Schlauere Google-Suche

BERT: Googles verbesserte Such-KI startet in Deutschland

Nach rund einem Jahr ist Google BERT markt­reif und kommt nach den USA in vielen weiteren Ländern zum Einsatz. Mit der Soft­ware soll es passen­dere Such­ergeb­nisse geben.
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Google hat sein BERT-Update für die haus­eigene Such­maschine für 72 weitere Spra­chen – darunter auch Deutsch – ausge­weitet. BERT steht für "Bidi­rectional Encoder Repre­senta­tions from Trans­formers" und wurde erst­mals im November 2018 vorge­stellt. Es handelt sich um eine KI-Soft­ware, welche die Such­anfragen von Personen auf natür­lichere Weise inter­pretieren soll. So wird ein Wort kontext­bezogen mithilfe der voran­gegan­genen und nach­folgenden Wörter analy­siert. Die Inten­tion der Suche kann somit abge­schätzt und ein passen­deres Such­ergebnis gelie­fert werden. BERT wird auch das SEO beein­träch­tigen.

Googles Suche wird mensch­licher

Suchanfrage mit und ohne BERT beantwortet Suchanfrage mit und ohne BERT beantwortet
Google
Aufgrund der „Sprach­barriere“ zwischen Mensch und Maschine führen nicht alle Such­anfragen im World Wide Web umge­hend zum gewünschten Ziel. Mit dem Open-Source-Projekt BERT will Google die Verstän­digung zwischen beiden Parteien verbes­sern. In seinem AI Blog stellte der Konzern am 2. November 2018 sein „Trai­nings­programm für die Verar­beitung natür­licher Spra­chen“ vor.

Ende Oktober star­tete das Projekt schließ­lich in den Verei­nigten Staaten. Die auf einem neuralen Netz­werk basie­rende Technik stellt ein Wort in Rela­tion zu den anderen Wörtern eines Satzes gegen­über. Auch Präpo­sitionen wie „bei, an, auf, für“ verar­beitet das Programm. Zuvor wurden die Wörter simpel nach­einander analy­siert. BERT soll in der Lage sein, nicht nur eine simple Such­anfrage abzu­arbeiten, sondern auch verstehen, warum nach einem Begriff gesucht wird. "Snip­pets", die kleinen Info-Käst­chen in der Google-Suche, dürften eben­falls mehr Qualität durch die KI-Erwei­terung bekommen.

Weiter­führende Infor­mationen zu BERT

Auf Twitter verkün­dete Google die sofor­tige Verfüg­barkeit seiner über­arbei­teten Suche in mehr als 70 Spra­chen. Nach Englisch Ende Oktober werden jetzt unter anderem Deutsch, Fran­zösisch, Italie­nisch, Spanisch, Türkisch, Russisch, Nieder­ländisch, Korea­nisch, Japa­nisch, Afri­kanisch, Serbisch, Arabisch, Bulga­risch, Rumä­nisch, Norwe­gisch und Thai­ländisch abge­deckt.

BERT wird sich unwei­gerlich auch auf die Such­maschi­nenop­timie­rung (SEO) auswirken. So werden vermehrt miss­verständ­liche Begriffe eindeu­tiger inter­pretiert, was zu weniger Weiter­leitungen zu irrele­vanten Webseiten führt. Das ist effek­tiver für den Nutzer, dürfte manchen Portalen aber Besu­cher­zahlen kosten.

John Frigo, SEO-Experte von MySupplementStore, wirft aller­dings ein, dass diese Besuche ohnehin unnütz waren, da sie von Menschen stammten, die kein Inter­esse an den Inhalten hätten.

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