Schweiz

Roaming | Telefonieren und Surfen in der Schweiz

Traum­hafte Skige­biete und beein­druckende Natur: Die Schweiz hat einiges zu bieten. Wie Sie im Urlaub und in Grenz­regionen Roaming-Kosten sparen und günstig über Handy und Fest­netz tele­fonieren, erfahren Sie bei teltarif.de.
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Inhalts­verzeichnis

  1. EU-Roaming in der Schweiz:
  2. Tarife der deut­schen Netz­betreiber
  3. Prepaid-Karten in der Schweiz
  4. VoIP und WhatsApp Call
  5. Fest­netz in der Schweiz

Roaming in der Schweiz

Egal, ob Sie sich im Urlaub oder auf Geschäfts­reise befinden: Auch im Ausland ist es wichtig, mobil erreichbar zu sein. In fast allen Ländern der Euro­päi­schen Union ist dies dank des EU-Tarifs ohne horrende Roaming-Gebühren möglich, sodass Sie dort dieselben Preise für Tele­fonie, SMS und mobiles Internet wie in Deutsch­land zahlen. Es gibt eine spezi­elle Ausnahme: Die Schweiz.

Für die Schweiz gilt diese Rege­lung nicht (unbe­dingt), denn die Schweiz ist kein Mitglied der Euro­päi­schen Union. Sobald sie in Grenz­nähe kommen, achten Sie auf die Begrü­ßungs-SMS des Schweizer Netzes. Hier erfahren sie die berech­neten Preise und dabei droht nach wie vor eine hohe Handy-Rech­nung, abhängig von ihrem eigenen Karten­anbieter.

Auch wenn Sie "nur kurz durch die Schweiz" fahren möchten, sollten Sie an diese Tarife denken. Solange Sie sich in der Eidge­nos­sen­schaft oder im Grenz­gebiet befinden, könnte es sinn­voll sein, die mobile Daten­ver­bin­dung zu deak­tivieren, da sonst durch den Empfang von E-Mails, WhatsApp-Nach­richten oder Navi­gati­ons­daten uner­wartet hohe Kosten anfallen können.

Diese Gefahr besteht bereits im deut­schen Grenz­gebiet zur Schweiz: Wenn ein Schweizer Mobil­funk­netz ein stär­keres Signal liefert als das deut­sche Netz, bucht sich das Handy mögli­cher­weise "unbe­merkt" ins Schweizer Netz ein, selbst wenn Sie noch auf deut­schem Boden sind. Dem können Sie dadurch entgehen, dass Sie im Menü Einstel­lungen Ihres Handys die Netz­wahl aufrufen, dort die auto­mati­sche Netz­wahl abstellen und statt­dessen über die manu­elle Netz­wahl explizit Ihr deut­sches Heimat­netz auswählen.

Oder Sie wählen einen Anbieter, der die Schweiz genauso behan­delt wie andere EU-Mitglieds- oder EWR-Länder. Telefonieren und Surfen in der Schweiz Telefonieren und Surfen in der Schweiz
Bild: teltarif.de

Tarife der deut­schen Netz­betreiber

Die geringste Angst vor Roaming-Gebühren in der Schweiz müssen Kunden mit einem origi­nalen Mobil­funk­lauf­zeit­ver­trag der Telekom haben (Privat- und Geschäfts­kunden), die einen der aktu­ellen Tarife gebucht haben. Denn in diesem gelten nämlich auch die Kondi­tionen des EU-Tarifs für die Schweiz. Klar­heit verschafft die bereits erwähnte Begrü­ßungs-SMS beim ersten Einbu­chen in ein Schweizer Netz. Aber auch ein NoFrills-Angebot wie fraenk behan­delt die Schweiz wie jedes andere EU-Land. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber Roaming bei der Telekom.

Kunden von Service-Provi­dern im Telekom-Netz müssen die Begrü­ßungs-SMS sehr genau studieren. Hier werden teil­weise noch Preise aus der Stein­zeit des Mobil­funks aufge­rufen. Bei Voda­fone und o2 ist es kompli­zierter. Sie bieten spezi­elle Roaming-Optionen, mit denen Sie in der Schweiz "vergüns­tigt" tele­fonieren oder surfen können. Ob diese Optionen für Sie zutreffen, hängt vom Alter des bestehenden Grund­tarifes ab. Gege­benen­falls kann es sinn­voll sein, den eigenen Tarif zu aktua­lisieren, was aber mit erhöhten Kosten verbunden sein könnte.

