Smart Home in der Praxis

Erfahrungsbericht zu Hama WiFi-LED-Lampe und WiFi-Steckdose

Wir haben uns die smarte Leuchte WiFi-LED-Lampe und die WiFi-Steckdose von Hama zugelegt und ausführlich getestet. Im Alltag konnten die Geräte größtenteils überzeugen, ein paar Mankos gibt es aber dennoch.
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Das Zuhause wird stets smarter – und das zu überschaubaren Kosten. Im Vergleich zu Premium-Lösungen wie der Produktreihe Philips Hue sind die Gegenstücke des deutschen Unternehmens Hama recht günstig. Für eine smarte RGB-Lampe und eine clevere Steckdose fallen je weniger als 30 Euro an. Ein Hub wird nicht benötigt, die Artikel arbeiten direkt mit Amazon Echo und / oder dem Smartphone zusammen. Wir haben die Hama WiFi-LED-Lampe und die WiFi-Steckdose im Alltag getestet und verraten Ihnen, ob sich eine Anschaffung lohnt.

Die Spezifikationen der Smart-Home Hama-Produkte

Die OVP der WiFi-Lampe und der WiFi-Steckdose Die OVP der WiFi-Lampe und der WiFi-Steckdose
Andre Reinhardt
Die WiFi-LED-Lampe hat eine mit herkömmlichen Glühlampen vergleichbare Leistung von 75W (entspricht 1050 Lumen), eine RGB-Leuchte und standardmäßig eine Farbtemperatur von 2700K (warmweiß). Hinsichtlich des Stromverbrauchs gibt der Hersteller 10W und die Energieklasse A+ an. Es handelt sich um ein Exemplar mit der großflächig in Haushalten eingesetzten Lampenfassung E27. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, was zwar die Wertigkeit etwas mindert, allerdings einen guten Schutz bei Stürzen bedeutet. Die Hama  WiFi-Steckdose nimmt ein Endgerät oder eine Steckdosenleiste über den Eurostecker-Anschluss (EN 50075) auf. Es werden eine maximale Belastbarkeit von 3680W und ein Standby-Verbrauch von weniger als 0,3W angegeben. Das Gehäuse unterliegt der Schutzart IP20, es ist also nicht gegen Wasser geschützt und wurde ausschließlich für die Innenverwendung entwickelt. Ein Kinderschutz ist hingegen vorhanden. Beide Hama-Lösungen kommunizieren über die 2,4-GHz-Frequenz mit dem WLAN-Netz und unterstützen die Standards 802.11    b/g /n.

Ersteinrichtung der WiFi-LED-Lampe und der WiFi-Steckdose

Mit Amazon Echo lassen sich die Hama-Produkte gut bedienen Mit Amazon Echo lassen sich die Hama-Produkte gut bedienen
Andre Reinhardt
Um die Smart-Home-Steuerung der Geräte zu ermöglichen, muss zuerst die App mimoodz WiFi auf einem Android- oder iOS-Mobilgerät installiert werden. Wenn eine Sprachsteuerung über Amazon Echo geplant ist, ist der dazugehörige mymoodz-Skill notwendig. Die Installation der App und des Skills klappten mit unserem Samsung Galaxy S8 reibungslos. Doch die Einbindung der Hama-Lösungen in das WLAN-Netzwerk war eine schiere Geduldsprobe. Weder die Lampe noch die Steckdose konnten sich mit unserem von Vodafone bereitgestellten Kabel-Router CBN CH6640E verbinden. Ein Neustart des Routers und des Smartphones schafften ebenso wenig Abhilfe wie das kurzzeitige Trennen des Netzwerkgeräts vom Stromnetz. Wir suchten schließlich im Internet nach einer Lösung und kamen dem Übeltäter auf Spur. Die Hama-Artikel zeigen sich bei der Ersteinrichtung widerspenstig, wenn eine 5-GHz-Frequenz im WLAN-Netz aktiv ist. Wir deaktivierten also vorübergehend besagte Frequenz und versuchten das Koppeln der Smart-Home-Geräte erneut. Prompt fanden sowohl die Lampe als auch die Steckdose unser 2,4-GHz-WLAN und wir konnten die Ersteinrichtung abschließen. Keine Angst: auch wenn Sie danach Ihre 5-GHz-Frequenz wieder aktivieren, hat das keinen Einfluss mehr auf die Hama-Artkel.

Was taugt die App mymoodz WiFi?

