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Einstweilige Verfügung: Vodafone sperrt Kinox.to

Aufgrund einer einstweiligen Verfügung ist der direkte Zugang zu Kinox.to im Vodafone-Kabelnetz derzeit gesperrt. Die Sperre lässt sich zurzeit noch leicht umgehen.
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Vodafone muss Kinox.to sperren Vodafone muss Kinox.to sperren
Grafik: Kirsty Pargeter - Fotolia.com/teltarif.de, Montage: teltarif.de, Logo: Vodafone
Vodafone darf seinen Kabelkunden derzeit keinen Zugang zum umstrittenen Filme-Portal Kinox.to anbieten. Einem Bericht des Onlinemagazins Golem zufolge hat Constantin Film eine entsprechende einstweilige Verfügung erwirkt. Das Landgericht München habe die einstweilige Verfügung bereits am 1. Februar erlassen, heißt es weiter. Umgesetzt wurde die Sperre aber erst mit einigen Tagen zeitlicher Verzögerung.

Beim Rechtsstreit geht es um urheberrechtliche Ansprüche, die Constantin Film verletzt sieht. Dabei berufe sich das Unternehmen offenbar auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Vodafone wollte abseits der Bestätigung der einstweiligen Verfügung keine weitere Stellungnahme abgeben, da es sich um ein laufendes Verfahren handele. Unklar ist derzeit noch, warum nur die Kabelkunden, nicht aber die Nutzer eines klassischen Festnetz-Anschlusses oder auch die Mobilfunkkunden von Vodafone von der Sperre betroffen sind. Ebenfalls ist es noch nicht bekannt, inwieweit Constantin Film auch gegen andere Internet-Provider entsprechende einstweilige Verfügungen erwirken will.

Sperre lässt sich derzeit leicht umgehen

Vodafone muss Kinox.to sperren Vodafone muss Kinox.to sperren
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Aktuell greift die Sperre einem Bericht von Caschys Blog zufolge nur dann, wenn der Kunde auch den DNS-Server von Vodafone nutzt. Wird ein anderer Server, beispielsweise von Google, eingesetzt, so ist die umstrittene Kino-Plattform auf mit einem Kabelanschluss derzeit noch nutzbar. Auch über einen VPN-Tunnel lässt sich die Blockierung derzeit noch umgehen.

Im Vodafone-Kundenforum wird über die Sperre, die offenbar bereits am vergangenen Freitag eingerichtet wurde, bereits diskutiert. Wer von der Maßnahme betroffen ist, wird den Angaben zufolge automatisch auf eine eigens zu diesem Zweck eingerichtete Unterseite auf der Vodafone-Webseite umgeleitet. Unter der Überschrift Web-Block" ist hier der Hinweis zu lesen, dass das gewünschte Portal "aufgrund eines urheberrechtlichen Anspruchs vorläufig nicht verfügbar" ist.

Kinox.to ist im Sommer 2011 quasi als Nachfolger der zuvor geschlossenen Seite Kino.to gestartet. Das Portal ist umstritten und bereits vor gut zwei Jahren ist ein Mitarbeiter der Plattform zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Auch potenzielle Interessenten, die nun möglicherweise durch die Sperre im Vodafone-Kabelnetz ausgebremst werden, sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie sich durch die Nutzung möglicherweise strafbar machen. Bereits im Zusammenhang mit der Schließung von Kino.to drohten Nutzern Verfahren und Hausdurchsuchungen.

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