Smart Speaker

Test: Gigaset Smart Speaker L800HX mit Amazon Alexa

Nun steigt auch Gigaset in den Markt smarter Laut­spre­cher ein. Ab sofort ist der Gigaset Smart Speaker L800HX mit inte­grierter Amazon-Sprach­erken­nung Alexa erhält­lich. Wir haben den Laut­spre­cher mit DECT-Modul getestet.
Von Dennis Knake

Ist der Laut­spre­cher mit der Basis­station verbunden, kann nun per Sprach­befehl tele­foniert werden. Dazu genügt etwa der Befehl „Alexa, rufe 030 1234567 an“. Das funk­tionierte in unserem Test reibungslos. Wer in seiner Alexa-App bereits die Kontakte aus dem Smart­phone impor­tiert hat, kann auch gleich die Namen der Personen aus der Kontakt­liste nennen. Also beispiels­weise „Alexa, rufe Thomas an“.

Sind mehrere Personen mit dem Namen Thomas im Adress­buch, fragt Alexa vorher nach, welcher Thomas gemeint ist. Sind mehrere Tele­fonnum­mern hinter­legt, fragt Alexa nach, ob sie privat oder beispiels­weise mobil anrufen soll. Wer das umgehen möchte, kann auch gleich präzi­sieren und „Alexa, Rufe Thomas Janssen mobil an“ sagen. Gibt es in einem Haus­halt mehrere Nutzer mit unter­schied­lichen Tele­fonbü­chern auf ihrem Smart­phone, fragt Alexa zudem bei doppelten Einträgen, welches Tele­fonbuch verwendet werden soll. Bei einge­henden Anrufen nennt Alexa den Namen der anru­fenden Person, sofern dieser in den Kontakt­daten aus dem Smart­phone hinter­legt ist.

In einem früheren Artikel haben wir bereits den Amazon Echo connect getestet, der alle im Haus­halt verbun­denen Echo Laut­spre­cher via WLAN zum Frei­sprech­telefon macht. Die Sprach­befehle unter­scheiden sich zum Tele­fonieren hier auf dem Gigaset Laut­spre­cher nicht. Ledig­lich die Anbin­dung ist eine andere.

Sprach­qualität

Gigaset L800HX Smart Speaker Smarter Alexa Lautsprecher mit integriertem DECT-Modul als Freisprechanlage: Wie alltagstauglich ist der L800HX von Gigaset?
Gigaset
Für den Test der Sprach­qualität bei der Tele­fonie haben wir den Smart-Speaker von Gigaset sowie die Amazon Lösung Echo connect mitein­ander vergli­chen. Kaum über­raschend, dass die Tonqua­lität über eine DECT-Verbin­dung schon etwas besser ist, als die WLAN-Gespräche mit dem Echo connect.

Aber dann kam die Über­raschung: Wer den smarten Gigaset-Laut­spre­cher als Frei­sprech­anlage benutzt, sollte es tunlichst vermeiden, das Hitwort „Alexa“ während des Gesprächs zu erwähnen. In dem Moment, wenn „Alexa“ im Satz erklingt, schal­tete der Laut­spre­cher das Gespräch sofort stumm und lässt Alexa für einige Sekunden auf Sprach­befehle lauschen. Wer dann weiter spricht, löst unter Umständen einen Befehl aus. In unserem Test been­dete Alexa auch einmal das Gespräch unge­wollt.

Das passierte bei einem Gespräch über einen normalen Echo Laut­spre­cher via Echo connect nicht. Fällt das Hitwort „Alexa“ im flüs­sigen Gespräch mit dem Gesprächs­partner am anderen Ende der Leitung, passierte erstmal nichts. Getestet sowohl an einem Echo Dot als auch dem großen Echo. Nur wer während des Tele­fonge­sprächs eine kurze Pause macht und dann deut­lich „Alexa“ sagt, löst dort den Befehls­modus aus. Erst jetzt unter­bricht auch der Echo Laut­spre­cher das Gespräch kurz­zeitig, und Alexa wartet auf Befehle.

