein als hier­zulande. Wie teuer, hängt vom besuchten Land ab.

Europa ist nicht Europa

Wir leben auf dem Konti­nent Europa, der nicht deckungs­gleich mit der Euro­päischen Union ist. Es gibt den euro­päischen Wirt­schafts­raum EWR, der neben den EU-Staaten auch noch die EFTA-Mitglieds­staaten der Euro­päischen Frei­handels­zone (EFTA) umfasst. Der EWR besteht aus der Euro­päischen Union (kurz EU) und den EFTA Mitglieds­staaten ohne die Schweiz. Die EFTA Mitglieds­staaten sind Repu­blik Island, Fürs­tentum Liech­tenstein und das König­reich Norwegen.

Roaming: EWR = EU-Europa

Mobiles Telefonieren und Surfen im Ausland kann günstig, aber auch teuer sein. Rechtzeitig vor Abreise informieren. Mobiles Telefonieren und Surfen im Ausland kann günstig, aber auch teuer sein. Rechtzeitig vor Abreise informieren.
Foto: Deutsche Telekom AG
Beim Roaming, also dem mobilen Tele­fonieren oder Surfen im Ausland, sind die EWR-Länder tarif­tech­nisch gleich­bedeu­tend mit den EU-Staaten gestellt. Das bedeutet, es gelten fürs Tele­fonieren und die SMS-Nach­richten die glei­chen Bedin­gungen wie daheim ("roam like at home") und beim Surfen kann das heimi­sche Daten­volumen genutzt werden, wobei es gewisse Ausnahmen gibt, die aber für Kunden deut­scher Anbieter nicht von Belang sind (soge­nannte "Fair Use Policy", um zu vermeiden, dass sehr güns­tige Tarife in fremden Ländern bis zum "Geht-Nicht-Mehr" ausge­nutzt werden).

Abge­hende und ankom­mende Anrufe

Seitdem die EU noch die Tele­fonier-Tarife von Deutsch­land in andere Länder auf knapp 23 Cent (19 Cent plus Mehr­wert­steuer) begrenzt hat, könnte man eigent­lich "unbe­schwert" in den Urlaub fahren. Eigent­lich. Nur - Sie ahnen es bereits - es gibt da einige größere und klei­nere Fall­stricke.

Euro­päische Mini­staaten sind teuer

In Europa gibts aber noch einige (teil­weise klei­nere) Staaten, die weder EU noch EFTA-Mitglied sind.

Schauen wir uns um, wie die deut­schen Netz­betreiber tarif­lich mit diesen Staaten umgehen:

Deut­sche Telekom

Die Deut­sche Telekom nennt für jedes Land Minu­tenpreise abge­hend und ankom­mend und Preise pro SMS und für Daten­verbin­dungen pro Daten­menge.

Voda­fone

Voda­fone hat ein kompli­ziertes Tarif­system, abhängig vom "Alter" des eigenen Tarifs. Voda­fone bietet fürs Ausland "Pakete" an, die eine bestimmte Daten­menge oder Tele­fonmi­nuten enthalten. Außer­halb der EU sind das beispiels­weise 50 Minuten, 50 SMS und 100 MB für einmalig 7,99 Euro. Falls man SMS und Minuten "punkt­genau" nutzen würde, könnte sich das lohnen: Rech­nerisch 8 Cent pro Minute und SMS. Würde man nur surfen, würde das MB gerade noch erträg­liche 8 Cent kosten. Aber: Für größere Aktionen ist das nicht geeignet, höchs­tens um ein kurzes Lebens­zeichen zu über­tragen.

Was aber beispiels­weise eine Minute tele­fonieren auf dem Kreuz­fahrt-Schiff ("Mari­time Services") kostet, verrät die Voda­fone Home­page auch nach inten­siver Suche nicht. Achten Sie auf die SMS beim Einbu­chen ins Bord­netz oder schalten vorher aus.

Telefónica

Telefónica Germany (o2) hat ein eigenes Roaming-Tarif­system, das teil­weise von der Telekom und von Voda­fone abweicht. Andorra, die Isle of Man und die Schweiz liegen in "Zone 2", hier kosten abge­hende Anrufe 54 Cent pro Minute und ankom­mende Tele­fonate 26 Cent pro Minute.

Für die Länder Alba­nien, Bosnien und Herze­gowina, Färöer-Inseln, Grön­land, Israel, Kanada, Kosovo, Maze­donien, Molda­wien, Monaco, Monte­negro, Puerto Rico, Russ­land, Serbien, Türkei, Ukraine, USA und Weiß­russ­land gilt bei Telefónica schon Zone 3.

Mit welchen Kosten in den Ländern Europas zu rechnen ist, die weder zur EU noch zum EWR gehören, erklären wir Ihnen auf der nächsten Seite.

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