Jubiläum

25 Jahre GSM-Mobilfunk in Deutschland

Mitte 1992 haben D1 und D2 als erste digitale Mobilfunknetze in Deutschland den Regelbetrieb aufgenommen. Tests gab es schon seit 1991.
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Die ersten Handys waren noch sehr unhandlich Die ersten Handys waren noch sehr unhandlich
Foto: Vodafone
Eigentlich gingen die beiden ersten digitalen Mobilfunknetze in Deutschland, D1 von der Deutschen Bundespost Telekom und D2privat von Mannesmann Mobilfunk, schon 1991 an den Start. Dabei handelte es sich jedoch zunächst um einen Testlauf, der erst Mitte 1992 in den Regelbetrieb überführt wurde. Daher feiern die GSM-Netze, die noch heute die Mobilfunk-Grundversorgung sicherstellen, in diesen Tagen Jubiläum.

Der Mobilfunk selbst ging mit dem A-Netz schon 1958 an den Start. Noch Anfang der 90er Jahre waren die in der Regel fest im Auto eingebauten Telefone jedoch für Normalverbraucher schier unerschwinglich. Das änderte sich erst mit dem D-Netz. Im Laufe der Jahre wurde das Handy zum Massenprodukt.

Erste Handys waren teuer und schwer

Die ersten Handys waren noch sehr unhandlich Die ersten Handys waren noch sehr unhandlich
Foto: Vodafone
Zum Start vor 25 Jahren waren die noch rund 500 Gramm schweren Mobiltelefone mit einem Kaufpreis von rund 3000 Mark allerdings noch kein Schnäppchen. Minutenpreise von bis zu 1,50 Mark luden auch nicht gerade zu ausgiebigen Unterhaltungen ein. Einen ersten Preisrutsch gab es erst mit dem Start von E-Plus 1994.

Überall erreichbar waren die D-Netz-Kunden der ersten Stunde keineswegs. Der Netzausbau war auf die Ballungszentren und wichtigen Verkehrsadern beschränkt. Zudem gab es das heute übliche sehr kleinzellige Netz noch nicht. Stattdessen wurden Städte - wie zuvor im C-Netz - von wenigen hohen Standorten versorgt. Das hatte den Vorteil, dass die Netzbetreiber mit vergleichsweise geringem Aufwand schnell eine gute Basisversorgung erreichten. Dafür waren die Signale für den Empfang innerhalb von Gebäuden oft noch zu schwach.

Die ersten D-Netz-Handys waren nur für die Sprachtelefonie ausgelegt. Recht bald kam die SMS hinzu, bevor der mobile Internet-Zugang - zunächst leitungsvermittelt und auf eine Übertragungsgeschwindigkeit von 9,6 kBit/s begrenzt - eingeführt wurde. Praktisch vom Start weg hatten die Kunden wiederum die Möglichkeit, ihr Handy dank International Roaming auch im Ausland zu verwenden - zu horrenden Preisen.

Dank günstiger Preise wurde der Mobilfunk zum Massenmarkt

Im Laufe der Jahre wurden Handys und Verträge immer günstiger. Gerätesubventionen bei gleichzeitigem Abschluss eines Laufzeitvertrags machten die Mobiltelefone für die meisten Interessenten erschwinglich. Prepaidkarten und Pakete aus Handy und SIM-Karte sorgten schließlich dafür, dass der Mobilfunk zu einem Massenmarkt wurde.

Mit UMTS und LTE erlebte schließlich auch der mobile Internet-Zugang seinen Durchbruch. Heute ist das 4G-Internet für viele Nutzer schneller als der heimische DSL-Anschluss. Über Minutenpreise, die zum GSM-Start vor 25 Jahren noch richtig hoch waren, spricht heutzutage kaum noch jemand. Flatrates für Anrufe und den SMS-Versand in alle Netze inklusive Datenpaket für die Internet-Nutzung sind mittlerweile schon für unter 10 Euro zu bekommen.

Die für die GSM-Netze vornehmlich genutzten Frequenzen um 900 MHz werden von den Mobilfunk-Netzbetreibern mittlerweile auch für andere Zwecke eingesetzt. In einer eigenen Meldung berichten wir darüber, wofür beispielsweise die Telekom den 900-MHz-Bereich seit einigen Monaten ebenfalls nutzt.

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