Play Pass

Google Play Pass: App-Abo für 5 Dollar im Monat

Nach Apple startet auch Google einen Abodienst, mit dem mehr als 350 ausge­suchte Apps für rund 5 Dollar im Monat ohne Werbung und In-App-Käufe nutzbar sind. Vorerst aber nur in den USA.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

Der Google Play pass startet zunächst in den USA. Der Google Play pass startet zunächst in den USA.
Screenshot: teltarif.de
Wenige Tage nach Apple führt auch der große Konkur­rent Google ein Abo-Angebot ein, bei dem ausge­wählte Android-Apps ohne Werbung und weitere Kosten genutzt werden können. Der „Google Play Pass“ gibt für 4,99 Dollar pro Monat Zugang zu mehr als 350 Spielen und anderen Anwen­dungen. Der Service soll diese Woche in den USA und „bald“ auch in anderen Ländern verfügbar sein, wie Google in der Nacht auf heute ankün­digte.

Nicht nur Spiele im Abo

Der Google Play pass startet zunächst in den USA. Der Google Play pass startet zunächst in den USA.
Screenshot: teltarif.de
Google verfolgt dabei eine etwas andere Stra­tegie als Apple. Der iPhone-Konzern beschränkt sich bei seinem jüngst gestar­teten Dienst Apple Arcade auf Spiele. Zudem umfasst das eben­falls 4,99 Dollar bzw. Euro im Monat teure Apple-Abo nur Games, die nicht anderswo verfügbar sind. Bei Googles Angebot sind es hingegen Anwen­dungen, die man auch sonst kaufen oder mit In-App-Käufen aufwerten kann.

Laut Google Blog sind bekannte Titel wie Terraria, Monu­ment Valley, Risk, Star Wars: Knights of the Old Repu­blic oder AccuWeather mit dabei, aber auch Indie­perlen wie LIMBO oder Old Man’s Journey. Der Katalog soll jeden Monat um neue Titel ergänzt werden.

Wer ein Abo abge­schlossen hat, bekommt einen Tab im Play Store ange­zeigt, wo das derzei­tige Angebot in einer Über­sicht zusam­menge­fasst ist. Hat jemand die App bereits instal­liert, werden nach Kauf des Abos alle verfüg­baren Bezahl­inhalte frei­geschaltet.

Ökosystem der Entwickler umge­krem­pelt

Eine große Frage ist, ob die Abo-Ange­bote der beiden Platt­form-Betreiber das aktu­elle Geschäfts­modell der App-Ökonomie verän­dern können. In den vergan­genen Jahren hatte sich der Trend durch­gesetzt, Apps kostenlos bis sehr günstig anzu­bieten - und das Geld dann über die In-App-Käufe oder Werbung herein­zuholen. Bei den Abo-Modellen sollen die Entwickler einen Anteil von den monat­lichen Gebühren je nach Akti­vität der Nutzer bekommen.

Das dürfte durchaus im Inter­esse der Nutzer liegen. Beson­ders bei Spielen hat diese Entwick­lung dazu geführt, das viele der vermeint­lichen Free-to-Play-Games letzt­lich ohne viel Geld zu inves­tieren nicht mehr spielbar waren (PaytoWin). Das neue Abo-Modell sollte dieses Geschäfts­gebaren über­flüssig machen und den Gamern viel Frust ersparen. Auch Apps, die man viel­leicht nur ein oder zweimal für einen bestimmten Anlass nutzt, können durch das Abo-Modell deut­lich attrak­tiver werden.

Aggres­sives Pricing

Für Europa ist der Preis noch nicht fixiert. Übli­cher­weise werden aber in Europa aus den Dollar-Preisen Euro-Preise. In den USA gibt man sich zum Start ziem­lich groß­zügig. Die ersten zehn Tage sind kostenlos und wer ein Abo bis zum 10. Oktober abschließt, zahlt das erste Jahr über ledig­lich 1,99 US-Dollar monat­lich. Das Play-Pass-Abo kann zudem mit bis zu fünf Fami­lien­mitglie­dern geteilt werden.

Play Pass kommt übri­gens nicht aus heiterem Himmel. Bereits im letzten Herbst hatten die XDA-deve­lopers im Quell­code des Plays­tore Hinweise auf Play Pass gefunden. teltarif.de berich­tete.

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