Datenschutz

Heimliche Standortermittlung: Google wird verklagt

Wenn Google den Standort eines Smart­phone-Nutzers kennt, lassen sich nicht nur Such­er­gebnisse, sondern auch Werbe­an­zeigen besser personalisieren. Wegen der Standortermittlung wird Google in den USA nun verklagt.
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Google wird wegen Standortermittlung verklagt Google wird wegen Standortermittlung verklagt
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Smartphones mit Android haben ab Werk viele Voreinstellungen, die nicht jedem Nutzer gefallen dürften. Google zum Beispiel protokolliert gerne den Standort des Nutzers, um Suchergebnisse, aber auch Werbeeinblendungen besser "personalisieren" zu können.

Wer denkt, dass eine Abschaltung des GPS-Moduls im Smartphone den Spuk beendet, täuscht sich: Google wertet beispielsweise auch die Zellendaten des Mobilfunknetzes sowie die umliegenden WLAN-Hotspots aus, um den Standort eines Nutzers zu ermitteln. Ein Kläger aus den USA verklagt Google nun wegen dieser Praxis.

Trotz deaktivierter Option wird Standort aufgezeichnet

Google wird wegen Standortermittlung verklagt Google wird wegen Standortermittlung verklagt
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In Android können zahlreiche Apps zugriff auf die Standortermittlung erhalten. Der Nutzer kann dies zwar auch steuern, offenbar war das dem Kläger aus San Diego aber nicht transparent genug. Laut der Tagesschau, die sich auf einen AP-Bericht beruft, wurde die Klage am Freitagabend im Bundesgericht in San Francisco eingereicht. In der Klageschrift ist demnach von "Irreführung" und "Verletzung der Privatsphäre" die Rede.

Die Nachrichtenagentur AP hatte herausgefunden, dass mehrere Google-Apps und -Webseiten die Nutzerortung speichern, auch wenn der Nutzer die Standorthistorie abgestellt hat. Daraufhin hat Google wohl die Angaben zu seinen Ortungsdiensten geändert, aber nicht die Praxis der Aufzeichnung des Standorts mit Freigabe an diverse Apps. Ein Nutzer wähnt sich also in falscher Sicherheit - denn trotz der von ihm deaktivierten Option speichert Google weiterhin den Standort.

Eine vom Kläger bemängelte Hinweisseite von Google zur Standorthistorie weist seitdem darauf hin, dass ein Abstellen dieser Einstellung nicht zwangsläufig bewirkt, dass auch andere Ortungsdienste die Sammlung von Daten unterlassen. Einige Ortungsdaten könnten offenbar trotzdem in anderen Diensten gespeichert werden. Der Kläger strebt laut den Berichten eine Sammelklage gegen Google in dieser Sache an.

Noch in diesem Jahr soll es übrigens einen neuen Google Chromecast geben.

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