Internet im Zug

Bahnchef Grube erwägt kostenloses Internet in Zügen

Vollausstattung momentan nur für Fernzüge angekündigt
Von mit Material von dapd

Kostenloses Internet in Regionalzügen: Nur wenn die Kunden es wollen Kostenloses Internet in Regionalzügen: Nur wenn die Kunden es ausdrücklich wollen
Bild: fotolia
Bahnchef Rüdiger Grube will alle Fernverkehrszüge möglichst schnell mit einem zuverlässigen Internetzugang ausstatten. In der Diskussion sei sogar die Frage, ob die Anschlüsse kostenlos angeboten würden, sagte Grube in der heute erschienenen neuesten Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift "DB Welt".

Internet im Zug bislang nicht immer zuverlässig

Kostenloses Internet in Regionalzügen: Nur wenn die Kunden es wollen Kostenloses Internet in Regionalzügen: Nur wenn die Kunden es ausdrücklich wollen
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"Da sind wir zurzeit in der Diskussion", sagte Grube zur der Frage nach den Nutzungspreisen des WLANs im Zug. Er verwies darauf, dass die bestehende Internetversorgung in Zusammenarbeit mit der Telekom Deutschland angeboten werde. Zurzeit gibt es 69 ICE-Züge mit einem "Hot Spot"-WLAN. Dessen Nutzung ist nur auf bestimmten Teilstrecken des Netzes möglich. Sie ist kostenpflichtig, die Verbindungen sind nicht immer zuverlässig.

Dies bestätigte auch ein Test zum Internet im Zug von teltarif.de: Vor etwa einem Monat hatte teltarif.de eine der am meisten befahrenen Strecken in Deutschland zwischen Berlin über Hannover nach Köln exemplarisch getestet. Im Fokus stand dabei nicht der WLAN-Hotspot-Dienst der Telekom, sondern die Möglichkeit, UMTS- und GPRS-Verbindungen im fahrenden Zug zu benutzen. Zu den ernüchternden Ergebnissen wurden die Netzbetreiber um Stellungnahmen bezüglich der schlechten Internetversorgung gebeten. Nicht in allen Zugwagen waren mit Handyrepeatern ausgestattet. Und die vorhandenen Repeater unterstützten lediglich das GSM-Netz. UMTS-Netze werden aktuell nicht unterstützt, der Empfang jener Netze ist daher im Zug momentan kaum möglich.

WLAN eventuell nicht nur in Fern- sondern auch in Regionalzügen

"Wir können heute schon WLAN anbieten bei 300 Stundenkilometern", sagte Grube. "Es ist aber nach wie vor eine große technische Herausforderung, insbesondere, wenn wir in einer Gegend mit dem Zug unterwegs sind, die nicht so hoch frequentiert ist, wo wir durch Täler, über Brücken, durch Tunnel fahren." Bahn und Telekom müssten nicht nur "die Züge, sondern auch die Funkverbindungen an den Strecken weiter ausbauen und zwar störungsfrei", sagte Grube.

Zum Internetangebot in Regionalzügen werde gerade analysiert, ob die Fahrgäste dort WLAN-Anschlüsse wollen, oder ob sich die Investition wegen mangelnden Interesses nicht lohne. "Sollte dabei herauskommen, der Kunde möchte einen WLAN-Anschluss, so werden wir uns diesem Thema mit einem großen Engagement widmen", sagte Grube zu.

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