Huawei soll weltweit auf persönliche Daten zugreifen können
Sicherheitsberater Robert Charles O’Brien
State Department Foto von Michael Gross / Public Domain
Seit knapp zwei Jahren wirft die USA verstärkt dem Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei vor, seine Technologien für Spionagezwecke zu missbrauchen. Konkrete Beispiele oder Beweise blieben die Vereinigten Staaten den Bürgern allerdings schuldig – bis jetzt.
Robert Charles O’Brien, nationaler Sicherheitsberater von Donald Trump, behauptet, dass Huawei Zugriff auf Hintertüren in Mobilfunknetzen habe. Seit über einer Dekade habe der chinesische Konzern die Möglichkeit, sensible und persönliche Daten durch die Systeme einzusehen, die er verkauft. Explizit ist in diesem Zusammenhang von 4G-Equipment die Rede. Huawei dementierte den Vorwurf bereits.
Konkretere Spionagevorwürfe gegen Huawei
Sicherheitsberater Robert Charles O’Brien
State Department Foto von Michael Gross / Public Domain
Es gibt eine neue Entwicklung innerhalb der angespannten Situation zwischen dem China-Unternehmen und der US-amerikanischen Regierung. Das Wall Street Journal berichtet, von einem involvierten nordamerikanischen Beamten Details zu den Gründen des Handelsembargos erfahren zu haben.
„Wir haben Beweise, dass Huawei die Fähigkeit besitzt, sich unbemerkt Zugang zu vertraulichen und persönlichen Informationen mit Systemen zu verschaffen, die es weltweit unterhält und verkauft“, sagte Sicherheitsberater Robert Charles O’Brien gegenüber der Tageszeitung. Des Weiteren würden Telekommunikationsunternehmen, die Equipment von Huawei kaufen, die Zugriffsberechtigungen des Unternehmens nicht kennen.
Bei den sensiblen Daten handele es sich um Geheimdienstinformationen, welche zur Strafverfolgung eingesetzt werden. Die USA beteuern zudem, in 2019 bereits Deutschland und Großbritannien vor diesem Risiko gewarnt zu haben.
Huawei ist sich keiner Schuld bewusst
Es dauerte nicht lange, bis sich das beschuldigte Unternehmen selbst zu Wort meldete. Das Statement wurde ebenfalls beim Wall Street Journal eingereicht und veröffentlicht. Huawei versichert, nichts auszuüben, was die Datensicherheit gefährde. Zwar gebe es solche Überwachungsschnittstellen, allerdings könne man diese nicht unbemerkt ohne die Erlaubnis des Netzbetreibers nutzen. Außerdem dürften jene Schnittstellen nur noch Behörden verwenden, wobei dies einen richterlichen Beschluss voraussetze. Gegenüber TheVerge äußerte sich Huawei-Sicherheitschef Andy Purdy wie folgt: „Wir bestreiten energisch den Vorwurf, dass wir diese Möglichkeit behalten“, womit er sich auf den Zugriff auf die Hintertüren bezog.
Auch hierzulande wirkt sich das nach wie vor bestehende US-Handelsembargo aus. So werden etwa die Huawei-P40-Smartphones und die Mate-30-Phablets über keine Google-Apps verfügen.