Bericht

Trotz Gesetzesänderung: Zahl der illegalen Werbeanrufe hoch

Im vergangenen Jahr gab es eine Gesetzesänderung zu illegaler Telefonwerbung. Man hatte gehofft, damit die Zahl der Werbeanrufe zu senken. Einem Bericht zufolge ist die Zahl trotz der Verschärfung weiterhin hoch.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Verbraucher klagen trotz Gesetzesänderung über Werbeanrufe Verbraucher klagen trotz Gesetzesänderung über Werbeanrufe
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Die Zahl unerlaubter Werbeanrufe ist nach einem Spiegel-Bericht trotz einer Gesetzesverschärfung weiter hoch. In einer Umfrage der Verbraucherzentralen beschwerten sich dem Nachrichtenmagazin zufolge mehr als 80 Prozent der fast 3 000 Teilnehmer über Telefonwerbung, für die sie ihres Wissens nach keine Einwilligung erteilt hatten. Die ausführlichen Ergebnisse zu der Umfrage werden am Mittwoch vorgestellt.

Seit der Gesetzesänderung vor einem Jahr darf die Bundesnetzagentur bei illegaler Telefonwerbung Bußgelder bis 300 000 Euro verhängen. Allerdings ist die Behörde dem Bericht zufolge bisher weit darunter geblieben. Den mit 57 000 Euro höchsten Bußgeldbescheid erhielt demnach im August ein Unternehmen, das Verbrauchern am Telefon Abos für Hunde- und Katzenfutter aufzudrängen versuchte. Dabei gingen die Call-Center-Mitarbeiter anscheinend sehr aufdringlich vor. Selbst Verbraucher, die kein Haustier besaßen und dies gegenüber dem Anrufer auch so kommuniziert haben, wurden weiterhin belästigt. Das Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken vom 1. Oktober steht auf einer speziellen Seite des BMJV [Link entfernt] (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz) zur Verfügung.

Unerwünschte Telefonwerbung mit allen Mitteln

Verbraucher klagen trotz Gesetzesänderung über Werbeanrufe Verbraucher klagen trotz Gesetzesänderung über Werbeanrufe
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Bei der unerlaubten Telefonwerbung sind den Anrufenden fast alle Mittel recht. Die Unternehmen versuchen den Verbrauchern aus allen möglichen Themenbereichen etwas aufzuschwatzen, egal ob Glücksspiele, Geldanlagen, Versicherungen oder anderen unseriösen Firmenangeboten. Die Daten der Verbraucher müssen aus Sicht der Verbraucherzentrale gegen Missbrauch geschützt werden. So komme es nicht selten vor, dass man am Telefon nach der Wohnanschrift oder gar den sensiblen Konto-Daten gefragt wird. Deshalb ist es ratsam, keinerlei persönliche Daten am Telefon preiszugeben.

Die Themen des Gesetzespakets gegen Betrug von Verbraucher haben wir für Sie in einer weiteren Meldung zusammengefasst.

Wie die Bundesnetzagentur in puncto Call-Center, Abzocke und Co. für Verbraucher kämpft bzw. in welchen Fällen die BNetzA durchgreift, lesen Sie in diesem Hintergrundbericht.

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