Video-Qualität

H.265/HEVC: Video-Kompressions-Standard der Zukunft kommt

ITU gibt H.264-Nachfolger mit doppelter Kompressions-Qualität frei
Von Marleen Frontzeck-Hornke

ITU gibt H.265 frei ITU gibt H.265 frei
Bild: ITU
Die Internationale Tele­communication Union (ITU) hat offiziell das neue Video-Format H.265/HEVC freigegeben [Link entfernt] . Durch das Kodier­verfahren HEVC (High Efficiency Video Coding), auch unter H.265 bekannt, wird die Qualität der Video-Kompression noch deutlich besser - Videos können in Full-HD-Qualität (1080p) mit der Hälfte der derzeit benötigten Datenmenge gestreamt werden. Gegenüber dem Standard H.264/AVC bietet H.265 somit eine doppelte Qualität bei gleicher Datenmenge. Der H.264-Nachfolger wurde bereits im vergangenen Jahr von MPEG verabschiedet.

Mit dem neuen Standard soll trotz einer geringen Bandbreite eine hohe Qualität bei Übertragung möglich sein. Dies dürfte besonders bei der Nutzung von mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets von Vorteil sein, da mit H.265 auch bei einer Internet-Verbindung mit geringerer Datenrate Videos in HD-Qualität abgerufen werden können.

Der aktuelle Standard H.264 wird von den verschiedenen Unternehmen dafür eingesetzt, um HD-Videos über Broadcast-TV, Kabel-TV, eine Vielzahl an auf Satelliten­übertragung-basierenden TV-Diensten, Blu-rays, Handys, Videokonferenzen, digitale Speichermedien und IPTV auszuliefern. Derzeit ist H.264 der am weitesten verbreitete Video-Kompressions-Standard auf der Welt.

Ultra-HD-Inhalte und Videos mit einer 4k-Auflösung begünstigt

ITU gibt H.265 frei ITU gibt H.265 frei
Bild: ITU
Mit dem neuen Codec wäre auch die Übertragung von Videos in sogenannter Ultra-HD-Qualität (4320p, bis zu 7 680 mal 4 320 Pixel) bzw. in der 4k-Auflösung möglich. Erst kürzlich wurden auf der CES in Las Vegas erste Fernseher mit 4K-Auflösung präsentiert. Der neue Video-Standard wurde dafür entwickelt, um mit den genannten fortschreitenden Bildschirm­auflösungen Schritt halten zu können.

Erste Encoder für HEVC sollen gegen Ende des Jahres erhältlich sein. Unternehmen wie ATEME, Broadcom, Cyberlink, Ericsson, Fraunhofer HHI, Mitsubishi und NHK haben bereits erste Implementierungen von HEVC durchgeführt. Bis der neue Video-Standard sich allerdings auf dem breiten Markt durchsetzen kann und die Hersteller ihre Hardware für H.265 aufgerüstet haben, dürften noch mindestens ein bis zwei Jahre ins Land ziehen.

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