RFID-Google

Kickstarter: Mit GearEye physische Objekte orten und verwalten

Mit GearEye kommt demnächst eine neue Lösung für das Orten physischer Gegenstände auf Basis von RFID
Von Andre Reinhardt

So soll GearEye aussehen So soll GearEye aussehen
Quelle: Kickstarter/GearEye
Es ist einfach, nach digitalen Inhalten wie Dokumente Fotos und Videos online oder lokal auf dem jeweiligen Endgerät zu suchen. Doch wie stellt man sicher, dass wichtige Gegenstände aus der realen Welt stets griffbereit sind und nicht verloren gehen? Diese Frage stellte sich der Fotograf Roie Galitz, als er bei einer Session nicht nur sein Makroobjektiv vergessen, sondern auch seine Speicherkarte verloren hatte. Er kontaktierte die Entwicklerin Julia Lerner und gemeinsam tüftelten sie GearEye aus - ein System, mit dem sich unser reales Umfeld nach Objekten durchsuchen lässt.

GearEye - Google für die Realität

So soll GearEye aussehen So soll GearEye aussehen
Quelle: Kickstarter/GearEye
Bei einer Sache konnte uns der Suchmaschinen-Gigant bislang nicht unter die Arme greifen, nämlich beim Aufspüren physischer Gegenstände. Mit GearEye und den dazugehörigen Aufklebern können nächstes Jahr gewünschte Objekte unseres Alltags via RFID digital registriert werden. Roie Galitz, Julia Lerner und ihr Team hatten zwar die Kameraausrüstung von Profi-Fotografen als Anstoß für ihre Erfindung, das System lässt sich selbstredend aber auch für alle erdenklichen Einsatzzwecke nutzen. Ganz egal, ob man vor einer großen Reise den vollständigen Inhalt des Koffers überprüfen oder simpel leicht verlegbare Gegenstände erfassen möchte.

Wie funktioniert GearEye?

Das Produkt setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Die Hardware bilden der Scanner an sich, der als Dongle oder als Smartphone-Case geordert werden kann und die GearTags genannten RFID-Aufkleber. Eine App für Mobilgeräte ermöglicht schließlich den Überblick über das vernetzte Equipment. So sieht man auf einem Blick, ob man die wichtige Präsentationsmappe im Aktenkoffer hat, oder ob der Geldbeutel nicht schon wieder unter dem Sofa verschwunden ist. Die gelisteten Gegenstände können organisiert und auch geortet werden. Ein Druck auf den Lokalisieren-Button der App führt zum gesuchten Objekt.

Mehr Informationen zum GearEye-Case

Die Hülle trägt ordentlich auf, sie hat aber auch einen integrierten Akku. Die Kapazität ist uns leider nicht bekannt. GearEye gibt an, dass die Scanner-Reichweite beim Dongle etwa 10 Meter beträgt, beim Smartphone sei hingegen eine größere Distanz gegeben, da das Gyroskop des Mobilgeräts die Genauigkeit erhöht. Das Case ist nur für ausgewählte Handys verfügbar, was sich auf die beiden Marktführer Samsung und Apple beschränkt. Unterstützt werden: Galaxy S6, Galaxy S6 Edge, Galaxy S7, Galaxy S7 Edge, iPhone 6, iPhone 6s, iPhone 6 Plus, iPhone 6s Plus, iPhone 7, iPhone 7 Plus. Ob noch weitere Smartphones zur Kompatibilitätsliste hinzugefügt werden, ist noch unklar.

GearEye: Preis und Verfügbarkeit

Das per Kickstarter finanzierte Projekt kann zwar noch bis zum Jahresende unterstützt werden, hat aber nun bereits die angepeilte Summe von 60 000 Dollar erreicht. Derzeit wurden schon über 95 000 Dollar eingenommen. Für 199 Dollar erhält man einen Dongle oder ein Case, 15 GearTags in verschiedenen Größen und 5 GearTags für metallene Gegenstände. Wer die doppelte Menge an Aufklebern braucht, zahlt mit 219 Dollar kaum mehr. Das Pro Pack bietet mit 20 GearTags für Metall-Objekte und 60 regulären GearTags noch mehr Inhalt. Der Preis hierfür beträgt 249 Dollar. Das umfassendste Paket stellt schließlich das GearEye Crew dar. Die veranschlagten 876 Dollar muten viel an, dafür gibt es aber auch 5 Dongles oder Hüllen, 150 normale GearTags und 50 GearTags für metallene Habseligkeiten.

Im Juli 2017 soll die weltweite Auslieferung erfolgen. Wie bei solchen Kampagnen üblich, kann man durch einen frühen Mindestbeitrag viel Geld gegenüber dem regulären Kaufpreis sparen.