Protokoll

Bericht: Vodafone startet mit IPv6 im Mobilfunknetz

Erste Voda­fone-Kunden berichten, dass sie mitt­lerweile im Mobil­funk­netz eine IPv6-Adresse zuge­wiesen bekommen. Nicht alle Nutzer sind davon begeis­tert.
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Vodafone stellt auf IPv6 um Vodafone stellt auf IPv6 um
Foto/Logo: Vodafone, Montage: teltarif.de
Seit Jahren hört man immer wieder Berichte, denen zufolge die IPv4-Adressen knapp werden. Kein Wunder, denn die letzte IPv4-Adresse wurde bereits vor rund neun Jahren vergeben. Aus diesem Grund erfolgt nun schritt­weise die Einfüh­rung des neuen IPv6-Stan­dards. Hier stehen nicht nur deut­lich mehr Adressen zur Verfü­gung. Auch die Sicher­heit soll sich durch das neue Proto­koll erhöhen.

Im Fest­netz vergeben einige Netz­betreiber schon seit geraumer Zeit bevor­zugt oder sogar ausschließ­lich IPv6-Adressen. Im Mobil­funk­netz hat die Umstel­lung dagegen gerade erst begonnen. Wie Caschys Blog berichtet, war der Start bei Voda­fone schon eine ganze Weile geplant. Zuletzt hatte der Chef des Unter­nehmens, Hannes Amets­reiter, den Juli als Termin für die IPv6-Einfüh­rung genannt.

Immer mehr Kunden vermelden Umstel­lung

Vodafone stellt auf IPv6 um Vodafone stellt auf IPv6 um
Foto/Logo: Vodafone, Montage: teltarif.de
Der Düssel­dorfer Mobil­funk-Netz­betreiber führt die Umstel­lung dem Bericht zufolge aber schritt­weise durch. So gab es den Angaben zufolge Mitte Juli einen Test im Groß­raum Nürn­berg. Jetzt vermelden mehr und mehr Kunden, dass sie nun IPv6-Adressen zuge­wiesen bekommen. Nach wie vor sind aber nicht alle Nutzer von der Ände­rung betroffen.

Nicht bekannt ist, ob Voda­fone die IPv6-Umstel­lung nach und nach in weiteren Regionen durch­führt oder viel­mehr die SIM-Karten der Kunden eine Rolle spielen. Zumin­dest berichten Nutzer, die noch zu Wochen­beginn eine IPv4-Adresse zuge­wiesen bekamen, dass in den vergan­genen Tagen die Ände­rung auf IPv6 erfolgt ist. Die auf dem Smart­phone instal­lierten Apps würden aber noch IPv4 nutzen.

Ände­rung kann auch Einschrän­kungen mit sich bringen

Andere poten­ziell von der Umstel­lung betrof­fene Kunden geben auch Probleme zu Bedenken. So gibt es VPN-Clients, die mit nativem IPv6 nicht funk­tionieren. Auch DynDNS-Dienste kommen mit dem neuen Proto­koll nicht zurecht. Es kann aller­dings auch zu Einschrän­kungen kommen, mit denen man viel­leicht nicht rechnet. Bei einem Friendly User Test der Deut­schen Telekom für IPv6 im Handy­netz konnten wir beispiels­weise das Smart­phone nicht mehr für Tethe­ring nutzen.

Es dürfte eine Weile dauern, bis sich alle Dienste mit dem neuen Internet-Adress­bereich verstehen. Dabei ist es aller­dings unver­ständ­lich, dass die Anbieter sich nicht längst vorbe­reitet haben. Schließ­lich ist die IPv6-Einfüh­rung nicht etwa eine in Windes­eile durch­geführte Maßnahme, sondern ein Prozess, der schon seit einigen Jahren läuft und notge­drungen immer weiter voran­schreitet.

In einem Ratgeber haben wir die wich­tigsten Punkte zu IPv6 zusam­menge­fasst.

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