Ausbau

Telefónica: "Werden ein hervorragen­des Netz haben"

Telefónica-Chef José María Álvarez-Pallete ist sich sicher, in Deutschland bald ein "hervorragendes Netz" zu haben. Das gelte vor allem für Städte und Vorstädte.
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Telefónica-Chef José María Álvarez-Pallete Telefónica-Chef José María Álvarez-Pallete
Foto: Telefónica
Telefónica ist sich sicher, nach dem Abschluss seiner Netzunbauarbeiten ein "hervorragendes Netz" zu haben. Das sagte José María Álvarez-Pallete, der Chef des Konzerns, in einem Handelsblatt-Interview. Pallete räumte zugleich ein, das beziehe sich insbesondere auf "Städte und Vorstädte". Auf dem Land wolle die deutsche Tochtergesellschaft des spanischen Konzerns zwar ebenfalls präsent sein, könne dort aber "nicht komplett mit der Infrastruktur mithalten, die die Deutsche Telekom dort ausbaut". Die meisten Leute würden in den Städten und Vorstädten wohnen.

Der Umbau des Mobilfunknetzes bzw. die Zusammenlegung der früher eigenständigen Netze von E-Plus und o2 habe länger gedauert als man intern kalkuliert habe. Inzwischen seien 80 Prozent der Arbeiten erledigt. Bis zum Jahresende wolle Telefónica die Netzintegration komplett abgeschlossen haben. "Dann werden alle sehen, wie potent das Netz ist", gibt sich Pallete selbstbewusst. Erste Erfolge kann der Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber beispielsweise in Potsdam und München verbuchen, wie sich auch in Tests von teltarif.de gezeigt hat.

Netz zum Teil weiter verdichtet

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Foto: Telefónica
Wie Pallete weiter erklärte, sei es bei der Netzintegration nicht darum gegangen, möglichst viele Basisstationen abzuschalten und auf ein höchstmögliches Maß von Synergien zu setzen. Zum Teil sei das Netz sogar weiter verdichtet worden. "Auch wenn zwei Antennen dicht beieinanderstanden und sich für ein besseres Nutzungserlebnis gegenseitig ergänzten, haben wir sie stehen gelassen", so der Telefónica-CEO. Zudem werde das Netz auf die "modernste Technologie" umgerüstet.

Der Chef des spanischen Telekommunikationskonzerns widersprach im Interview auch Branchengerüchten, nach denen der Konzern sein Deutschland-Geschäft verkaufen wolle. Wenn diese Absicht bestünde, hätte das Unternehmen schließlich nicht die E-Plus Gruppe für 8,5 Milliarden Euro gekauft. Mittlerweile habe man KPN noch zweimal Anteile an Telefónica Deutschland abgekauft, die die niederländische Firma im Zuge des Verkaufs der E-Plus Gruppe erhalten habe. Seit 2005 seien zudem mehr als 25 Millionen Euro in Deutschland investiert worden, da der deutsche Markt für Telefónica strategisch wichtig sei.

Telefónica bietet um 5G-Lizenzen mit

Die José María Álvarez-Pallete gegenüber dem Handelsblatt weiter verriet, will sich Telefónica auch im die Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G bemühen, die in Deutschland im kommenden Jahr versteigert werden. Dabei habe die Firma nicht vor, sich mit möglichen Partnern zusammenzuschließen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Telefónica alleine 5G-Lizenzen ersteigern möchte.

Kritisch sieht Pallete die geplante Übernahme von UnityMedia durch Vodafone. Dadurch entstehe im Festnetz ein Duopol. Nun hofft der Telefónica-Chef, dass die Transaktion mit hohen Auflagen verbunden ist, falls sie überhaupt genehmigt werde. Vodafone würde sich durch die Transaktion den nahezu bundesweiten Zugriff auf die Kabelnetze sichern.

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