Sandisk stellt Micro-SD-Speicherkarte mit 1 Terabyte vor
Die neue 1-TB-Speicherkarte von SanDisk
Foto: teltarif.de
Mit Western Digital (Markenname bei Speicherkarten: SanDisk)
und Micron haben zwei
Halbleiterhersteller Micro-SD-Speicherkarten mit ein Terabyte (TB)
Kapazität angekündigt. Das entspricht 1000 Gigabyte (GB). Bislang lag
die Schallmauer bei 512 GB Kapazität. Wie die Hersteller auf dem
Mobile World Congress (MWC) in Barcelona mitteilten,
unterstützen beide Karten alle Spezifikationen bis A2 und
sollten deshalb für übliche Anwendungen schnell genug sein.
Western Digital hat seine "1 TB SanDisk Extreme UHS-I microSD" für April angekündigt. Die unverbindliche Preisempfehlung für Deutschland lautet 409 Euro, Straßenpreise dürften teils deutlich darunter liegen. Das ebenfalls neue Schwester-Kartenmodell mit 512 GB Kapazität kostet offiziell 199 Euro. Micron will den Verkauf der "C2001TB microSDXC UHS-I" ebenfalls im zweiten Quartal starten, nannte aber noch keine Preise. Bislang ist der US-Hersteller im deutschen Markt vor allem unter den Markennamen Lexar und Crucial aktiv.
Western Digital / SanDisk betreibt ein eigenes Chipwerk und ist nach Samsung
der führende Hersteller von Flash-Speicherchips. Dabei beherrscht Western Digital
alle Stufen des Prozesses, stellt also auch die Silizium-Wafer, aus denen anschließend
die Speicherchips gefertigt werden, selber her: "Wir fangen beim Sand an" erklärte
Sandisk-Sprecher Ruben Dennenwaldt gegenüber teltarif.de.
Die neue 1-TB-Speicherkarte von SanDisk
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Mit Micro-SD-Karten wird standardmäßig der Speicher von Mobilgeräten
wie Smartphones oder Tablets erweitert. Zudem sind die größeren
SD-Karten meist das
Speichermedium für Foto- und Filmkameras aller Art, wobei hierfür auch
Micro-SD-Karten verwendet werden können, da sie in der Regel mit einem Adapter
vertrieben werden, der sie kompatibel zu SD-Karten macht.
Bei der Verwendung besonders großer Speicherkarten, wie den hier neu vorgestellten
Speicherkarten mit 512 GB bzw. 1 TB, in älteren Geräten ist Vorsicht geboten: Nicht
immer kommt die Firmware mit der großen Kapazität klar. Im besten Fall ist dann nur
ein Teil der Kapazität nutzbar, im schlechtesten Fall wird die Karte gar nicht erst
erkannt oder es entsteht Datensalat. Datensalat gibt es leider auch bei vielen
gefälschten SD- und Micro-SD-Karten mit angeblich großer Kapazität, in denen aber
in Wirklichkeit ein viel kleinerer Speicherchip steckt. Bei diesen Fälschungen werden
dann die ältesten Dateien automatisch gelöscht, wenn man anfängt, die vermeintliche
(und dem Gerät auch gemeldete!) Kapazität vollumfänglich zu nutzen. Bei besonders
günstigen Straßenpreisen, die mehr als 50 Prozent unter den vorgenannten Preisen
liegen, sollte man also stutzig werden!
Micro-SD-Speicherkarten sind wirklich klein. Entsprechend vorsichtig sollte man mit ihnen umgehen, damit man sie nicht verliert.
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So schnell wie eine Festplatte
SanDisk gibt die Lesegeschwindigkeit der neuen Micro-SD-Karte mit 160 MB/s an.
Beim Schreiben werden noch 100 MB/s erreicht, und der wahlfreie Zugriff ist mit
mindestens 4500 IOPS (Ein- und Ausgabeoperationen pro Sekunde) möglich. Damit liegt
die Speicherkarte beim sequenziellen Lesen mit Festplatten gleichauf, beim
sequenziellen Schreiben nur etwas zurück, dafür aber beim wahlfreien
Zugriff weit vorne. Festplatten sind freilich - noch - deutlich günstiger, für
409 Euro bekommt man bei günstigem Einkauf sogar zwei Platten mit jeweils 8 TB.
Die ebenfalls neu vorgestellte 512-GB-Speicherkarte in der Verpackung
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