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Telekom: So wird Glasfaser innerhalb des Hauses realisiert

In einigen Regionen verlegt die Telekom Glasfaser bis ins Haus des Kunden. Doch dann sollte es im Gebäude auch mit Highspeed weitergehen und nicht über lahme Kupferkabel. In einem Ratgeber gibt die Telekom Tipps für die Glasfaser-Verlegung im Haus.
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Viele Wettbewerber der Telekom verlegen mittlerweile Glasfaser bis direkt ins Haus der Kunden - doch auch die Telekom vergräbt in einigen Neubaugebieten und Gewerbegebieten keine Kupferleitung mehr, sondern realisiert echte Glas­faser­an­schlüsse (FTTB/FTTX). Kunden, Netzbetreiber und mittlerweile auch die Politik sind sich einig darüber, dass sich die Erfordernisse der Zukunft langfristig nur über echte Glasfaserleitungen lösen lassen und dass die alte Kupferleitung irgendwann ausgedient hat.

Wenn im Keller oder Erdgeschoss des Gebäudes nun also Highspeed-Internet per Glasfaser mit Gigabit-Geschwindigkeit ankommt, muss dieses natürlich auch innerhalb des Hauses mit hoher Geschwindigkeit weitertransportiert werden. Hierzu ist eine fehlerfreie Glasfaser-Installation im Haus erforderlich. Aufgrund der Fülle an Materialien und Techniken hat die Telekom schon im Jahr 2016 einen Ratgeber erstellt, wie eine Inhouse-Glasfaser-Installation sinnvoll realisiert werden kann.

Im Rahmen der Breko-Glasfasermesse hat Mario Zerson von der Telekom erneut wichtige Fakten aus dem weitgehend unbekannt gebliebenen Ratgeber-Dokument zusammengestellt und der Öffentlichkeit präsentiert.

Richtige Fasern und Steckverbinder wählen

Schaubild Hausverkabelung Einfamilienhaus Schaubild Hausverkabelung (hier: Einfamilienhaus)
Bild: Telekom
Das Dokument nennt sich etwas sperrig Zielbild zur Installation von zukunftsfähigen Glasfasernetzen in Gebäuden - Ratgeber für Planung und Bau. [Link entfernt] Gedacht ist es zwar primär für Hochschulen, Architekten, Städte, und Gemeinden, um Glas­faser­gebäude­netze frühzeitig zu planen und einzubauen. Es ist aber auch für geschäftliche und private Bauherren interessant, die ihren Glasfaseranschluss störungsfrei in allen Räumen nutzen wollen.

Herausgegeben wurde der Ratgeber von der Telekom-Projektgruppe TP Roll-Out-Basisinfrastruktur. Die Erkenntnisse der praktischen Erfahrungen sollen in künftige Netzausbauten und Materialbestellungen einfließen.

Bevor ein Bauherr, bei dem ein Telekom-Glasfaseranschluss gelegt wird, mit der Inhouse-Verkabelung beginnt, muss diese mit dem Bauherren-Service der Telekom abgestimmt werden. Der Bauherren-Service ist telefonisch unter 0800-3301903 erreichbar.

Laut der Telekom ist beispielsweise die Auswahl der richtigen Faser für die Inhouse-Verlegung wichtig: Der Netzbetreiber empfiehlt eine biegeunempfindliche Single-Mode-Faser nach Standard ITU G.657 A1 oder A2. Hierbei handelt es sich um eine Glasfaser, die laut der Telekom notfalls auch für ungeübte Monteure verlegbar ist, ohne dass der Netzbetrieb gleich mit gebrochenen Fasern beginnt. Die besten Erfahrungen beim Aderaufbau hat die Telekom gemacht, wenn eine Ader 900 Mikrometer Durchmesser hat, es können aber auch etwas empfindlichere Adern mit 250 Mikrometer Durchmesser eingesetzt werden. Die Fasern sollen per Fusionsspleiß und Heat Shrink miteinander verbunden werden. Heat Shrink bedeutet: Spleißgeräte zum Zusammenfügen von Fasern haben in der Regel einen kleinen Ofen, in dem Spleiß und Spleißsschutz eingelegt werden. In wenigen Sekunden wird der Spleißsschutz auf die Faser geschrumpft und bietet einen Schutz der Spleißstelle. Doch auch einen mechanischen Krimpspleiß schließt die Telekom nicht aus.

Im Haus müssen die Glasfasern über Steckverbinder mit anderen Netzwerkkomponenten verbunden werden - auch hier gibt es eine große Auswahl. Die Telekom rät zur Nutzung von grünen LC-APC-Steckverbindern innerhalb von Gebäuden. LC bedeutet hierbei "Lucent Connector", weil der Stecker von der Firma Lucent Technologies entwickelt wurde. APC ist die Abkürzung für "Angled Physical Contact": Der Connector weist hierbei einen Schrägschliff auf, der weniger Reflexionen erzeugt und daher eine bessere Datenübertragung gewährleistet.

Nun geht es darum, sich für das Haus eine sinnvolle Netzstruktur zu überlegen. Auf der zweiten Seite unseres Artikels zeigen wir nicht nur Beispiele für die Struktur einer Haus-Installation, sondern verraten auch, wie die weitere Verkabelung in der Wohnung vorzunehmen ist.

Telekom-Bauherren-Service im Video

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