Verwaltungsgericht Köln geht gegen Vodafone Pass vor
VG Köln kritisiert Vodafone Pass
Vodafone
Die Zero-Rating-Lösungen der Netzbetreiber sind bereits mehrfach der Auslöser für juristische Auseinandersetzungen gewesen, nun trifft es Vodafone Pass durch das Verwaltungsgericht Köln. Das Gericht sieht die Teilnehmer des Düsseldorfer Netzbetreibers durch die Mobilfunk-Option benachteiligt und fordert Antworten vom Europäischen Gerichtshof. Explizit wird die Tatsache angeprangert, dass Vodafone Pass nicht im europäischen Ausland greift und entsprechend Datenvolumen der Nutzer verbraucht. Das VG Köln möchte wissen, ob die Netzbetreiber-Option mit der Roaming-Verordnung vereinbar ist. Vodafone plant bereits eine Umstrukturierung, wie wir berichteten.
Vodafone Pass: Ärger vom Verwaltungsgericht Köln
VG Köln kritisiert Vodafone Pass
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Die EU-Roaming-Verordnung Nr. 531/2012 sieht vor, dass die in Deutschland geltenden Mobilfunkleistungen im Rahmen der Fair Use Policy auch im europäischen Ausland greifen. Die Deutsche Telekom hat sich mit ihrem Angebot StreamOn bereits dieser Vorgabe gebeugt, das Pendant Vodafone Pass ist bislang jedoch nicht entsprechend abgeändert worden. Auf Nachfrage unsererseits beteuerte der Düsseldorfer Netzbetreiber aber, sein Zero-Rating-Produkt auch im EU-Ausland zu verbessern und 39 GB außerhalb Deutschlands zu offerieren. Ein ordentliches Limit. Trotzdem wandte sich das Verwaltungsgericht Köln
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an den Europäischen Gerichtshof.
Jenes soll klären, ob Vodafone Pass mit dem in der Roaming-Verordnung erklärten Verbot, „für Roaming-Dienste im europäischen Ausland ein zusätzliches Entgelt gegenüber dem inländischen Endkundenpreis zu verlangen.“, vereinbar ist. Man halte es für klärungsbedürftig, „inwieweit die Tarifoption Vodafone Pass einer Nutzungsgrenze im Ausland unterworfen werden darf.“
Deutlich größerer EU-Datenpuffer als geplant
Das VG Köln zitiert die vergangenen Pläne des Netzbetreibers, Vodafone Pass auch im EU-Ausland gemäß einer Fair Use Policy zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein monatliches Limit von 5 GB Datenvolumen in Aussicht gestellt. Die nun versprochenen 39 GB stellen also beinahe das Achtfache an geplantem High-Speed-Kontingent dar. Damit wird sogar das Datenvolumen des Red L (32 GB) überboten. Der Red XL mit unbegrenztem LTE-Puffer verfügt von Natur aus über keinen Vodafone Pass. Im EU-Ausland gibt es bei diesem Tarif aktuell 30 GB. Es ist auch möglich, dass das Verwaltungsgericht Köln schlicht noch nicht von Vodafones neuen Plänen mit Pass Kenntnis genommen hat.