Telekom & Lufthansa: Tomatensaft per Smartphone bestellen
Die Lufthansa-Stewardess mit der smarten Brille von Zeiss
Bild: Telekom Fashion Fusion 2017/18
Bei der Buchung eines Flugs läuft schon sehr viel digital ab, und auch an den Flughäfen erleichtert eine Vielzahl an digitalen Diensten die Abfertigung von Passagier und Gepäck. Doch in der Flugkabine des Flugzeugs laufen noch fast alle Dienstleistungen "analog" ab.
Steward und Stewardess werden auch in Zukunft an Bord keineswegs entbehrlich sein. Doch an der Kommunikation zwischen Personal und Fluggast könnte sich in Zukunft einiges ändern. Die Deutsche Telekom und die Lufthansa präsentieren heute auf einem Langstreckenflug von Frankfurt nach Houston an Bord eines Lufthansa-Airbus A380 smarte Technologien, die demnächst praktisch zum Einsatz kommen könnten.
Chatbot per WhatsApp und smartes Nackenkissen
Die Lufthansa-Stewardess mit der smarten Brille von Zeiss
Bild: Telekom Fashion Fusion 2017/18
Entwickelt wurden die neuen Technologien von Finalisten des Mode- und Technologiewettbewerbs "Telekom Fashion Fusion & Lufthansa FlyingLab" im Fab Lab Berlin. Die Prototypen sind allesamt noch nicht final entwickelt und noch nicht für den kommerziellen Einsatz gedacht, sondern eher eine Vorschau auf das Reiseerlebnis der Zukunft. Während des heutigen Test-Flugs können die Passagiere über ein Videokonferenz-System Fragen an mitreisende Experten stellen. Nach der Ankunft in den USA sollen die Techniken dann auf der CES in Las Vegas ausgestellt werden.
Ein erstes Projektteam der Finalisten hat sich dem Thema "Wohlbefinden auf der Langstrecke" verschrieben. Dabei herausgekommen ist unter anderem ein Chatbot, über den die Passagiere Fragen stellen können. Der digitale Assistent lässt sich über WhatsApp, Facebook-Messenger oder andere Messenger-Dienste nutzen. Der Chatbot soll Bedürfnisse von Passagieren einordnen, die Wünsche nach Dringlichkeit sortieren und die Service-Abläufe der Flugbegleiter zu steuern. Bei Flugangst und zum Servieren des Essens kommt natürlich weiterhin ein Flugbegleiter. Doch andere Aufgaben übernimmt zukünftig die Technik: Eine Decke mit integriertem Nackenkissen kann wie ein Cape umgelegt und an das persönliche Wärme-Empfinden des Passagiers angepasst werden. Durch eine Vibration im Nackenkissen der Decke lässt sich der Passagier zur festgelegten Zeit behutsam aufwecken, ohne dass eine Stewardess vorbeikommen muss.
Smart Glass weiß, ob der Fluggast Veganer ist
Der neue intelligente Flugzeugsitz für den Passagier
Bild: Telekom Fashion Fusion 2017/18
Da der Fluggast auf einem Langstreckenflug viele Stunden in seinem Sitz verbringt, hat sich ein zweites Projektteam dem Flugzeugsitz von morgen gewidmet. Die Konzeptstudie des Sitzes soll dem Passagier ein individuelles Flugerlebnis bieten. Und das betrifft nicht nur den Reisekomfort, sondern auch das Entertainment-Programm. Dasselbe Team hat sich aber auch mit der Kleidung der Flugbegleiter beschäftigt: Die Stoffe, aus denen die neuen Uniform-Prototypen hergestellt wurden, sollen wärmeregulierend, atmungsaktiv, antibakteriell und antiallergisch sein.
Um die Kommunikation zwischen Passagier und Stewardess ging es wieder beim dritten Projektteam. Auch dieses Team hat sich zum Ziel gesetzt, unnötige Laufwege für das Kabinenpersonal zu vermeiden. Der Fluggast kann mit seinem eigenen Smartphone beispielsweise einen Tomatensaft bestellen oder nachfragen, ob bei einer Verspätung der Anschlussflug noch erreicht wird. Der Flugbegleiter, der am nächsten zu diesem Passagier sitzt oder steht, hat die Anfrage auf seinen Smart Glasses von Zeiss direkt vor Augen. Geht er nun zum Passagier, stellt er sich auf ein Signalfeld, das auf dem Boden vor jedem Sitz angebracht ist. Das System spielt dem Steward dann weitere Infos zum Passagier auf die intelligente Brille, zum Beispiel, welche Sprache der Passagier spricht oder ob dieser Veganer ist.
Fashion Fusion ist eine Initiative der Telekom mit der Absicht, intelligente und funktionale Mode mit Mehrwert zu entwickeln. Die Initiative basiert auf der Idee, Mode und Technologie zu verschmelzen, indem diverse Konzepte gefördert und zur Marktreife weiterentwickelt werden. Partner sind beispielsweise Adidas, Intel, die Lufthansa oder Zeiss.
Image-Video der Lufthansa zum FlyingLab