Netzprobleme

LTE: Telefónica-Kunden beklagen Erreichbarkeitsprobleme

Im Telefónica-Mobilfunknetz funktioniert die automatische Umschaltung von LTE auf UMTS oder GSM nicht immer. Dadurch kommt es für die Kunden zu Erreichbarkeitsproblemen.
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Probleme bei Telefónica Probleme bei Telefónica
Logo/Foto: Telefonica, Grafik/Montage: teltarif.de
Telefónica kämpft schon seit einiger Zeit mit einem größeren Netzproblem, das dafür sorgt, dass Mobilfunkkunden telefonisch teilweise nicht mehr erreichbar sind. Mehrere Leser aus verschiedenen Teilen Deutschlands berichten, Telefongespräche kämen nicht zustande, wenn das Smartphone im LTE-Netz der Münchner Telefongesellschaft eingebucht sei. Stattdessen würden Anrufer nur auf der Mailbox landen.

Auch die teltarif.de-Redaktion konnte diesen Fehler bereits feststellen. Dabei wurde ein Smartphone verwendet, das die Nutzung von Voice over LTE (VoLTE) nicht erlaubt. Folglich muss für den Gesprächsaufbau eine automatische Umschaltung ins GSM- oder UMTS-Netz erfolgen. Dieser Circuit Switched Fallback (CSFB) funktioniert jedoch offenbar nicht immer zuverlässig. Das heißt, das Handy verbleibt im 4G-Netz und der Gesprächsaufbau schlägt fehl. Mittlerweile sind einige Ursachen der Probleme bekannt, über die wir in einer weiteren Meldung berichten.

Bei unseren Tests trat dieser Fehler nicht generell, sondern nur lokal, möglicherweise jeweils im Bereich einzelner Basisstationen auf. Eine Lösung ist indes noch nicht in Sicht. Betroffen sind Kunden verschiedener Marken und Provider. Auch Nutzer von SIM-Karten, die von Anbietern wie Drillisch oder 1&1 ausgegeben wurden, sind vom Netzproblem betroffen.

Hotline: "Schalten Sie doch auf 2G/3G"

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Den Kundenbetreuungen der verschiedenen Mobilfunkmarken ist das Problem bekannt. Leser berichten, als Workaround sei ihnen empfohlen worden, die LTE-Nutzung am Smartphone manuell abzuschalten. Das wiederum sorgt je nach Aufenthaltsort dafür, dass im UMTS-Netz nur noch ein sehr langsamer mobiler Internet-Zugang zur Verfügung steht. Sprich: Diese Lösung sorgt zwar für zuverlässige telefonische Erreichbarkeit, dafür aber auch für Frust aufgrund der langsamen Datenverbindung.

Berichten aus Branchenkreisen zufolge gibt es Discounter, die auf die LTE-Freischaltung für die SIM-Karten ihrer Kunden derzeit ausdrücklich verzichten, um zu vermeiden, dass es bei den Nutzern ebenfalls zu Problemen bei der telefonischen Erreichbarkeit kommt. Dafür müssen diese allerdings auch auf den 4G-Datenturbo für den Internet-Zugang verzichten.

Telefónica schaltet mittlerweile auch Prepaidkunden für die Nutzung von VoLTE und WLAN Call frei. Damit ist die Umschaltung auf 2G oder 3G nicht mehr erforderlich. Allerdings sind bei weitem nicht alle im Umlauf befindlichen Smartphones für die neuen Telefonie-Standards im Mobilfunknetz geeignet. In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, wie schnell Sie über LTE in den deutschen Mobilfunknetzen surfen können.

Update: Stellungnahme von Telefónica

Inzwischen liegt uns auch eine Stellungnahme von Telefónica vor.

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