Die Android-Appp mymoodz WiFi Die Android-Appp mymoodz WiFi
Andre Reinhardt
Der deutsche Konzern bietet keine eigene Software für seine smarten Waren an, stattdessen wird auf das Programm mymoodz WiFi vom US-amerikanischen Entwicklerstudio Smart Gator Labs zurückgegriffen. Die App finden Sie hier in Google Play [Link entfernt] und unter diesem Link im Apple App Store. Der Tenor der Anwender ist eher durchwachsen, viele Nutzer klagen über Abstürze der Anwendung, andere über eine langsame Reaktion. Bei uns hängte sich die App ebenfalls sporadisch auf, allerdings war das nur selten der Fall. Das Koppeln der Lampe und der Steckdose funktioniert über die App, sofern das 5-GHz-Band ausgeschaltet ist, schnell und unkompliziert. Eine Anleitung erklärt dem User, dass mehrmaliges Ein- und Ausschalten der Geräte den Verbindungs-Modus aktiviert, anschließend erfolgt die Auswahl des WLAN-Netzwerks und die Eingabe des Passworts. Die einzelnen Geräte lassen sich umbenennen, ohne dass dies Auswirkung auf den Alexa-Skill hat. Das Ein- und Ausschalten und Einstellungen für die Helligkeit und die Farbe der Lampe gehen einfach von der Hand, eine Zeitschaltuhr gibt es jedoch weder für die LED-Lampe, noch für die Steckdose. Auch eine Gruppierung der Produkte für eine gleichzeitige Steuerung in bestimmten Räumen existiert nicht. Allerdings gibt es die Möglichkeit, über den Alexa-Skill diese Funktion zu verwenden.

Die Smart-Home-Lampe von Hama im Alltag

So sieht die WiFi-LED-Lampe aus So sieht die WiFi-LED-Lampe aus
Andre Reinhardt
Halten wir bisher fest: die Ersteinrichtung ist holprig und die App hat Verbesserungsbedarf. Dem gegenüber steht eine reibungslose Bedienung über Amazon Alexa. Wir testeten die WiFi-LED-Lampe und die WiFi-Steckdose mit dem Smart-Lautsprecher Echo der zweiten Generation. Die Aktivierung des mymoodz-Skills ist in wenigen Sekunden vollzogen, anschließend lassen sich die Hama-Geräte mittels Sprachsteuerung verwenden. Wir gaben der Steckdose den kreativen Namen "Steckdose" und der LED-Leuchte die Bezeichnung "Wohnzimmer", da sie sich in eben jenem Raum in der Fassung einer Stehlampe befindet. Über den Befehl "Alexa, Wohnzimmer an" schaltet sich die Lampe umgehend in der zuvor eingestellten Farbe und Helligkeitsstufe ein. Dabei ist die LED-Helligkeit in 5-Prozent-Schritten regelbar (etwa "Alexa, Wohnzimmer 20 Prozent"). Um einen Farbwechsel zu vollziehen, muss lediglich die gewünschte Farbe genannt werden, beispielsweise mit dem Kommando "Alexa, Wohnzimmer blau". Nicht alle Farbtöne werden akkurat umgesetzt, so blieb die Lampe beispielsweise weiß, obwohl wir den Befehl für eine pinke Beleuchtung gaben.

Die Smart-Home-Steckdose von Hama im Alltag

Die WiFi-Steckdose von Hama Die WiFi-Steckdose von Hama
Andre Reinhardt
Bei dieser Steckdose sind die Einsatzmöglichkeiten begrenzt. Es gibt lediglich einen Anschluss und am Gerät selbst einen Ein-/Ausschalter samt einem LED-Ring. Letzterer fungiert als Indikator für den Betriebsstatus. Ist das Licht aus, fließt kein Strom, ist die LED rot, ist die Steckdose eingeschaltet. Mehrfach-Steckdosen lassen sich problemlos anschließen, wodurch das Ein-/Ausschalten mehrerer Geräte auf einmal möglich ist. Die Sprachsteuerung über die Kommandos "Alexa, Steckdose ein", beziehungsweise "Alexa, Steckdose aus" funktioniert tadellos.

Demonstration im Video

Fazit zu Hama WiFi-LED-Lampe und WiFi-Steckdose

Wer nur rudimentäre Smart-Home-Funktionalitäten benötigt, ist mit den Lösungen des deutschen Unternehmens gut bedient. Jedenfalls, sofern man die Geräte primär über Amazon Echo verwendet. Die Smartphone-App arbeitet noch nicht wie gewünscht und lässt so manche Komfortfunktion vermissen. Des Weiteren ist es lästig, bei der Ersteinrichtung die 5-GHz-Frequenz im Router deaktivieren zu müssen. Die Leuchtkraft der Lampe und die schnelle Reaktion der Hama-Produkte überzeugen allerdings. Wenn Sie etwas mehr Qualität wollen, ist der Griff zu Philips Hue eine Erwägung wert, wenn Sie die Preise und der notwendige Hub nicht abschrecken. Außerdem gibt es von kleineren Herstellern Smart-Home-Lösungen, die ebenfalls ordentlich funktionieren und teilweise nur die Hälfte der Hama-Artikel kosten.

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