Internet der Dinge

Continental und Vodafone starten Plattform für vernetzte Reifen

Continental und Vodafone machen gemeinsame Sache und wollen die Straßen mithilfe von digitalen LKW-Reifen sicherer machen. Nicht nur das, auch der Kraftstoffverbrauch und die Wartungskosten sollen verringert werden. Um das möglich zu machen, nutzen die beiden Unternehmen das Internet der Dinge.
Von dpa / Dominik Haag

Vodafone und Continental Vodafone und Continental bringen den digitalen LKW-Reifen.
Foto: Continental, Logos: Vodafone/Continental, Montage: teltarif.de
Continental bringt LKW-Reifen gemeinsam mit Vodafone ins Internet der Dinge (IoT). Die digitale Plattform für die Reifenüberwachung von Nutzfahrzeugen sei zunächst in den USA, Kanada, Malaysia und Thailand verfügbar, kündigten die Unternehmen heute an. Im Laufe des Jahres sollen weitere Länder, darunter auch Deutschland, folgen. Alle Daten der Reifen einer Flotte wie Temperatur und Druck werden sensorisch erfasst und über die Plattform ContiConnect überwacht. Erreichen die Werte der Reifen ein kritisches Niveau, sendet das System automatisch einen Alarm an vorher festgelegte Empfänger, etwa an die Zentrale oder den Fahrer.

Weniger Reifenpannen, weniger Unfälle

Vodafone und Continental Vodafone und Continental bringen den digitalen LKW-Reifen.
Foto: Continental, Logos: Vodafone/Continental, Montage: teltarif.de
Vodafone übermittelt die Daten von der Empfängereinheit, die mit einer SIM-Karte ausgestattet ist, über sein Mobilfunknetz annähernd in Echtzeit an einen Server von Continental. Bei einem Alarm könne der Flottenmanager sofort handeln, sagte Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland. "Im Internet der Dinge vernetzen wir alles, was Räder hat. Und jetzt gemeinsam mit Continental sogar die Reifen selbst. Für die LKW-Fahrer heißt das weniger Reifenpannen und Unfälle - für alle Verkehrsteilnehmer bedeutet das noch mehr Sicherheit."

ContiConnect ermögliche Betreibern gewerblicher Flotten wie Speditionen, Bus- und Bauunternehmen mehr Transparenz im Flottenmanagement und eine digitale Überwachung der Reifen in Echtzeit, sagte Michael Neuheisel, bei Continental für digitale Lösungen zuständig. Damit fielen höhere Betriebszeiten und geringere Wartungskosten sowie eine Einsparung von Kraftstoff an. Die Plattform ContiConnect hatte der Autozulieferer zuletzt im September auf einer US-Messe vorgestellt. Der digitale LKW-Reifen Grafik, die erklärt, wie der digitale Reifen arbeitet.
obs/Vodafone GmbH

Informationsübertragung in Echtzeit

Da die Informationen an Fahrer und Flottenmanager per SMS oder E-Mail vom System versendet werden, benötigt der Fahrer kein Display im Cockpit. Und durch das weltweite Vodafone-Netz sind Flottenmanager in Echtzeit über alle Daten informiert, egal wo sich das Fahrzeug befindet.

Erst im Februar präsentierte Continental viele weitere Lösungen und Produkte auf dem Mobile World Congress in Barcelona, die das Auto zum rollenden Smartphone und den Verkehr sicherer machen sollen. Für Vodafone ist die Zusammenarbeit ebenfalls ein wichtiger Schritt in Richtung IoT. Die Telekom präsentierte erst vor kurzem eine Flatrate für vernetzte Geräte, die europaweit die erste im Internet der Dinge ist.

Auch andere große Reifenhersteller wie etwa Pirelli arbeiten daran, Reifen mithilfe von Sensoren "intelligent" zu machen und zusätzliche Dienste aufzusetzen.

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