Für Einsteiger

Android Oreo Go Edition: Android für schwache Geräte

Google hat in den vergangenen Jahren so einiges unternommen, um Android weniger Ressourcen-hungrig zu machen, aber erst mit Android Go gelingt das Vorhaben tatsächlich. Nun hat der Konzern die Oreo-Variante des Betriebssystems angekündigt.
Von Stefan Kirchner

Android Oreo Go Edition Android Oreo Go Edition richtet sich an besonders Hardware-schwache Geräte
Bild: Google
Auch wenn Google sein mobiles Betriebssystem Android zur rein zahlenmäßig erfolgreichsten Plattform für mobile Geräte geführt hat, gibt es nach wie vor Verbesserungspotential. Vor allem was den Ressourcen-Verbrauch anbelangt. Diesem Problem hatte sich der Konzern dieses Jahr angenommen und das Projekt Android Go vorgestellt.

Nun hat Google ein erstes größeres Update für Android Go vorgestellt, welches als Basis Android 8.1 Oreo einführt. Dementsprechend heißt die aktuelle Version auch Android Oreo Go Edition und wird von Google mit stetigen Updates aktuell gehalten. Ein immenser Vorteil, vor allem für die Sicherheit.

Vorgesehen ist das Betriebssystem vor allem für Geräte mit vergleichsweise schwacher Hardware-Ausstattung. Unter anderem nennt Google als Mindestvoraussetzung 512 MB RAM.

Was macht Android Go überhaupt aus?

Android Oreo Go Edition Android Oreo Go Edition richtet sich an besonders Hardware-schwache Geräte
Bild: Google
Im Wesentlichen basiert das Konzept von Android Go auf drei Säulen: Ein stark angepasster Betriebssystem-Kern, Go-Varianten der Google-Apps und ein speziell für Android Go optimierter Google Play Store.

Die erste Säule, der angepasste Kern, liegt auf der Hand. Mittels spezieller Methoden wird Android Oreo Go Edition gezielt auf eine hohe Performance bei gleichzeitig möglichst geringem Speicher­verbrauch getrimmt, um die Hardware-Voraussetzungen so niedrig wie möglich anzusetzen. So ist es machbar, dass auch Geräte mit gerade mal 512 MB RAM sehr flott mit dem aktuellen Go-Betriebssystem funktionieren - was wiederum lächerlich billige Smartphones überhaupt erst möglich macht.

Bei den Go-Varianten der Google-Apps wiederum handelt es sich um auf das Wesentliche entschlackte Varianten, die zudem auf das Sparen von mobilen Daten getrimmt werden. Sie sollen nach Möglichkeit die Leistung nicht so stark beeinträchtigen, wie ihre regulären Versionen. Im Prinzip richten sich Go-Apps an Nutzer, die das erste Mal über ihr Smartphone in die Weiten des Internets eintauchen. Ein Beispiel wäre Files Go, dass zudem jeder auf seinem eigenen Android-Gerät ausprobieren kann - selbst ohne Android-Go-Betriebssystem. Android Oreo Go Edition Dies macht Android Go aus: Doppelt so viel freier Speicher und halb so große Apps gegenüber dem herkömmlichen Android
Bild: Google
Für die dritte Säule von Android Oreo Go Edition spielen die Go-Apps ebenfalls eine Rolle, denn der optimierte Google Play Store kann diejenigen Apps anzeigen und hervorheben, die über eine Go-Variante verfügen und installiert diese, anstelle der vollwertigen App. Trotzdem ist jede normale App auch installierbar, selbst wenn sie theoretisch das Gerät völlig überfordern würde.

Das neue Android One

Als Google während der Google I/O 2017 das Projekt vorstellte, war sofort klar, dass es als geistiger Nachfolger des mehr oder minder gescheiterten Android One fungiert. Zwar gibt es wieder neue Geräte, die im Rahmen von Android One vermarktet werden, allerdings sind diese technisch besser ausgestattet und dementsprechend auch teurer als der ursprüngliche Android-One-Ansatz. Siehe das HTC U11 Life, welches ebenfalls als Android-One-Edition erscheint für gut 300 Euro.

Vor allem die wesentlich stärker gezielte Optimierung für Hardware-schwache Geräte und das Ökosystem aus speziellen Apps sollen letzten Endes Android Oreo Go Edition zu dem Erfolg verhelfen, welcher Android One vorenthalten blieb: Die nächste Milliarde Nutzer erreichen. Dabei spielt eben auch der Preis eine wichtige Rolle, weswegen der Fokus auf Geräte mit mindestens 512 MB RAM gelegt werden dürfte.

Google zufolge ist mit den ersten Geräten auf Basis des Go-Projekts in den kommenden Monaten zu rechnen. Vermutlich aber nicht hierzulande, sondern vornehmlich in Märkten wie Indien, Indonesien, China oder Afrika. Eben jene Länder, wo ein Smartphone meistens einen Computer ersetzen muss und die Bevölkerung sich keine teuren Smartphones leisten kann.

Lesen Sie in einer weiteren Meldung, welche aktuell erhältlichen Geräte das Meiste für ihr Geld bieten.

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