Der Gigaset L800HX reagierte hier im Test deut­lich empfind­licher. Hier durfte das Hitwort nicht in einem flüssig gespro­chenen Satz fallen, ohne dass das Gespräch unter­brochen wird. Gigaset sieht das aller­dings nicht als Nach­teil. Nach­gefragt heißt es: „Da bei einem Echo Gerät im Zusam­menspiel mit Echo connect ein Dauer­stream verwendet wird, muss eine Pause einge­legt werden, damit das separat gespro­chene „Alexa“ erkannt werden kann. Wir halten einen Zugriff auf unsere Befehle (lauter/leiser/auflegen) auch während eines Gesprä­ches über die DECT-Verbin­dung für sehr wichtig und haben uns daher für die sofor­tige Detek­tierung entschieden. Bei der Befra­gung im Rahmen unseres groß­ange­legten Feld­tests haben uns die Nutzer bestä­tigt, dass sich Tele­fonge­spräche in aller Regel nicht um Alexa drehen.“

Audio­strea­ming

Vom Klang her konnte der smarte Laut­spre­cher aller­dings wieder über­zeugen und steht dem klas­sischen Echo in nichts nach. Der Sound ist satt und klar und erfüllt problemlos ein Arbeits­zimmer ohne dabei allzu Bass lastig zu klingen. Der Gigaset Smart-Speaker verfügt über Audio­strea­ming via WLAN oder Blue­tooth und kann Audio­signale auch über den AUX-Anschluss empfangen.

Um das zu akti­vieren, muss die Modus-Taste oben auf dem Gerät gedrückt werden. Einmal drücken, der Ring leuchtet blau und Blue­tooth ist akti­viert. Ein weiteres Mal drücken und der Licht­ring wird weiß, dann ist das Streamen via WLAN aktiv. Ein drittes Mal drücken lässt den Ring weiß/grün erleuchten. Dann ist der AUX-Eingang auf der Rück­seite akti­viert und Musik kann über den 3,5mm-Klin­kenste­cker einge­spielt werden. Auch im Heim­netz­werk kann der Laut­spre­cher zudem als Wieder­gabe­gerät für die Musik­ausgabe ausge­wählt werden, beispiels­weise über die FritzApp-Media. Aber auch die eigene Gigaset Compa­nion App bietet die Möglich­keit, Musik aus verschie­denen Quellen, beispiels­weise dem Smart­phone oder dem lokalen Netz­werk, auszu­wählen und direkt auf dem Laut­spre­cher abzu­spielen.

AUX Anschluss für Audio-Eingang nicht -Ausgang

Wichtig zu wissen: Anders als bei herkömm­lichen Echo Laut­spre­chern fungiert der Klin­kenste­cker-Anschluss nicht als AUX-Ausgang um Audio auf externen (größeren) Laut­spre­chern auszu­geben, sondern als AUX-Eingang, um Sound kabel­gebunden einzu­spielen. Gigaset zeigt sich hier sehr selbst­bewusst und begründet dies auf Rück­frage so: „Wir wollen dem Nutzer die Möglich­keit geben, über den Gigaset Smart-Speaker auch von anderen Geräten wie beispiels­weise einem alten Walkman, einem Discman oder einem MP3-Player einfach Musik zu hören. AUX-Out haben häufig Geräte, die nicht selbst mit ihrem Laut­spre­cher über­zeugen.“

Eine Akti­vierung von Blue­tooth via Sprach­eingabe, wie es bei den herkömm­lichen Echo Laut­spre­chern funk­tioniert, ist wie bei anderen 3rd-Party Laut­spre­chern auch beim Gigaset L800HX nicht möglich. Hier antwortet Alexa dann, dass sie diese Funk­tion noch nicht unter­stützt werde. Blue­tooth muss also am L800HX auch manuell per Knopf­druck akti­viert werden.

Fazit

Der Gigaset L800HX eignet sich nicht nur als Allorund-Talent für die Musik­wieder­gabe, dank des inte­grierten DECT Moduls können mit dem Gerät auch problemlos Tele­fonge­spräche im Frei­sprech-Modus gehalten werden. Die nur drei statt sieben inte­grierten Mikro­fone haben sich im Test nicht als nach­teilig erwiesen, der Laut­spre­cher reagierte stets zuver­lässig auf Befehle, auch wenn er gerade Musik in voller Laut­stärker abspielt.

Einzig über den Preis wird man viel­leicht nochmal streiten müssen: Knapp 200 Euro für den Laut­spre­cher sind noch einmal 50 Euro mehr als für das Amazon-Flagg­schiff Echo Plus. Der verfügt zwar nicht über DECT, dafür aber einen einge­bauten ZigBee-Hub zur Steue­rung kompa­tibler Smart Home Geräte.

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