Telekom erhöht ab sofort Leistung an 500 LTE-Standorten
Telekom verbessert LTE-Empfang an der Grenze
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom hat angekündigt, "Deutschlands größtes Funkloch" zu schließen. Gemeint ist damit die Netzabdeckung - vor allem mit dem LTE-Standard - in Grenznähe. In der Vergangenheit wurden Basisstationen an den deutschen Außengrenzen oft nur mit verminderter Leistung betrieben. Zum Teil mussten bereits in Betrieb genommene Sendeanlagen sogar wieder abgeschaltet werden.
Bereits Ende September hatte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den Weg dafür freigemacht, dass die Netzbetreiber auch Kunden in Grenznähe besser mit Mobilfunk versorgen können. Die Telekom erläutert, was sich regulatorisch geändert hat: "Bisher durften die Mobilfunk-Anbieter entlang der Grenzen zu unseren Nachbarn das Potenzial ihrer LTE-Antennen nicht voll ausschöpfen. So sah es eine Vorschrift der Bundesnetzagentur vor, durch die vermieden werden sollte, dass deutsche Mobilfunknetze ausländische Funkdienste stören. Bei Überschreitungen haftete bisher die Bundesnetzagentur. Diese Haftung ist nun auf die Netzbetreiber übergegangen."
500 weitere LTE-Standorte funken jetzt mit voller Leistung
Telekom verbessert LTE-Empfang an der Grenze
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Nachdem Vodafone schon Ende Oktober erste Maßnahmen für einen besseren Handyempfang in Grenznähe getroffen hat, folgt nun die Telekom. Ab sofort werden in einem ersten Schritt an rund 500 Mobilfunk-Standorten entlang der deutschen Außengrenzen die bisherigen Leistungsbeschränkungen aufgehoben. Die Basisstationen arbeiten laut Telekom nun mit den gleichen Leistungsparametern wie an allen anderen Standorten. Dadurch soll sich für viele Kunden der Mobilfunk-Empfang verbessern und die Surf-Geschwindigkeit erhöhen.
"Wir werden die neue Regelung mit Augenmaß, aber offensiv nutzen", sagt Walter Goldenits Geschäftsführer Technologie Telekom Deutschland. " Von dieser Maßnahme profitieren mehr als 760 000 Haushalte. In den vergangenen Jahren war es in etwa so, als würde man mit angezogener Handbremse fahren. Das ist nun endlich vorbei. Dies ist jedoch nur der erste Schritt. Wir werden in den nächsten Monaten die LTE-Versorgung entlang der Grenzen noch weiter verbessern."
Diese Verbesserungen ergeben sich in den einzelnen Bundesländern
In Schleswig-Holstein soll sich für rund 160 000 Haushalte eine bessere Netzabdeckung ergeben. Aber auch in Baden-Württemberg (90 000 Haushalte), Bayern (50 000 Haushalte), Brandenburg (39 000 Haushalte), Mecklenburg-Vorpommern (82 000 Haushalte), Niedersachsen (88 000 Haushalte), Nordrhein-Westfalen (92 000 Haushalte), Rheinland-Pfalz (61 000 Haushalte), dem Saarland (33 000 Haushalte) und in Sachsen (69 000 Haushalte) ergeben sich deutliche Verbesserungen beim LTE-Empfang.
Wie die Telekom weiter erläuterte, gibt es in Grenznähe auch noch etwa 260 Standorte, an denen der LTE-Standard noch gar nicht verfügbar ist. Im Laufe der kommenden Monate will der Netzbetreiber diese Basisstationen mit 4G aufrüsten, um weitere Versorgungslücken zu schließen. Damit will das Unternehmen weitere 285 000 Haushalte mit dem LTE-Netz erreichen. In einer weiteren Meldung lesen Sie, wie die Telekom beim jüngsten Netztest abgeschnitten hat.