Umzug

Telefon & Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten

Der Umzug eines Fest­netz- bzw. Internet-Anschlusses ist kein leichtes Unter­fangen. Mit unseren Tipps gelingt er trotzdem problemlos. Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten müssen und welche Änderungs­möglich­keiten Sie haben.
Von / Julian Ruecker

Telefon und Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten Telefon und Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten
Fotos: Irina Fischer-fotolia.com/teltarif.de/Netgear, Montage: teltarif.de
Wer umzieht, freut sich bestimmt schon auf die neue Wohnung oder das neue Haus. Doch nicht nur die Möbel und alle anderen Besitz­tümer müssen in die neue Wohnung ziehen. Auch der Internet-Anschluss soll in der neuen Wohnung laufen. Damit auch beim Umzug des Fest­netz- bzw. Internet-Anschlusses nichts schief­geht, haben wir einen Ratgeber zusam­men­ge­stellt, der Ihnen zeigt, was Sie beachten müssen.

Übli­cher­weise sind heute Internet- und Telefon-Anschluss kombi­niert. Unsere Empfeh­lungen gehen zwar von einem kombi­nierten Anschluss aus, sind aber auf andere Anschluss­arten über­tragbar: Der Umzug mit einem einfa­chen Telefon-Anschluss ohne Internet geht genauso vonstatten, wie der Umzug eines Kombi-Tarifs.

Je früher Sie über Ihren Umzugs­termin Bescheid wissen, desto einfa­cher und stress­freier wird der Umzug werden. Denn dann können Sie sich früh­zeitig über die Bedin­gungen am neuen Wohnort infor­mieren und sich Gedanken darüber machen, welchen Internet- bzw. Fest­netz-Anschluss Sie wünschen oder auf welche Zugangs­tech­no­logie Sie setzen möchten.

Telefon und Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten Telefon und Internet: Was Sie bei einem Umzug beachten sollten
Fotos: Irina Fischer-fotolia.com/teltarif.de/Netgear, Montage: teltarif.de
Neben den tech­ni­schen Bedin­gungen am neuen Wohnort gibt es leider noch eine zweite Hürde zu umschiffen: Aus einem Umzug kann norma­ler­weise kein Kündi­gungs­recht abge­leitet werden, wenn Sie sich noch in der Lauf­zeit eines Vertrags befinden. Einzige Ausnahme: Der bishe­rige Provider bietet seine Leis­tung am neuen Wohnort nicht an.

Ein Umzug ins Ausland recht­fer­tigt im Allge­meinen jedoch eine außer­or­dent­liche Kündi­gung - dafür muss aber der Wohn­sitz in Deutsch­land aufge­geben werden, auch ein even­tuell vorhan­dener Zweit­wohn­sitz. Infor­mieren Sie sich möglichst früh­zeitig über die Umzugs­be­din­gungen Ihres aktu­ellen Anbie­ters und planen Sie genü­gend Zeit für den Umzug des Anschlusses ein.

Kommen Verän­de­rungen des Tele­fon­ver­hal­tens auf Sie zu?

Bevor Sie sich an die Forma­li­täten des Umzugs machen, sollten Sie sich über­legen, ob der Umzug mögli­cher­weise auch einen Einfluss auf Ihr Tele­fonie-Verhalten hat. Ziehen Sie in eine andere Stadt und werden viel­leicht mit Freunden mehr tele­fo­nieren? Ziehen Sie in ein Gebiet mit anderer Breit­band­ver­sor­gung und nutzen zukünftig statt Ihres Fest­netz-Anschlusses Skype, andere VoIP-Tech­niken (Tarif­ver­gleich VoIP) oder einen Tele­fonie-fähigen Messenger-Dienst?

Jede Ände­rung im Verhalten kann dazu führen, dass andere Tarif­mo­delle gegen­über dem aktuell genutzten geeig­neter sind. Prüfen Sie daher genau, ob es erwart­bare Verän­de­rungen in Ihrem persön­li­chen Nutzungs­profil geben könnte.

Entschei­dend: Korrekte und voll­stän­dige Angaben machen

Egal für welchen der Wege Sie sich bei Ihrem Umzug entscheiden: Für den Erfolg des Umzugs ist es sehr wichtig, die rich­tigen Angaben in den entspre­chenden Formu­laren zu machen. Das betrifft nicht nur Ihre Bank­ver­bin­dung - die ist für die Abwick­lung des Vertrags zur Lauf­zeit natür­lich wichtig. Viel wich­tiger sind aber die rich­tigen Angaben zur Adresse und Lage der Wohnung.

