Bericht

Bericht: Google strebt Ausnahme von Huawei-Verbot an

Google will seine Geschäfts­bezie­hungen zu Huawei trotz US-Bann aufrecht­erhalten. Der Android-Hersteller befürchtet gravie­rende Sicher­heits­probleme.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

Google strebt Ausnahme vom US-Bann gegen Huawei an. Google strebt Ausnahme vom US-Bann gegen Huawei an.
Bild: picture alliance/Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa
Google strebt laut einem Zeitungs­bericht eine Erlaubnis der US-Regie­rung an, weiter mit dem chine­sischen Huawei-Konzern im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smart­phones mit dem Google-Betriebs­system Android versorgen zu dürfen, schrieb heute die "Finan­cial Times". Der Internet-Konzern argu­mentiere, dass ein Ende der Zusam­menar­beit schlecht für die Sicher­heit der Nutzer wäre, hieß es unter Beru­fung auf mit den Gesprä­chen vertraute Personen.

Google: Nutzer wären leichte Beute für Hacker

Google strebt Ausnahme vom US-Bann gegen Huawei an. Google strebt Ausnahme vom US-Bann gegen Huawei an.
Bild: picture alliance/Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa
Google warne nun in Gesprä­chen mit US-Regie­rungs­vertre­tern, dass das chine­sische Betriebs­system mehr Soft­ware-Fehler als Android haben könnte - und damit leich­tere Beute für Hacker wäre, schrieb die "Finan­cial Times". Deshalb setze sich der Internet-Konzern in Washington für eine längere Locke­rung der Regeln oder eine komplette Ausnahme von dem Verbot ein.

Die USA hatten Mitte Mai Huawei auf eine schwarze Liste von Unter­nehmen gesetzt, deren Geschäfts­bezie­hungen zu US-Part­nern strengen Kontrollen unter­liegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder trans­ferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verwei­gert werden, wenn Sicher­heits­inter­essen berührt sind.

Zugleich lockerte US-Präsi­dent Donald Trump aber nach wenigen Tagen die Maßnahmen für drei Monate. Für Nutzer von Huawei-Smart­phones bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die Tele­fone heutiger Huawei-Kunden bis Mitte August weiter in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen kann. Für die Verwen­dung von US-Tech­nologie in neuen Produkten gilt die Locke­rung aber nicht. Huawei kündigte bereits an, ein eigenes Betriebs­system für seine Smart­phones spätes­tens im nächsten Jahr zur Markt­reife zu bringen.

Updates vorge­zogen

Die Chinesen scheinen die 3-Monats-Frist auch nutzen zu wollen, um Android 9 möglichst schnell auszu­rollen. So berichten Benutzer des Huawei P20 Lite sowie des Huawei P Smart von einem OTA-Update der Firm­ware. Damit liegt der Beginn der Update-Welle zum Teil vor den bisher genannten Terminen.

Das Update auf die haus­eigene Nutzer­ober­fläche EMUI 9 und damit auch auf Android 9 sollen eine ganze Reihe von Modellen bekommen. Wie die Chinesen verkün­deten, ist EMUI 9 bereits verfügbar für die Modell­reihen Mate 10 und P20, Mate RS sowie Nova 3. Im Rollout oder in Vorbe­reitung sind Updates für die Reihen Mate 9 und P10 sowie Nova 3i. Huawei will zudem auch in Zukunft die Auslie­ferung von Sicher­heits­patches für alle verkauften und lagernden Geräte sicher­stellen. teltarif.de berich­tete.

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