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Truphone schaltet Telefonie-App ab

Truphone stellt seine Telefonie-App ein. Verträge mit SIM-Karte sind davon nicht betroffen.
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VoIP-App von Truphone wird eingestellt VoIP-App von Truphone wird eingestellt
Bild: Truphone
Bevor der virtuelle Mobilfunkanbieter Truphone seinen Betrieb als virtueller Netzbetreiber im Netz von Vodafone mit der Vorwahl 01529 aufnahm, war das Unternehmen mit einer App für Smartphones gestartet, die günstiges internationales Telefonieren und den Versand von Kurzmitteilung erlaubte. Dazu wurde dem Kunden sogar eine eigene Telefonnummer von Truphone zugeteilt. Doch diese App und das damit verbundene Telefonie-Angebot hauchen zum Jahresende ihr Leben aus.

Am 21. November wird der Dienst abgeschaltet, teilte Truphone seinen geschätzten Kunden mit, doch bereits ab sofort können keine Minutenpakete oder neue Rufnummern mehr erworben und auch keine neuen Konten mehr eröffnet werden. Die letzten Aufladungen nimmt Truphone bis zum Ablauf des 6. Oktober 2016 entgegen.

Truphone App mit eigener Rufnummer

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Bild: Truphone
Die Truphone-App erlaubte es unter anderem, mit einer eigenen Rufnummer mittels Voice over IP günstig zu telefonieren oder SMS zu verschicken und zu empfangen. Dazu war ein Internetzugang - beispielsweise über WLAN - erforderlich, da Datentarife mit üblichen SIM-Karten speziell im Roaming oft viel zu teuer waren und es außerhalb der EU noch sind.

Die App griff dazu auf das Telefonbuch des Smartphones zu, um Verbindungen aufzubauen. Die abgespeicherten Nummern seien jedoch nie bei Truphone gespeichert worden, außer denen, die wirklich angewählt wurden. Kontakte, die über die App erstellt wurden, landen im Adressbuch des Smartphones und bleiben auch nach Abschaltung der App verfügbar.

Wer noch ein Konto bei Truphone hat, kann die App nochmal im Store (iOS oder Android [Link entfernt] ) herunterladen, installieren und das Guthaben leertelefonieren. In den nächsten Wochen wird der Dienst dann stufenweise heruntergefahren. Nach dem 21. Dezember 2016 endet der Kundenservice für alle Fragen rund um die App und ihre Kunden. Altguthaben über 5 Pfund werden auf Anfrage erstattet, bei Beträgen unter 5 Pfund seien die administrativen Kosten höher.

Truphone-SIM-Karten und Verträge nicht betroffen.

Wie Truphone in seinen FAQ [Link entfernt] ausdrücklich betont, seien die SIM-Karten-basierten Angebote von der Einstellung nicht betroffen.

Das sind zum Einen das für international aktive Geschäftskunden und Power-Nutzer (ProSumer) entwickelte Angebot, bei dem eine Truphone-SIM-Karte mehrere internationale Rufnummern haben kann, die das abgehende Telefonieren und die Erreichbarkeit in jedem Truphone-Land zu lokalen Tarifen erlauben.

Unbekanntes Alternativ-Angebot für Privatkunden

Truphone empfiehlt seinen privaten Kunden, die die App genutzt haben, auf sein Prepaid-Angebot zu wechseln. In Deutschland wenig bekannt und kaum vermarktet ist das Consumer-Mobile-Angebot [Link entfernt] , das aus einer Prepaid-SIM-Karte besteht, wobei schon bei der Bestellung die Größe der Karte (Standard, Micro oder Nano) genannt werden muss. Die Prepaidkarte hat ab Werk eine britische Mobilfunknummer, dazu können australische oder US-amerikanische Nummern gegen 5 britische Pfund (ca. 6 Euro) Aufpreis pro Monat (!) hinzugebucht werden. Deutsche Truphone-Rufnummern sind jedoch nicht im Programm.

Innerhalb der EU können die Minutenpreise mit dem EU-regulierten Tarifen nicht konkurrieren, von Deutschland nach Frankreich kosten beispielsweise Anrufe zu Mobilfunk 15 britische Pence (ca. 18 Cent), zu Festnetz sind es 10 Pence (ca. 12 Cent) und eine SMS 6 Pence (ca. 7 Cent). Von den USA nach Deutschland sind 6 Pence für Sprache und SMS nach Deutschland durchaus noch interessant (wenn man keinen Tarif wie die Telekom EU-Flat-Plus / XL Premium oder einen entsprechenden Tarif von Vodafone gebucht hat), ankommend kostet es in den USA nichts.

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