Zur Schal­tung Ihres Anschlusses benö­tigen die Anbieter die Etage der Wohnung und Angaben wie Vorder­haus/Hinter­haus und die posta­li­sche Lage. Gerade in großen Wohn­häu­sern kann es sich lohnen, diese Angaben aus dem Miet- oder Kauf­ver­trag zu entnehmen oder gar den Haus­ver­walter nach den Daten zu fragen. Manchmal ist zum Beispiel die rich­tige posta­li­sche Lage nicht intuitiv ermit­telbar. Versu­chen Sie auch, den Namen des vorhe­rigen Anschlus­s­in­ha­bers in Ihrer neuen Wohnung in Erfah­rung zu bringen. Diese Daten helfen dabei, die rich­tigen Anschluss­stellen im Vertei­ler­kasten zu loka­li­sieren und sind der beste Weg, für eine schnelle Schal­tung des Anschlusses zu sorgen.

Sind die Angaben fehler­haft, kann sich das Proze­dere deut­lich verzö­gern. Ärger ist da auf beiden Seiten vorpro­gram­miert. Treten Sie im Zwei­fels­fall in Kontakt zum Anbieter und versu­chen Sie, das Gespräch sach­lich und lösungs­ori­en­tiert zu führen. Nicht immer kann der Anbieter tatsäch­lich etwas für die Probleme. So dauert die Bereit­stel­lung eines neuen Anschlusses bei einem anderen Anbieter als der Telekom oft einige Wochen, bis ein Tech­niker den Anschluss vor Ort schalten kann - auf die Termin­pla­nung des Telekom-Mitar­bei­ters haben die Anbieter meist nur wenig Einfluss.

Ganz einfach: Umziehen und alles soll bleiben, wie es ist

Im einfachsten Fall ziehen Sie nur inner­halb einer Stadt um und möchten Ihren Anbieter nicht wech­seln - ebenso wenig Ihre Tele­fon­nummer. Das ist bei vielen Provi­dern problemlos möglich. Oft gibt es eine spezi­elle Hotline, an die Sie sich wenden können. Auch im Online-Kunden­center, im Laden­ge­schäft oder an der normalen Hotline können Sie das Verfahren in Gang setzen. Soweit die Umstel­lung tech­nisch möglich ist, können Sie den Umzug zu einem bestimmten Termin beauf­tragen. Planen Sie etwas Vorlauf­zeit ein, damit der Umzug möglichst ohne Verzö­ge­rung klappt. Der Anbieter ist berech­tigt, für den Umzug eine Bear­bei­tungs­ge­bühr zu verlangen. Die Neure­ge­lungen der TKG-Novelle im Mai 2012 haben außerdem fest­ge­legt, dass zukünftig ein Umzug des Anschlusses keine neue Vertrags-Lauf­zeit bewirken darf. Auch muss der Anbieter die Kondi­tionen des Anschlusses beibe­halten.

Erst die TKG-Novelle hat dafür gesorgt, dass ein Umzug in ein vom bishe­rigen Anbieter nicht versorgtes Gebiet eine außer­or­dent­liche Kündi­gung mit einer Ein-Monats­frist ermög­licht. Das kommt beispiels­weise bei Kabel-Internet-Anbie­tern vor, die nur in eizelnen Bundes­län­dern Anschlüsse anbieten. Zuvor war ein Urteil des BGH einschlägig, das eine außer­or­dent­liche Kündi­gung in einem solchen Fall explizit für ungültig erklärt hat.

Umziehen und Anbieter wech­seln? Alles ist möglich!

Wer bei einem Umzug alte Zöpfe abschneiden und gleich einen neuen Anbieter wählen möchte, sollte sich zunächst mit der eigenen Vertrags­si­tua­tion ausein­ander setzen. Gibt es eine Möglich­keit, den Vertrag zeitnah zu kündigen, dürften auch hier keine Probleme entstehen. Da viele Anbieter bei einem Umzug des Anschlusses Gebühren kassieren, kann es sich lohnen, den alten Anschluss gar nicht erst umzu­ziehen: Teilen Sie dem alten Anbieter mit, dass er den Anschluss abschalten möge. Dann bezahlen Sie die rest­li­chen Monats­be­träge wie gewohnt oder einigen sich mit dem Anbieter auf eine Ablö­se­summe und beenden den Vertrag sofort. Ist die Mindest­ver­trags­lauf­zeit abge­laufen, kommen Sie ohnehin mit der Frist von einem Monat aus dem Vertrag.