Voda­fone bietet eine "Easy Travel Option" für 7,99 Euro pro Tag (!) an. Damit gilt das für zu Hause gebuchte Minuten/Daten­paket auch im besuchten Land, z. B. in der Schweiz. Ist das Paket "gebucht", springt es auto­matisch an, sobald man sich der Grenze nähert und ins fremde Netz einbucht. Es gibt auch länger­fris­tige Optionen für Viel­rei­sende.

Schon länger bietet o2-Telefónica eine Schweiz-Option für Geschäfts­kunden an, Privat­kunden gingen bislang leer aus. Seit dem 10. Juli 2023 gibt es von o2 verschie­dene Schweiz-Optionen für Privat­kunden, die aber nur wirksam werden, wenn der o2-Kunde einen topak­tuellen o2-Grund­tarif gebucht hat. Die Option "Roaming-Plus-1-Monat" von o2 kostet 9,99 Euro und läuft nach 30 Tagen auto­matisch aus. Darin sind 500 Inklu­siv­minuten für einge­hende Anrufe in der Schweiz sowie für abge­hende Tele­fonate inner­halb der Schweiz und nach Deutsch­land enthalten. Alter­nativ könnte die "Roaming-Plus-Stan­dard-Option" für 2,99 Euro pro Kalen­dertag auto­matisch akti­viert werden, die 300 MB Daten­volumen enthält, Minuten gehen mit 54 Cent pro Minute weiter extra.

Gegen die Inklu­die­rung der Schweiz in das EU-Roaming durch die Telekom (nicht in allen Tarifen) haben Voda­fone und o2 jedoch keinerlei Chancen. Über die Roaming-Tarif-Optionen können Sie sich in unseren Ratge­bern Roaming bei Voda­fone und Roaming bei o2 infor­mieren.

Prepaid-Karten in der Schweiz

Wenn Sie länger in der Schweiz bleiben, im Grenz­bereich leben und arbeiten und vor Ort öfter tele­fonieren oder erreichbar sein wollen, dann könnte es sich lohnen, vor Ort in der Schweiz eine Prepaid-Karte zu erwerben. In der Schweiz herrscht Regis­trie­rungs­pflicht, d. h. Sie können sich diese Karte nicht vorab nach Deutsch­land schi­cken lassen. Einige Anbieter akzep­tieren nach Online-Regis­trie­rung die Liefe­rung an eine Schweizer Adresse, wo Sie nament­lich bekannt sein müssen. Planen Sie den Besuch eines Netz­betreiber-Shops nach Vorlage Ihres Perso­nal­aus­weises oder Reise­passes ein, für die Regis­trie­rung reicht die deut­sche Heimat-Adresse. Sie gehen keine Vertrags­bin­dung ein und bekommen ein Guthaben, das Sie abte­lefo­nieren und nach­laden können, wann und wie Sie möchten. Vorsicht ist jedoch bei Tele­fonaten nach Deutsch­land geboten: Viele lokale Stan­dard­tarife sind zwar inner­halb der Schweiz günstig, Auslands­gespräche werden aber je nach Anbieter teuer.

Empfeh­lens­wert sind der Prepaid Basis-Tarif der Swisscom, das Prepaid-Angebot von Sunrise ist deut­lich unüber­sicht­licher und kann sehr teuer werden. Auch beim kleinsten Anbieter Salt muss ab dem 25.07.2023 für Anrufe z. B. nach Deutsch­land mit schmerz­haften Preis­erhö­hungen gerechnet werden. Eine SIM-Karte in den Farben der Landesflagge Telefonieren mit einer lokalen Prepaid-SIM
Bild: teltarif.de
Mit einer Schweizer Prepaid-Karte erhalten Sie auch eine Schweizer Mobil­funk­ruf­nummer (+41 7x), unter der Sie erreichbar sind, ohne für einge­hende Anrufe zahlen zu müssen. Swisscom Mobile hat nach Ansicht von vielen Testern das am besten ausge­baute Netz, dicht gefolgt von Sunrise und Salt. Die Netze wurden in den letzten Jahren immer weiter opti­miert und bieten in fast allen Teilen des Landes einen für Besu­cher aus Deutsch­land unge­wohnt guten Empfang.

