Pures Android

Pixel 3: Das neue Google-Flaggschiff im Test

Seit Ende Oktober ist das Google Pixel 3 in Europa auf dem Markt. Wir haben das Gerät einem Test unterzogen und berichten über Stärken und Schwächen des Boliden.
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Herzstück des Boliden ist der Qualcomm Snapdragon 845, dem allerdings nur 4 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Das Google Pixel 3 läuft einwandfrei, auch wenn mehrere Apps im Hintergrund geöffnet sind. Hier zeigt sich - ähnlich wie bei Apple -, dass Hard- und Software aus der gleichen Schmiede kommen und optimal aufeinander abgestimmt sind. Kaum ein anderes Android-Smartphone arbeitet so flüssig wie das Pixel 3.

Google Pixel 3

Im 3D-Mark-Unlimited-Score haben wir 60 632 Punkte gemessen. Im Geekbench-Single-Core-Test brachte es das Google Pixel 3 auf 2360 Punkte, im Multicore-Test auf 8177 Punkte. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note 9 kommt bei 3D-Mark auf nur 41 066 Punkte, bei Geekbench wiederum auf 3717 bzw. 9004 Punkte. Google wäre gut beraten gewesen, seinem aktuellen Smartphone-Flaggschiff wenigstens 6 GB RAM mit auf den Weg zu geben, um dafür zu sorgen, dass das Gerät auch bei steigenden Anforderungen in zwei bis drei Jahren noch flüssig läuft.

Das Smartphone ist wahlweise mit 64 bzw. 128 GB Speicherplatz erhältlich. Die "größere" Variante schlägt dabei mit einem Aufpreis von 100 Euro zu Buche. Wer sich für das Gerät interessiert, sollte diese Mehrkosten einplanen, zumal sich die Kapazität nicht durch den Einsatz von microSD-Speicherkarten erweitern lässt. Bei der 64-GB-Version stehen nicht einmal ganz 50 GB zur freien Verfügung. Das kann schnell knapp werden, wenn viele Apps und Spiele installiert, viele Fotos und vor allem Videos aufgezeichnet werden. Blickwinkelstabilität des Displays Blickwinkelstabilität des Displays
Foto: teltarif.de

5,5-Zoll-Display überzeugt

Das Google Pixel 3 hat einen angenehmen Formfaktor und liegt gut in der Hand. Das OLED-Display hat eine Diagonale von 5,5 Zoll und bietet eine Auflösung von 2160 mal 1080 bei einer Pixeldichte von 440 ppi. Farben werden in Apps, auf Fotos und Videos naturgetreu dargestellt und auch die Blickwinkelstabilität ist gut. Google hat sich beim kleineren der beiden aktuellen Pixel-Handhelds gegen eine Notch entschieden. Dafür ist der Displayrand recht breit. Insgesamt betrachtet ist der Touchscreen, der auch schnell und zuverlässig auf Eingaben reagiert, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Pixel 2 aus dem vergangenen Jahr.

Ein interessantes Feature bietet der untere linke und rechte Gehäuserand des Smartphones. Hier ist zwar keine sichtbare Taste verbaut, der Bolide reagiert aber darauf, mit der Hand "eingequetscht" zu werden. In diesem Fall startet der Google Assistant. Umbelegen lässt sich diese "Taste" nicht, was aus der Sicht von Google verständlich ist, der mit dem Pixel vor allem seine eigenen Dienste in den Vordergrund stellen möchte. SIM-Kartenslot und USB-C-Port SIM-Kartenslot und USB-C-Port
Foto: teltarif.de

Hauptkamera mit nur einer Linse

In den vergangenen Jahren begeisterten die Pixel-Smartphones vor allem durch ihre Kamera. In diesem Jahr überraschte Google, weil die rückseitige Hauptkamera nur eine Linse bekommen hat, während Huawei bei seinen aktuellen Spitzenmodellen drei Linsen verbaut und viele andere Hersteller zumindest eine Dual-Kamera integrieren. Die Kamera bietet eine Auflösung von 12,2 Megapixel mit einer f1/8-Blende.

Durch den Verzicht auf eine zweite Linse steht nur ein digitaler Zoom zur Verfügung. Google will dieses "Hardware-Manko" durch Software ausgleichen und in der Tat lieferte die Kamera des Pixel 3 im Test sehr gute Ergebnisse. Vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen gelingen gute Fotos mit nur geringem Bildrauschen. Dennoch ist der Verzicht auf eine Dual-Hauptkamera unverständlich, zumal die Frontkamera (zweimal 8 Megapixel) sehr wohl über zwei Linsen verfügt, was die Weitwinkel-Tauglichkeit verbessern soll.

Original-Fotos der Haupt- und Selfie-Kamera

Damit Sie sich selbst ein Bild von der Qualität der Kameras machen können, haben wir die Test-Fotos im Original angehängt:

Videos lassen sich in Full-HD-Qualität aufzeichnen (1080p), allerdings nur mit 30 fps. Bei vielen Mitbewerber-Produkten sind 60 fps mittlerweile Standard. Auch dieser Punkt trübt - neben dem Verzicht auf die zweite Linse - den Blick auf die ansonsten gute Kamera. Die Technik ist schlicht nicht auf dem aktuellen Stand, was angesichts des hohen Verkaufspreises nicht zu rechtfertigen ist.

Auf der dritten und letzten Seite berichten wir über die Software und die Mobilfunk-Funktion des Google Pixel 3 und wir ziehen ein Fazit zum aktuellen Pure-Android-Smartphone.

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