Flughäfen, Einkaufszentren und Co.: Google startet "Indoor-Maps"
Google Indoor Maps
Bild: Google
Digitale Kartendienste für mobile Geräte sind in
diesem Jahr zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor geworden. Nach der
Einführung eines eigenen Geodienstes bei Apple und der Vorstellung
der neuen Nokia-Plattform "Here" brachte Google heute seine
Innenraumkarten nach Deutschland. Zum Start der "Indoor Maps" stehen
Karten für Flughäfen, Museen, Einkaufszentren und
Veranstaltungshallen zur Verfügung - zunächst für die Nutzung auf
Smartphones und Tablet-Computern mit dem Google-System Android.
Google Indoor Maps
Bild: Google
"Für uns ist es ganz wichtig, diese neuen Möglichkeiten so breit
wie möglich verfügbar zu machen", sagte Produktmanager Cedric Dupont. "Wir wollen so viele
Nutzer wie möglich erreichen, auch auf dem Desktop und anderen
Plattformen." Zu Berichten, dass Google eine spezielle Maps-App für
Apples Mobil-Plattform iOS entwickeln könnte, gebe es noch keine
konkreten Informationen, so Dupont weiter.
Nokia und Microsoft waren schneller
Vor Google gab es allerdings die Indoor-Maps bereits bei einem anderen Anbieter.
Nokia treibt nach dem Verlust der Marktführerschaft bei Handys das
Geschäft mit Geo-Software voran. Konzernchef Stephen Elop stellte
Mitte November eine neue Online-Kartenplattform mit dem Namen "Here"
vor, die auch Smartphones mit Android oder das iPhone unterstützt. Nokias
Kartentechnologie komm unter anderem im Betriebssystem
Windows Phone 8
Gebäude-Ansicht bei Bing Maps
Screenshot: teltarif.de
und bei Microsofts Bing Maps zum Einsatz. Beide
Plattformen unterstützen ebenfalls bereits Innenansichten von ausgewählten
Gebäude, sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Computer oder Tablet - damit
sind Microsoft und Nokia Google einen kleinen
Schritt voraus. Konkurrent Apple hat in diesem Jahr die bisherigen Google-Karten auf iPhone
und iPad durch einen eigenen Dienst ersetzt, der bei Nutzern zunächst
auf Kritik stieß und nun zügig weiterentwickelt werden soll.
Für seine "Indoor Maps" stellte Google auch ein Software-Werkzeug bereit, mit dem Gebäudebesitzer selbst Innenraumkarten hinzufügen können. "Wir erwarten, dass so die Reichweite der Indoor Maps schnell zunehmen wird", sagte Dupont. Übrigens zeigt das System automatisch die Etage eines Gebäudes an, in der sich der Nutzer gerade befindet.
Bei der Orientierung in der Stadt hätten digitale Kartendienste für mobile Geräte gedruckte Stadtpläne bereits weitgehend abgelöst, sagte der Manager. Nur innerhalb eines großen Gebäudes sei dies bislang kaum möglich gewesen. "Das ändern wir jetzt. 2012 ist das Jahr, in dem Indoor Maps Realität geworden sind." In den USA wurde diese Funktion vor einem Jahr mit der Google-Maps-Version 6.0 eingeführt, in den vergangenen Monaten kamen auch mehrere europäische Länder hinzu.