Glasfaser Nordwest

Kartellamt genehmigt Glasfaser-Firma von Telekom und Ewe

Glas­faser Nord­west ist ein gemein­sames Projekt von Telekom und Ewe. Aller­dings unterlag die neue gemein­same Firma der Fusi­onskon­trolle. Das Bundes­kartellamt hat diese nun unter Auflagen geneh­migt.
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Einblastechnik bei Ewe: So kommt die Glasfaser unter die Erde Einblastechnik bei Ewe: So kommt die Glasfaser unter die Erde
Bild: Ewe AG
Für einen gemein­samen Glas­faser­ausbau haben die Deut­sche Telekom und Ewe bereits im März ihre Pläne vorge­stellt: "Glas­faser Nord­west" sollte das gemein­same Unter­nehmen heißen. Aller­dings unter­lagt die neue gemein­same Firma der Fusi­onskon­trolle.

In einem mehr­stufigen Prozess hat das Bundes­kartellamt nun die Zusam­menar­beit geneh­migt. Bereits Anfang Dezember wurde beiden Unter­nehmen für ihre Zusam­menar­beit wie berichtet strenge Auflagen aufer­legt. Nun konnte das Kartellamt endgültig Grünes Licht geben.

Zusagen vorteil­haft für Wett­bewerbs­bedin­gungen

Einblastechnik bei Ewe: So kommt die Glasfaser unter die Erde Einblastechnik bei Ewe: So kommt die Glasfaser unter die Erde
Bild: Ewe AG
Heute teilt das Bundes­kartellamt mit, dass das Vorhaben der Telekom Deutsch­land GmbH und der EWE AG, gemeinsam Glas­faser­netze bis zum Endkunden in Nord­west­deutsch­land auszu­bauen, im Rahmen der Fusi­onskon­trolle frei­gegeben worden sei. Das Kartellamt habe bereits im Dezember Zusagen der Betei­ligten im Hinblick auf den Netz­ausbau sowie zur Aufrecht­erhal­tung des Wett­bewerbs im Rahmen des Kartell­verfah­rens für verbind­lich erklärt.

Da sich das Vorhaben aufgrund der Verpflich­tungs­zusagen im Ergebnis "vorteil­haft auf die Wett­bewerbs­bedin­gungen auf den betrof­fenen Märkten auswirkt", konnte nun nach Angaben der Behörde auch das Fusi­onskon­troll­verfahren mit einer Frei­gabe abge­schlossen werden. Die Frei­gabe ist noch nicht rechts­kräftig.

Andreas Mundt, Präsi­dent des Bundes­kartell­amtes, äußerte sich zur heutigen Frei­gabe: "Die Betei­ligten haben sich zu erheb­lichen Inves­titionen in den zügigen Ausbau giga­bit­fähiger Netze verpflichtet. Darüber hinaus haben sie sich bereit erklärt, bestimmte wett­bewerb­liche Leit­planken zu beachten. In der jetzigen Form wird die Koope­ration nach unserer Einschät­zung zu deut­lichen Verbes­serungen auf den Tele­kommu­nika­tions­märkten in der betrof­fenen Region und auch im länd­lichen Raum führen."

Unter­nehmen wird bald gegründet

Die Telekom und Ewe begrüßten die voll­stän­dige Frei­gabe. In den nächsten Tagen soll "Glas­faser Nord­west" als Gemein­schafts­unter­nehmen gegründet und die Geschäfts­führer bestellt werden.

Die Glas­faser Nord­west GmbH soll dann ihren Firmen­sitz in Olden­burg (Nieder­sachsen) haben. Das Unter­nehmen soll bis zu 1,5 Millionen Haus­halte und Unter­nehmens­stand­orte mit Glas­faser bis ins Haus versorgen. Die Projekt­partner verspre­chen, in Teilen Nieder­sach­sens, Nord­rhein-West­falens und Bremens auszu­bauen. Bei den Neu-Erschlie­ßungen sollen sowohl bisher unter­versorgte länd­liche Gebiete als auch städ­tische Regionen im Fokus stehen. Tech­nische Grund­lage für das schnelle Internet seien Glas­faser­anbin­dungen bis ins Haus (Fibre to the Home/FTTH). Beide Partner gehen von einer Inves­titi­onshöhe von bis zu zwei Milli­arden Euro über einen Zeit­raum von zehn Jahren aus. Die Koope­ration sei zeit­lich aber nicht beschränkt.

Mit dem gemein­samen Ausbau von Glas­faser­netzen plant Glas­faser Nord­west, auch bislang unter­versorgte Gebiete erschließen. Glas­faser Nord­west plant, allen inter­essierten Unter­nehmen Glas­faser zu fairen und diskri­minie­rungs­freien kommer­ziellen Bedin­gungen zur Verfü­gung stellen. Schon 2020 sollen die ersten Kunden im Ausbau­gebiet die neuen Glas­faser­anschlüsse nutzen können.

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