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Google Chrome: Browser bekommt Anti-Spring-Funktion

Nachdem Google das erste größere Update gegen die Spectre-Lücke in zahlreichen Prozessoren ausgeliefert hat, wird bereits an den nächsten Funktionen gearbeitet. Eine davon soll dabei ungewollte Sprünge beim Scrollen verhindern.
Von Stefan Kirchner

Google Chrome Das nächste Chrome-Update bringt ein verbessertes Surferlebnis
Logo/Foto: Google, Montage: teltarif.de
Nach wie vor sind die Sicherheits­lücken in Prozessoren allgegenwärtig. Nach Mozilla hat nun auch Google mit dem Chrome Browser Version 64 ein Update veröffentlicht, welches die Ausnutzung von Spectre mit Hilfe der neuen JavaScript-Engine V8 verhindert. Jedoch laufen die Arbeiten am nächsten Update schon auf Hochtouren.

Wie die XDA Developers entdeckt haben, wird sich bei dem Chrome-Update auf Version 65 oder 66 neben der Sicherheit auch einiges um die Nutzer­erfahrung drehen, allen voran ein nochmals flüssigeres Browsen. Konkret will Google das Scroll­verhalten von Websites beim Nachladen von Inhalten so weit optimieren, dass der Nutzer keine ungewollte Sprünge beim Scrollen mehr zu Gesicht bekommt.

Die Funktion selbst ist bereits in der Alpha-Version des Chrome Browsers implementiert, die als Canary Edition im Google Play Store bereitsteht. Zu beachten ist, dass es sich bei Chrome Canary um eine experimentelle Vorab-Version handelt, die instabil sein kann.

Mehr Nutzer-Komfort gegen ungewolltes Klicken

Google Chrome Das nächste Chrome-Update bringt ein verbessertes Surferlebnis
Logo/Foto: Google, Montage: teltarif.de
Mit der neuen Funktion wird der sogenannte Scroll-Anker mit der Option "Scroll Anchor Serialization" erweitert. Dabei werden Sprung­marken dem Inhalt der Website zugeordnet und nicht wie bisher als absolute Pixel-Angaben. Dadurch werden sichtbare Sprünge effektiver verhindert, die besonders bei dynamischen Inhalten auftreten.

Konkret ist damit das ungewollte Hin- und Herspringen Springen auf der Website gemeint, was immer wieder zu ungewollten Klick-Aktionen auf Bilder, verlinkte Artikel oder andere Inhalte führt. Meistens tritt dies beim Nachladen von Werbe­bannern auf oder großen Bildern, sodass der Inhalt auf dem Display ein Stück weiter nach unten oder oben springt.

Standardmäßig ist Scroll Anchor Serialization im Chrome Canary deaktiviert und muss als Browser-Flag erst eingeschaltet werden. chrome://flags/#enable-scroll-anchor-serialization führt zu der Option, die bei Aktivierung einen Neustart des Chrome Browsers erfordert.

Zu beachten ist, dass das Flag nur in der Canary-Version des Chrome Browsers existiert, sowie in der Nightly des PC-Pendants Chromium Browser.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Maßnahmen Google gegen die ungewollte automatische Weiterleitung von Werbebannern unternehmen will.

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