Schweizer Prepaid-SIM-Karten haben kein Ablauf­datum, wenn mindes­tens eine kosten­pflich­tige Aktion pro Jahr durch­geführt wird. Die Karten buchen sich in Deutsch­land in alle drei aktu­ellen Netze ein, können also ein inter­essantes Werk­zeug zur Prüfung der regio­nalen Netz­abde­ckung sein. Wenn Sie die Karte in Deutsch­land einschalten, achten Sie auf die Preis­mit­tei­lung per SMS. Wenn Sie es genau wissen wollen, können Sie auch Netz­karten auf der GSMA-World-Seite unter dem Punkt "Coverage" einsehen. Auf einer sepa­raten Seite haben wir die Prepaid-Tarife in der Schweiz zusam­menge­fasst.

Kostenlos in der Schweiz tele­fonieren - VoIP und WhatsApp Call

Über das Internet können Gespräche von der Schweiz nach Deutsch­land unter Umständen kostenlos sein. Zumin­dest von kosten­losen WLAN-Hotspots aus oder bei ausrei­chend großem Daten­volumen auch über das mobile Daten-Netz. Viele Hotels bieten entweder ein offenes WLAN-Netz­werk an oder aber die Zugangs­daten sind an der Rezep­tion erhält­lich - teils kostenlos, teils gegen eine Gebühr.

WhatsApp Calls WhatsApp Calls
Logo: WhatsApp, Montage: teltarif.de
Eine andere Möglich­keit sind Bars und Cafés in der Schweiz, die viel­fach kosten­loses WLAN/WiFi für ihre Kunden bereit­stellen. In der Schweiz gilt eine Regis­trie­rungs­pflicht für alle öffent­lichen WLAN/WiFi-Zugänge. Nach der Regis­trie­rung kann dann vieler­orts gratis gesurft werden.

Ein Anruf von der Schweiz nach Deutsch­land ist zudem am sichersten, wenn man einen Messenger mit Verschlüs­selung verwendet, wie sie beispiels­weise WhatsApp Call bietet. Das heißt, es ist derzeit wohl tech­nisch nahezu unmög­lich, so ein Gespräch vom Netz aus abzu­hören. Nur wer mit wem wie lange tele­foniert hat, wird proto­kolliert.

Eine letzte Möglich­keit bietet WiFi Calling in der Schweiz. Vor allem Gespräche nach Deutsch­land können hier sehr günstig ausfallen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber zu WiFi Calling im Ausland.

Das Fest­netz in der Schweiz nutzen

Wer längere Gespräche aus der Schweiz nach Deutsch­land führen will, der könnte auch über das Fest­netz tele­fonieren. Aller­dings sollte man nicht einfach den Hörer des Hotel­tele­fons abnehmen und eine deut­sche Nummer wählen, denn die meisten Hotels rechnen mit einem eigenen Tarif­modell ab, um selbst an den Tele­fonaten zu verdienen. Durch die Verwen­dung von Calling Cards oder Call­back-Ange­bote wird es oft güns­tiger.

Ein Festnetztelefon. Achtung: Zimmertelefone sind in vielen Hotels teurer als der örtliche Festnetzanschluss.
dpa
Um Call­back-Ange­bote nutzen zu können, muss das Zimmer­telefon im Hotel unter einer spezi­fischen Durch­wahl zu errei­chen sein. Ob sich Calling Cards benutzen lassen, muss dagegen an der Hotel­rezep­tion erfragt werden. Ein ganz normaler schwei­zeri­scher Fest­netz­anschluss, beispiels­weise in einer Feri­enwoh­nung, erlaubt sowohl die Verwen­dung von Calling Cards als auch von Tarifen mit dem Call­back-Verfahren. Wer einen güns­tigen Fest­netz­tarif für Gespräche von der Schweiz nach Deutsch­land sucht, kann entweder vor Ort eine entspre­chende Calling Card erwerben oder sich schon vorher mit Hilfe unseres Calling-Card-Tarif­ver­gleichs infor­mieren.

Sind Sie der Meinung, wir haben einen wich­tigen Tipp vergessen, dann schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an info@teltarif.de.

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