Signal-Messenger unterstützt jetzt selbstzerstörende Nachrichten
Den jüngeren oder Social-Media-affinen Lesern dürfte die Funktion bekannt vorkommen. Nachrichten sind zeitlich limitiert und verschwinden nach einem gewissen Zeitraum von alleine wieder. Bei Snapchat funktioniert das schon länger so. Doch auch für weniger verspielte Messenger könnten selbstzerstörende Nachrichten sinnvoll sein, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Datensicherheit.
Ein Messenger, der wie kein anderer mit Datenschutz und Sicherheit wirbt, Signal, unterstützt nun auch sich selbst zerstörende Nachrichten. Das hatten die Entwickler von Signal, Open Whisper Systems, jetzt in einem Blogbeitrag bekannt gegeben. Demnach heißt die neue Funktion schlicht Timer und soll es Nutzern ermöglichen, jede Unterhaltung mit dem neuen Feature zu versehen. Dazu muss vorher ein gewisser Zeitraum zwischen fünf Sekunden und einer Woche festgelegt werden, anschließend bleibt die Nachricht für jeden Teilnehmer der Unterhaltung nur für den vorher festgelegten Zeitraum erhalten. Allerdings beginnt die Uhr erst zu ticken, nachdem der jeweilige Nutzer die Nachricht gelesen hat.
Wie die Entwickler selbst erklären soll die neue Timer-Funktion vor allem dazu dienen, den Chatverlauf von Unterhaltungen mit Freunden "sauber" zu halten. Open Whisper Systems weist ausdrücklich darauf hin, dass die Nachrichten noch immer abfotografiert werden könnten und deshalb auch kein Garant für hundertprozentige Datensicherheit sind.
Weiteres neues Feature: Sicherheits-Nummern
Die Time-Funktion erlaubt das automatische Verschwinden von Nachrichten im Messenger
Bild: Open Whisper Systems
Des Weiteren wurde die Verifizierung von Gesprächspartnern durch den kryptografischen Fingerabdruck verbessert und soll nun leichter von der Hand gehen. Bisher war es möglich, sich über einen QR-Code oder einen Hexadezimalcode zu verifizieren. Die Bestätigung über einen QR-Code wird weiterhin funktionieren, zusätzlich ist nun aber auch die Verifikation über einen Zahlencode möglich. Dieser besteht aus zwölf Gruppen von je fünfstelligen Zahlencodes und ist somit zwar relativ lang, dafür aber immerhin nur noch etwa halb so lang wie die zuvor verwendeten Hexadezimalcodes. Zusätzlich begründet Open Whisper Systems die Umstellung mit der Tatsache, dass Hexadezimalzahlen nicht mit jedem Alphabet kompatibel seien, Zahlen von eins bis zehn dagegen schon.
Im Gegensatz zum ebenfalls mit Sicherheit werbenden Messenger Threema aus der Schweiz, ist der amerikanische Messenger Signal vollkommen kostenlos. Die Software ist Open-Source und der Quellcode auf der Entwickler-Plattform GitHub einsehbar. Erhältlich ist Signal sowohl für iOS als auch für Android. Ebenfalls verfügbar ist eine Desktop-Version von Signal.