Hörfunk-Digitalisierung

VPRT: Fragen zur Digitalisierung des Hörfunks nach wie vor ungelöst

Obwohl der VPRT bei der Digitalisierung des Hörfunks mit allen Beteiligten im Austausch steht, sei es nicht zutreffend, dass der Verband beim Digitalradio-Board wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt ist. Vielmehr will man Werbung für einen eigenen 4-Punkte-Plan machen.
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VPRT: Smartphones müssen bei Hörfunk-Digitalisierung berücksichtigt werden VPRT: Smartphones müssen bei Hörfunk-Digitalisierung berücksichtigt werden
Foto: Michael Fuhr
Obwohl der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) beim Thema Digitalisierung des Hörfunks mit allen Beteiligten im Austausch steht, sei es nicht zutreffend, dass er beim Digitalradio-Board von Bund und Ländern wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt ist. Entsprechende Informationen nach der Sitzung des Arbeitskreises Hörfunktechnik am 10. April seien unzutreffend, so der Verband.

VPRT: "Aktionsplan legt kein marktkonformes Migrationsszenario vor"

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Foto: Michael Fuhr
Richtig sei vielmehr, dass es zwischen allen Beteiligten in diesem Thema, auch zwischen ARD-Vertretern und dem VPRT, immer wieder einen Austausch zu dem Thema DAB+ und den damit verbundenen Herausforderungen für den Hörfunk gibt. Allerdings seien die Themen, die den VPRT zum Ausstieg aus dem Digitralradio-Board veranlasst hatten, nach wie vor ungelöst. Der VPRT hatte insbesondere kritisiert, dass der Entwurf des Aktionsplans kein marktkonformes Migrationsszenario vorgibt und den Übertragungsstandard DAB+ einseitig und an den Markt- und Nutzungsgegebenheiten vorbei fördert.

Konkret wurde zudem kritisiert, dass die im Digitalradio-Board beschlossenen Maßnahmen vorsahen, von öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht mehr genutzte UKW-Frequenzen größtenteils brachliegen zu lassen und sie keiner neuen Verwendung durch private Radios zuzuführen, die mit UKW-Frequenzen im Vergleich zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk stark unterversorgt sind und Versorgungslücken in ihren Sendegebieten aufweisen. Zudem war für den VPRT die Ausklammerung von mobilen Geräten bei einer Förderung von Digitalradio nicht akzeptabel. "Smartphones sind ein wichtiger und wachsender Markt für den digitalen Radioempfang. Sie in einer digitalen Migrationsplanung nicht zu berücksichtigen, heißt schlichtweg, das Verhalten der Verbraucher auszublenden" hatte der VPRT-Radiovorsitzende und Geschäftsführer von Radio Regenbogen, Klaus Schunk, seinerzeit kommentiert.

Werbung für eigenen 4-Punkte-Plan

Mit der Absicht, hier für eine Lösung und vor allem der Umsetzung seiner Forderungen aus seinem 4-Punkte-Plan zur Hörfunkmigration [Link entfernt] zu werben, wolle der VPRT weiterhin Gespräche mit allen Institutionen und politischen Vertretern führen, die in dieses Thema involviert sind. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit wie die im Digitalradio-Board sei dagegen "zur Zeit weder beschlossen noch macht es für uns Sinn, solange es keine Bewegung in den für uns drängenden Fragen bei anderen Beteiligten gibt", so Hartmut Schultz, Pressesprecher des VPRT.

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