Telekom: 1000 neue Stationen bis 2022 in Baden-Württemberg
In Stuttgart sprach teltarif.de mit Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland.
Telekom Deutschland
Am Rande der Feierstunde in Fellbach bei Stuttgart hatte teltarif.de Gelegenheit, mit Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland, zu sprechen.
1000 neue Standorte bis 2022
In Stuttgart sprach teltarif.de mit Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie der Telekom Deutschland.
Telekom Deutschland
teltarif.de: Herr Goldenits, welche Bedeutung hat der Rahmenvertrag mit der Region Stuttgart für den Mobilfunk?
Antwort: Wir wollen natürlich auch in der Region Stuttgart unser Mobilfunknetz weiter ausbauen. Für Baden-Württemberg planen wir bis 2022 rund 1000 neue Standorte für Antennenanlagen. Mit dem Projekt werden wir hoffentlich in der Region auch zügiger Standorte finden.
Frage: 5G wird ja in der technisch nicht so informierten Bevölkerung mit vielen Fragezeichen gesehen.
Antwort: Wie 5G speziell in der Region Stuttgart aussehen wird, ist noch nicht final entschieden. Die Region hat die Chance, zu den 5G-Pilotregionen in Deutschland zu gehören.
Frage: Wenn die Auktion in Mainz abgeschlossen ist, kann es dann sofort losgehen?
Antwort: Wenn die Lizenzen erteilt sind, kann es auf 3,4-3,8 GHz relativ rasch losgehen. Die neuen Frequenzen bei 2,1 GHz werden erst ab 2021 verfügbar sein, einige Frequenzen sogar erst nach 2025.
Unabhängig von der Mainzer Versteigerung wird der Frequenzbereich bei 700 MHz die nächste Stufe sein, um beispielsweise den ländlichen Raum besser zu erschließen. Ein wichtiger Punkt ist die Grenzharmonisierung, da in bestimmen Nachbarländern auf 700 MHz noch TV-Sender arbeiten.
Frage: Ich bin mit dem Zug gekommen. Das Versorgungserlebnis konnte nicht überzeugen, teilweise nur E wie EDGE.
Antwort: Der Ausbau der Bahnstrecken hat bei uns hohe Priorität, da müssen wir noch einiges tun. Es gibt dabei 2 Komponenten: Den Ausbau von Sendern entlang der Bahnstrecken, wo wir noch einige Lücken schließen müssen. Und zweitens die Bahn braucht Repeater in allen Zügen, um die Signale von Außen in die Züge zu bekommen. Mit dem in den Zügen angebotenen WLAN hat das direkt nichts zu tun
Frage: Demnächst wird die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart der Bahn gesperrt, um generalsaniert zu werden. Werden Sie die Strecke aufrüsten?
Antwort: Wenn uns die Bahn während der Umbauphase in die Tunnels hineinlässt, machen wir das gerne.
Frage: Die Bahn hat angekündigt, ihre eigenen Glasfasern neben der Strecke für Mobilfunk zur Verfügung zu stellen.
Antwort: Wenn uns die Bahn mit Infrastruktur hilft, würden wir das sehr begrüßen. Beim Ausbau der Bahnstrecken muss die Bahn kräftig mithelfen.
Frage: Sie haben Frequenzen bei 1500 MHz. Was machen Sie damit?
Antwort: Die Frequenzen für 1500 MHz sind nur in TDD-Technologie (= Senden und Empfangen auf der gleichen Frequenz im Zeitschlitzverfahren) nutzbar. Dafür muss es erst mal Endgeräte geben. Wir halten 1500 MHz für Hybrid-Modems interessant, wo schwache Festnetz-Internet-Leitungen über LTE-Mobilfunk „beschleunigt“ werden.
Frage: Wie geht es in Mainz weiter?
Antwort: Bitte haben Sie Verständnis, wenn ich dazu aus rechtlichen Gründen nichts sagen darf. Wir müssen jetzt erst einmal das Ende der Auktion abwarten, dann sehen wir weiter.
Frage: Eine Frage zum Festnetz: Es gibt Orte, wo die Telekom aus dem Festnetz-Hauptverteiler geworfen wurde, weil ein privater Mitbewerber selbst ausbauen möchte. Wann wird die Telekom dort einkaufen?
Antwort: Es gibt derzeit umfangreiche Wholebuy-Verhandlungen mit vielen verschiedenen Anbietern. Wenn diese erfolgreich abgeschlossen sind, werden die Kunden in den betroffenen Gebieten von uns informiert.