Neuer Versuch

Handys mit Laserbeamer: Thomson wagt neuen Versuch

Handys mit einge­bautem Laser­beamer haben es schwer. Mit dem V-6004G wagt das fran­zösi­sche Unter­nehmen Thomson einen neuen Anlauf.
Von der IFA in Berlin berichtet Wolfgang Korne

Thomson V-6004G mit Beamer. Thomson V-6004G mit Beamer.
Bild: Thomson
Es scheint eine ziem­lich mühsame Sache sein, ein Smart­phone mit einem Beamer auszu­rüsten. Bereits 2012 brachte Samsung nach vielen Entwick­lungs­schritten das Galaxy Beam auf den Weg – ohne aber wirk­lich einen Hit zu landen. Zu dick war das Smart­phone, der Akku zu schwach. Im vorigen Jahr hat Neffos das P1 vorge­stellt, das aber immer noch nicht zu haben ist. Nun will das fran­zösi­sche Unter­nehmen Thomson die Sparte beleben. Nachdem das Unter­nehmen bereits 2017 mit Fusion ein Beamer-Handy auf den Markt gebracht hat, kommt nun das V-6004G. Es ist für Oktober ange­kündigt und soll dann rund 500 Euro kosten. Thomson V-6004G mit Beamer. Thomson V-6004G mit Beamer.
Bild: Thomson

Helles Bild, auto­mati­sche Einstel­lungen

Thomson V-6004G

Auf der IFA konnten wir uns einen ersten Eindruck über das Gerät verschaffen. Und der lässt hoffen, dass das Konzept des Laser­beamers im Handy mitt­lerweile ausge­reift ist. Mit 10 mm Dicke und 205 Gramm Gewicht ist das Smart­phone weder beson­ders bullig noch beson­ders schwer geworden. Der Laser­projektor an der Stirn­front löst in HD (720p) auf und auch im hellen Schein­werfer-Licht der Messe­hallen ist das Bild noch gut zu sehen. Theo­retisch lässt sich das Bild bis 380 cm Diago­nale aufziehen, doch dürfte die Projek­tion dann nur noch in abge­dunkelten Räumen wirk­lich brauchbar sein. Die Auto­matik passt dabei auto­matisch die Schärfe an und gleicht Projek­tions­verzer­rungen aus. Das funk­tioniert schnell und sicher.

Der Sound des Smart­phones ist nicht unbe­dingt berau­schend, reicht aber wohl für die meisten Gele­genheiten voll­kommen aus. Wer gerne Kino­filme sieht, sollte sich aber besser externe Boxen anschließen. Eine Akku­ladung soll für vier Stunden Film reichen, mehr als genug auch für ein Movie mit Über­länge. Die Bilder des Projektors werden automatisch ausgerichtet und scharf gestellt. Die Bilder des Projektors werden automatisch ausgerichtet und scharf gestellt.
Bild: teltarif.de/Korne

Übrige Technik allen­falls Mittel­klasse

Die übrige Technik des Gerätes entspricht nur der Mittel­klasse. Das Display misst rund 6 Zoll in der Diago­nale und löst mit 2160 x 1080 Pixel auf. Es arbeitet mit IPS-Technik und ist in einem schmalen Rahmen einge­fasst. Im Inneren werkelt ein 8-Kern-Prozessor, der auf 6 GB Arbeits­spei­cher zugreifen kann. Für Nutzer­daten stehen 128 GB zur Verfü­gung. Daneben gibt es einen Finger­abdruck­sensor auf der Rück­seite und eine USB-C-Buchse an der Unter­seite. Das Thomson-Smart­phone ist Dual-SIM-fähig, der Spei­cher kann durch Micro-SD-Karten erwei­tert werden.

Man merkt dem Smart­phone die lange Entwick­lungs­zeit an: Die Kameras haben die Entwick­lung des letzten Jahres nicht mitge­macht. Vorne und hinten gibt es jeweils nur eine Optik mit 8- bezie­hungs­weise 16-Mega­pixel-Sensoren. Und das V-6004G wird auch noch mit Android 8 ausge­liefert. Über mögliche Updates war auf der Messe noch nichts zu erfahren.

Auch das Galaxy Beam war übri­gens seiner­zeit auch mit einem veral­teten Android ausge­liefert worden. Was das erste Beamer-Smart­phone in Deutsch­land sonst noch drauf hatte, können Sie in unserem dama­ligen Test nach­lesen.

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