Signal-Messenger

Signal-Messenger unterstützt jetzt selbst­zerstörende Nachrichten

Er gilt als Edward Snowdens Lieblings-Messenger, weil er wie kein anderer Messenger für Datenschutz steht: Signal. Jetzt führt Signal selbstzerstörende Nachrichten ein, um die Sicherheit seiner Nutzer weiter zu erhöhen.
Von David Rist

Den jüngeren oder Social-Media-affinen Lesern dürfte die Funktion bekannt vorkommen. Nachrichten sind zeitlich limitiert und verschwinden nach einem gewissen Zeit­raum von alleine wieder. Bei Snap­chat funktioniert das schon länger so. Doch auch für weniger verspielte Messenger könnten selbst­zerstörende Nachrichten sinnvoll sein, vor allem unter dem Gesichts­punkt der Daten­sicherheit.

Ein Messenger, der wie kein anderer mit Daten­schutz und Sicher­heit wirbt, Signal, unterstützt nun auch sich selbst zerstörende Nach­richten. Das hatten die Entwickler von Signal, Open Whisper Systems, jetzt in einem Blogbeitrag bekannt gegeben. Demnach heißt die neue Funktion schlicht Timer und soll es Nutzern ermöglichen, jede Unter­haltung mit dem neuen Feature zu versehen. Dazu muss vorher ein gewisser Zeit­raum zwischen fünf Sekunden und einer Woche fest­gelegt werden, anschließend bleibt die Nachricht für jeden Teil­nehmer der Unter­haltung nur für den vorher fest­gelegten Zeit­raum erhalten. Allerdings beginnt die Uhr erst zu ticken, nachdem der jeweilige Nutzer die Nachricht gelesen hat.

Wie die Entwickler selbst erklären soll die neue Timer-Funktion vor allem dazu dienen, den Chat­verlauf von Unter­haltungen mit Freunden "sauber" zu halten. Open Whisper Systems weist aus­drücklich darauf hin, dass die Nach­richten noch immer ab­fotografiert werden könnten und deshalb auch kein Garant für hundertprozentige Daten­sicherheit sind.

Weiteres neues Feature: Sicherheits-Nummern

Signal-Messenger auf einem Smartphone-Display Die Time-Funktion erlaubt das automatische Verschwinden von Nachrichten im Messenger
Bild: Open Whisper Systems
Des Weiteren wurde die Veri­fizierung von Gesprächs­partnern durch den krypto­grafischen Finger­abdruck verbessert und soll nun leichter von der Hand gehen. Bisher war es möglich, sich über einen QR-Code oder einen Hexa­dezimal­code zu verifizieren. Die Bestätigung über einen QR-Code wird weiterhin funktionieren, zusätzlich ist nun aber auch die Veri­fikation über einen Zahlen­code möglich. Dieser besteht aus zwölf Gruppen von je fünf­stelligen Zahlen­codes und ist somit zwar relativ lang, dafür aber immerhin nur noch etwa halb so lang wie die zuvor ver­wendeten Hexa­dezimal­codes. Zusätzlich begründet Open Whisper Systems die Umstellung mit der Tatsache, dass Hexa­dezimal­zahlen nicht mit jedem Alpha­bet kompatibel seien, Zahlen von eins bis zehn dagegen schon.

Im Gegensatz zum ebenfalls mit Sicher­heit werbenden Messenger Threema aus der Schweiz, ist der amerikanische Messenger Signal vollkommen kostenlos. Die Software ist Open-Source und der Quell­code auf der Entwickler-Plattform GitHub einsehbar. Erhältlich ist Signal sowohl für iOS als auch für Android. Ebenfalls verfügbar ist eine Desktop-Version von Signal.

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