Germany's Gold: Videoportal zeigt TV-Produktionen aus 60 Jahren
Neues Videoportal namens "Germany's Gold"
Bild: teltarif.de
Renommierte Unternehmen der deutschen Medien- und Produktionsbranche
haben heute das öffentlich-rechtliche Videoportal "Germany's
Gold" mit Sitz in Berlin gegründet. Insgesamt 17 Partner beteiligen
sich an der Video-on-Demand-Plattform, die nationale wie internationale
Kinoerfolge der vergangenen 60 Jahre zur Verfügung stellen soll. Auch
Fernsehproduktionen wie Dokumentationen, Ratgebersendungen, TV-Movies,
Serien, Kinder- und Jugendprogramme sowie Unterhaltungsshows sollen bereitstehen.
Neues Videoportal namens "Germany's Gold"
Bild: teltarif.de
Der Betrieb von "Germany's Gold" soll jedoch frühestens Ende des Jahres aufgenommen
werden und über Satellit, Kabel, terrestrische Sender, Internet und andere Techniken zur Verfügung stehen.
Der endgültige Name des Abrufportals für
TV-Produktionen steht noch nicht fest. Er soll erst bekanntwerden,
wenn das Kartellamt dem Projekt seine "endgültige Prüfung und
Freigabe" erteilt hat, hieß es. Die Plattform soll sich sowohl durch Abrufentgelte als auch durch Werbung
finanzieren.
Ein ähnliches, werbefinanziertes Gemeinschaftsvorhaben von ProSiebenSat.1 und RTL wurde von der Behörde mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass die beiden TV-Konzerne bereits jetzt den Löwenanteil des Werbeumsatzes in Deutschland generierten. Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte erst vor wenigen Tagen die Entscheidung der Kartellwächter.
Kritik von der Konkurrenz
Die private Konkurrenz kritisierte die Gründung der öffentlich-rechtlichen Plattform. Wesentliche medienpolitische und rechtliche Fragen seien noch nicht geklärt, monierte der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) in einer Pressemitteilung [Link entfernt] . Es sei merkwürdig, "wenn die Initiatoren von Germany's Gold mit ihrer Gesellschaftsgründung Fakten schaffen, bevor das Kartellamt abschließend entschieden hat", sagte VPRT-Präsident Jürgen Doetz. Es müsse auch geprüft werden, ob die angekündigte Werbefinanzierung der Plattform überhaupt zulässig sei, da diese in Konkurrenz zu den privaten Anbietern von Video-on-demand-Angeboten stehe.
An die Spitze des Unternehmens "Germany's Gold" rücken Antoine Schmidt-Roy, Mitglied der Geschäftsleitung von Studio Hamburg, und der Medienunternehmer Jochen Kröhne, früher unter anderem Geschäftsführer der Sender Tele 5 und tm3. 17 Partner sind an der Firma beteiligt, unter anderem die Bavaria Fernsehproduktion, ZDF Enterprises, Beta Film, Ziegler Film, MME, Brainpool, Telepool und die WDR Mediagroup.