Bei einem Anbie­ter­wechsel sollten Sie die Forma­li­täten Ihrem neuen Anbieter über­lassen. So ist sicher­ge­stellt, dass Sie Ihre Nummer tatsäch­lich behalten, auch wenn es zu Kompli­ka­tionen im Portie­rungs­ver­fahren kommt. Sollten Sie noch an einen Vertrag gebunden sein, erhalten Sie vom neuen Anbieter eine vorläu­fige Rufnummer, bis die alte portiert werden kann. In einem solchen Fall könnte es sich auch lohnen, auf eine Portie­rung zu verzichten, oder die Fest­netz­nummer auf einen Mobil­funk-Vertrag mit Fest­netz-Option zu schalten.

Weitere Details zeigen wir Ihnen auf unserer Ratge­ber­seite zum Anbie­ter­wechsel. Grund­sätz­lich sollten Sie die Forma­li­täten wie Kündi­gung und Anträge dem neuen Anbieter über­lassen. So sparen Sie sich Ärger und Papier­kram und können sich auf den Anschluss in der neuen Wohnung freuen.

Zu anderen Tech­niken wie Kabel, Glas­faser oder LTE/5G wech­seln

Egal ob Sie nur ein Fest­netz-Telefon oder einen Anschluss mit Tele­fonie und Internet - viel­leicht sogar Fern­sehen - umziehen möchten: An Ihrem neuen Wohnort könnte eine andere Zugangs­technik güns­tiger oder leis­tungs­fä­higer sein. In manchen Gegenden sind die Glas­faser-Netze bereits ausge­baut oder TV-Kabel­netze vorhanden. Letz­tere sind manchmal sogar güns­tiger als DSL bzw. VDSL/Vecto­ring.

In einigen Gebieten kann ein LTE-Zuhause-Tarif mit höherem Daten­vo­lumen eine will­kom­mene DSL-Alter­na­tive sein. Die Telekom bietet darüber­hinaus in zahl­rei­chen Regionen Hybrid-Anschlüsse aus Fest­netz-Internet und LTE bzw. 5G an. Da kann es sich lohnen, die Technik zu wech­seln. Dabei bleibt der Ablauf iden­tisch: Geben Sie bei der Neu-Bestel­lung den Wunsch an, Ihre Rufnummer zu portieren. Um den Rest - auch die Kündi­gung beim alten Anbieter - kümmert sich der neue Provider.

Fazit: Umzug leicht gemacht

teltarif.de Umzugs-Check­liste
  • Umzugs­mo­da­li­täten in Erfah­rung bringen
  • Sind Ände­rungen des Tele­fonie-
    Verhal­tens absehbar?
  • Recht­zei­tige Termin­pla­nung
  • Vorhe­rigen Anschlus­s­in­haber
    heraus­finden
  • Verfüg­bar­keit bei verschie­denen
    Anbie­tern prüfen
  • Auf teltarif.de im Tarif­ver­gleich nach
    passen­deren oder güns­ti­geren Tarifen
    suchen
  • Beim Anbie­ter­wechsel: Forma­li­täten dem
    neuen Anbieter über­lassen
In den einzelnen Abschnitten unseres Ratge­bers haben Sie alles wich­tige zum Umzug eines Fest­netz- bzw. Internet-Anschlusses erfahren. Für ein gutes Gelingen des Umzugs ist vor allem eine gute Voraus­pla­nung wichtig. Wer die rich­tigen Infor­ma­tionen zum Ort des neuen Anschlusses in Erfah­rung bringt und die Umzugs-Bedin­gungen seines aktu­ellen Provi­ders kennt, wird beim Umzug keine Schwie­rig­keiten haben. Unsere Check­liste hilft Ihnen, Ihren Umzug reibungslos über die Bühne zu bringen. Sollte es doch einmal Probleme geben, können Sie sich bei der Bundes­netz­agentur offi­ziell über einen schief gegan­genen Anbie­ter­wechsel beschweren.