Facebook testet Gesichtserkennung in Europa
Facebook führt die Gesichtserkennung ein.
dpa
Facebook-Anwender in Europa sollen künftig selbst
entscheiden können, ob sie die Gesichtserkennung aktivieren oder
nicht. Die umstrittene Funktion war bislang in den Ländern der EU
nicht verfügbar. Facebook wolle im Zusammenhang mit der Europäischen
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Verfahren testen, mit denen die
Anwender selbst entscheiden, welche Daten sie öffentlich teilen
wollen und welche nicht.
Völlig freiwillig
Facebook führt die Gesichtserkennung ein.
dpa
"Die Verwendung der Gesichtserkennung ist völlig freiwillig", teilte
Facebook heute in einem Blog-Eintrag mit. Die Aktivierung
werde vorgeschlagen und müsse aktiv bestätigt werden. Wenn der User
nichts unternehme oder den Vorschlag ablehne, bleibe die von
Datenschützern kritisierte Gesichtserkennung ausgeschaltet.
Erst vor kurzem verkündete das Unternehmen, sich mehr für den Datenschutz
und die Privatsphäre einzusetzen.
Wer sich für das "Opt-in" entscheide, werde künftig benachrichtigt, wenn ein anderer User das Foto des Betroffenen als sein Profilfoto hochlade. Damit wolle man verhindern, dass Menschen sich als andere auf Facebook ausgeben. Die Anwender werden auch von Facebook hören, wenn sie auf einem Foto auftauchen, auch wenn sie nicht markiert sind. "Sie können wählen, ob Sie sich selbst taggen, sich selbst unmarkiert lassen oder sich an die Person wenden, die das Foto gepostet hat, wenn Sie Bedenken haben", verspricht Facebook. Von der Gesichtserkennung sollen auch Menschen mit Sehbehinderung profitieren können, die auch ohne Markierungen erkennen können, wer auf Fotos abgebildet ist.
In einem zweiten Test werden Facebook-Anwender gefragt, ob sie Informationen aus dem persönlichen Profil zu persönlichen Interessen sowie politischen und religiösen Orientierungen tatsächlich mit der Öffentlichkeit teilen wollen. Facebook fragt auch diejenigen, die bislang auf solche Angaben verzichtet haben, ob sie diese nicht ausfüllen wollen.