Risiko

Focus: Smart Home birgt großes Sicherheitsleck

Die Software für Smart-Home-Anwendungen wird laut Medienberichten nur selten nach Sicherheitsaspekten programmiert. Die Telekom hat angekündigt, ihr Personal in diesem Bereich aufzustocken.
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Smart Home kann Sicherheitslücke sein Smart Home kann Sicherheitslücke sein
Foto: teltarif.de
Waschmaschinen mit dem Smartphone von unterwegs einschalten, ein Kühlschrank, der sich via Onlineshopping selbst befüllt: Das Smart Home verspricht eine bequeme Zukunft. Doch wer sein Zuhause vernetzt, geht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus ein enormes Sicherheitsrisiko ein. "Denn bei den meisten Geräten kommen Hacker mit viel simpleren Methoden als dem WannaCry-Virus ins System", erklärt Christian Rossow, Professor am Center für IT-Security der Universität des Saarlandes, gegenüber Focus.

Mit wenig Aufwand würden Hacker vollen Zugriff erhalten, da die Software in den Geräten so gut wie nie nach Sicherheitsaspekten programmiert werde. Als jüngstes Beispiel, das auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, diene der Ausfall von 900 000 Routern bei der Deutschen Telekom im November vergangenen Jahres.

Wie der Focus weiter berichtet, muss der Bonner Kommunikations-Konzern täglich mehrere Millionen Cyberangriffe auf seine Systeme abwehren. "Wir sind ein hochattraktives Ziel", so Thomas Tschersich, Vice President Internal Security und Cyber Defense von T-Systems, im Focus. "Zum einen betreiben wir mit unserem Netz eine kritische Infrastruktur. Zum anderen sind die Millionen von Datensätzen unserer Kunden bei Kriminellen begehrt."

Telekom will Sicherheitsteam erweitern

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Noch in diesem Jahr will die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben ihr Cyber-Defense-Center vergrößern und Personal in diesem Bereich aufstocken. Das sei allerdings schwieriger als man es auf den ersten Blick vielleicht erwartet. "Fachkräfte für Cybersecurity sind nach wie vor weltweit Mangelware", so Tschersich.

Die Telekom hat sich mit Smart Home ein neues Geschäftsfeld erarbeitet, das verstärkt auch beworben wird. Erst vor rund einem Monat ging der Konzern mit einem neuen Angebot in die Offensive. Magenta SmartHome Basic kann von interessierten Kunden ohne weitere Kosten genutzt werden, sofern sie bereits über einen Speedport-Smart-Router verfügen.

Bei der Basic-Variante von Magenta SmartHome handelt es sich um eine Schnupper-Version mit begrenztem Leistungsumfang. Damit will die Telekom in erster Linie für die kostenpflichtige Vollversion werben und Kunden für eine entsprechende Buchung gewinnen. In einer weiteren Meldung berichten wir ausführlich über die SmartHome-Lösungen der Deutschen Telekom.

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