Anschlusszahl

Zahl der echten Glasfaseranschlüsse wächst

2,1 Millionen Haushalte in Deutschland hängen an einer echten Glasfaserleitung. Das teilte der Buglas mit. Allerdings ist die Nachfrage der Kunden offenbar gering.
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

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Foto: Versatel
Die Anzahl direkter Hausanschlüsse mit Glasfaser hat sich 2015 weiter erhöht. Dabei handelt es sich um FTTB- oder FTTH-Anschlüsse, also Glasfaserleitungen, die mindestens bis ins Haus gehen. Trotz der Unsicherheiten im Markt kletterte die Zahl um 25 Prozent auf 2,1 Millionen, teilte der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) heute mit. Von den 400 000 Neuanschlüssen sei die Hälfte auf die Buglas-Unternehmen entfallen. Die Deutsche Telekom hatte vor einigen Wochen erstmals eine Zahl von rund einer halben Million Anschlüsse genannt.

Mit rund 1,6 Millionen entfielen drei Viertel aller Glasfaseranschlüsse auf die in dem Verband organisierten Wettbewerber der Telekom. Verbandsumfragen zufolge sollen in den kommenden drei Jahren weitere 800 000 Anschlüsse hinzukommen, erklärte der Präsident des Verbandes Jens Prautzsch.

Branchenprimus Telekom und die Wettbewerber streiten derzeit heftig über den richtigen Weg beim Ausbau des schnellen Internets. Während die Telekom mit Milliarden-Investitionen VDSL Vectoring vorantreibt, bei dem relativ hohe Geschwindigkeit über herkömmliche Kupfer-Leitungen erzielt werden können, fordern die Wettbewerber einen stärkeren Glasfaser-Ausbau.

Nur ein Viertel der Leitungen werden auch genutzt

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Die Zahl von 2,1 Millionen echten Glasfaseranschlüssen hatte vor kurzem schon TK-Professor Torsten J. Gerpott in seiner vom VATM beauftragten Studie genannt. Allerdings betonte Gerpott seinerzeit, dass dieses lediglich die schaltbaren Anschlüsse seien. Es könnten deutlich mehr echte Glasfaser-Anschlüsse geschaltet werden, die Leitungen bis in die Gebäude oder gar die Wohnung liegen nach Gerpotts Angaben. Allerdings fragen nur wenige Kunden diese Leitungen auch nach. Gerade einmal 510 000 Leitungen wurden von den Kunden auch gebucht, heißt es in der Studie. Das entspricht einem Anteil von 24,3 Prozent.

Innerhalb der TK-Anbieter-Branche gibt es derzeit unterschiedliche Strategien, wie der Breitbandhunger der Kunden mittel- und langfristig gestillt werden kann. Wie eine Glasfaserleitung vom Internet-Anbieter bis zum Kunden kommt, haben wir in einer Bilderstrecke zusammengestellt.

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